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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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wischte das Funkeln sämtlicher anderen Sterne vom Himmel.
    Rt’o war Bm’o gefolgt, hatte aber diskret Abstand gehalten. Das Alter hatte ihren Körper ausgezehrt. Ihre Haut sprenkelten Flecken, hervorgerufen von chromatophoren Zellen, zu träge geworden, die Farbe zu wechseln; die Hautskelett-Dornen waren stumpf geworden. Rt’o zog einen Tubakel nach, Folge einer alten Verletzung; die anderen waren in ihren Bewegungen steif geworden.
    Ihr Verstand aber war so beweglich und scharf wie eh und je. Bm’o fragte sich, ob Rt’o jetzt, wo sie das Ende ihres Lebens nahen sah, über die Unsterblichkeit eines Gw’otesht nachdachte. Nie hatte sie Bm’o Anlass gegeben, derartige Verderbtheit bei ihr zu erwarten. Aber die verwünschten Kollektive okkupierten seit Ol’t’ros Verrat mehr denn je Bm’os Gedanken. Er streckte einen Tubakel aus, um über das Eis hinüber auf den Zellentrakt für die Gw’otesht zu blicken.
    Blind zu sein und taub aus freiem Willen heraus, weil hungrige Tubakel, pervers wie es war, einander verschlangen. Mit dem eigenen Verstand in etwas derart ... Widernatürliches einzutauchen. Wie war den Gw’otesht das nur möglich? Wie konnten sie es ertragen? Es war abscheulich, Ekel erregend, obszön!
    Bei den Bildern, die Bm’o vor seinem inneren Auge sah, wurde ihm übel.
    Intuitiv hatte Rt’o verstanden, dass Bm’o Zeit zu stiller Reflexion gebraucht hatte. Jetzt bewies sie genug Einfühlungsvermögen, um seine Gedanken zu erraten – und das Thema zu wechseln. »Das All ist unermesslich in seiner Größe, Euer Erhabenheit.«
    »Dennoch sind uns all unsere Probleme nahe.« In einer Wellenbewegung ließ Bm’o seine Farbe über die Dorsalregion hinweg wechseln: Ironie. »Unermesslich groß, und doch nicht groß genug.«
    »Der Tn’Tn’ho spricht eine große Wahrheit gelassen aus.«
    Durch einen entsprechenden Farbwechsel signalisierte Bm’o Ungeduld, sprenkelte aber grün ein, um die Zurechtweisung abzumildern. »Wir sind allein. Sie können offen reden. Was lesen Sie aus dem Bericht des Botschafters heraus?«
    Rt’o dachte nach. »Ungeduld. Der Gk’Gk’ho hat ein Sternenschiff geopfert, um dem Tn’Tn’ho einen Gefallen zu tun. Das ist keine Kleinigkeit.«
    »Wir sind ebenfalls ungeduldig«, gestand Bm’o. »Wir hätten längst von Ol’t’ro hören müssen.«
    »Die Rebellen sollten jetzt in der Tat lang genug hungrig geblieben sein«, bekräftigte Rt’o. Sollten .
    Lange Zeit starrte Bm’o in das widernatürliche Universum hoch über ihm. Wie einfach musste das Leben vor dem Fortschritt gewesen sein! »Ich teile Ihre Zweifel. Dass wir noch nicht von Ol’t’ro gehört haben, lässt einen Fehlschlag vermuten.«
    Rt’os Bewegungsspiel verriet Respekt. »Nur ein Rückschlag, Euer Erhabenheit. Wir haben schließlich erfahren, wo sie sich befinden.«
    Das stimmte. Eine Hyperwellen-Radiobake war an Bord des Gk’ho-Frachtschiffs verborgen gewesen. Sie hatte über jeden Austritt aus dem Hyperraum Bericht erstattet.
    Mit einigen wenigen kraftvoll-eleganten Tubakelschlägen durchquerte Bm’o den Raum zu einem Buffet mit Lebendwürmern und Schlickläufern. Mit einem Tubakel schnappte er zu und kaute den rasch aufgenommenen Bissen bedächtig und nachdenklich. »Gehen Sie mit mir die Möglichkeiten durch, die uns jetzt noch offenstehen!«, verlangte er.
    »Die Rebellen haben die Falle bemerkt, Euer Erhabenheit, oder die Falle ist zugeschnappt. Wenn sie sie bemerkt haben, ist ihre Nahrungsmittelversorgung nach wie vor prekär. Sie dürften dann begriffen haben, dass sie auf Jm’ho niemandem trauen können und der Tn’Tn’ho sie daran zu hindern vermag, ihre Vorräte zu ergänzen. Wenn sie die Falle nicht bemerkt haben, sind die Nahrungsmittel, die sie selbst produzieren können, infiziert und gehen ein. In beiden Fällen müssen sie Eure Vergebung erbitten oder sterben.«
    »Welche unmittelbare Reaktion dürfen wir von ihnen erwarten?« Bm’o dachte an Racheakte; aber Vergeltung war das Vorrecht eines Herrschers. Mit einem Begriff wie diesem wollte er das Handeln der Rebellen auf gar keinen Fall aufwerten.
    Rt’o dachte eine Weile nach. »Sie werden es nicht wagen, in Jm’hos ökologisches Gleichgewicht einzugreifen, weder durch einen Angriff mit kinetischen noch mit biologischen Waffen. Sie brauchen die funktionierende Nahrungskette hier, um ihre eigene zu unterhalten. Auch einen konventionellen Angriff können sie angesichts ihrer eklatanten zahlenmäßigen Unterlegenheit nicht

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