Verrat im Zunfthaus
die Patrizier sich in mehr oder weniger festen Bündnissen zusammenschlossen und Geld sammelten, um Angriffe auf die Stadt Köln führen zu können.
Einer der Hauptgeldgeber und Drahtzieher war der Großgrundbesitzer, Finanzmakler und ehemalige erzbischöfliche Siegler Hermann von Goch.
So sehr sich die Patrizier, die überwiegend im Exil in umliegenden Städten lebten, auch bemühten, den neuen Stadtrat zu untergraben, es gelang ihnen nicht. Durch die Anerkennung durch Erzbischof und König gestärkt, wussten sich die Kölner gegen die wenigen Übergriffe, die tatsächlich stattfanden, zur Wehr zu setzen.
Mit den Patriziern, die so unvorsichtig waren, sich ohne Erlaubnis oder Geleit in der Stadt sehen zu lassen,wurde kurzer Prozess gemacht. So wurde im Januar 1398 der einstige Führer der Greifen-Partei, also der Vereinigung der Patrizier, Hilger Quattermart, in der Stadt festgenommen, weil er sich dort unerlaubt aufhielt. Da er sich an der Verschwörung des Hermann von Goch beteiligt hatte, um seine Rückkehr in den Rat gewaltsam durchzusetzen, wurde er wegen Hochverrats verurteilt und durch das Schwert hingerichtet.
Das gleiche Schicksal ereilte nur vier Monate später Hermann von Goch und seinen Schwager, Goswin von der Kemenade.
Natürlich hatten die Patrizier in Köln ihre Mittelsmänner, und zwar dort, wo man es am wenigsten erwartete. Der Verfasser des Verbundbriefes, der Stadtschreiber Gerlach vom Hauwe, der sogar höchstselbst mit zu König Wenzel gereist war, um die Verfassung bestätigen zu lassen, war einer von ihnen. Durch eine Aussage von Gochs schwer belastet, wurde er im Juni 1399 ebenfalls wegen Hochverrats hingerichtet.
Meine Geschichte kratzt nur an der Oberfläche der verwickelten Ereignisse der damaligen Zeit. Eine Bestechungsaktion mit geschmuggelten Edelsteinen gab es nicht. Sicher ist jedoch, dass die Patrizier auf vielen Wegen versuchten, in der Stadt und innerhalb der Gaffeln Unterstützung für ihre Pläne zu finden. Und dies ist der Punkt, an dem ich meine Phantasie schweifen lassen konnte.
Informationen zum Buch
Eine neugierige Apothekerin. Ein toter Zunftmeister. Ein Verrat, der ganz Köln erschüttert.
Bei einem Besuch im Zunfthaus entdeckt die junge Apothekerin Adelina die übel zugerichtete Leiche einer jungen Frau. Kurz darauf verschwindet deren Verlobter, ein Zunftmeister. Alle gehen von einer Eifersuchtstat aus – bis auch er tot aufgefunden wird. Adelina hat allerdings andere Dinge im Kopf als die Aufklärung dieses Falls. Doch dann tauchen Münzen bei ihr auf, die dem Bestechungsgeld der Patrizier an die Zünfte entstammen und Adelina gerät in den Verdacht, die Stadt Köln verraten zu haben …
Informationen zur Autorin
Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann und einem Schäferhund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet mittlerweile als freiberuflich als Lektorin und Schriftstellerin. Nach ihren historischen Romanen um die Apothekerstochter Adelina folgt nun der Auftakt zu einer neuen historischen Romanreihe der erfolgreichen Autorin.
Mehr Informationen zur Autorin unter www.petralit.de
Weitere Veröffentlichungen
Tod im Beginenhaus
Mord im Dirnenhaus
Die Stadt der Heiligen
Die Eifelgräfin
Impressum
Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Oktober 2009
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Umschlaggestaltung any.way, Cathrin Günther (Foto: The old Lover by Cranach, Lucas, the Elder [1472 – 1553] © Kunsthistorisches Museum, Wien, Österreich; bridgemanart.com)
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Konvertierung Zentrale Medien, Bochum
ISBN Buchausgabe 979 - 3 - 499 - 24649 - 4 (1. Auflage 2008)
ISBN Digitalbuch 978 - 3 - 644 - 40541 - 7
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