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Verrat in Paris

Verrat in Paris

Titel: Verrat in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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Hotelmanager hielt geflissentlich Abstand zu diesen Knöcheln. Sie hätte sich kaputtlachen können – wenn nicht alles so beängstigend gewesen wäre.
    Es klopfte. Automatisch verkrampfte sich Beryl, entspannte sich aber sofort wieder, als ein Polizist hereinkam. Mein Adrenalinspiegel ist immer noch hoch, dachte sie, als Daumier und der Polizist sich auf Französisch unterhielten. Ich rechne immer noch mit dem Schlimmsten.
    Der Polizist entfernte sich wieder und zog die Tür hinter sich zu.
    »Was hat er gesagt?« fragte Beryl.
    »Die Schüsse wurden von einem Gebäude von der gegenüberliegenden Seite des Platzes abgefeuert«, sagte Daumier. »Auf dem Dach wurden die Patronenhülsen gefunden.«
    »Und der Schütze?« fragte Richard.
    Daumier schüttelte bedauernd den Kopf. »Ist verschwunden.«
    »Dann ist er also noch irgendwo unterwegs«, stellte Richard fest. »Und wir wissen nicht, wann er wieder zuschlagen wird.« Er wandte sich an den Manager. »Was ist mit der Telefonleitung? Wer könnte sie durchtrennt haben?«
    Der Mann wich einen Schritt zurück, als ob er einen weiteren Schlag erwartete. »Ich weiß es nicht, Monsieur! Eines der Zimmermädchen sagte, sie habe heute für ein paar Stunden ihren Hauptschlüssel vermisst.«
    »Also hätte jeder reinkommen können.«
    »Aber es war niemand von unserem Personal! Wir haben viele wichtige Gäste, da können wir uns ungeprüfte Angestellte nicht leisten.«
    »Ich möchte, dass alle noch mal überprüft werden.«
    Der Manager nickte kleinlaut, dann verließ er das Büro.
    Richard ging im Raum auf und ab, dabei lockerte er seine Krawatte. »Wir haben es mit einem Eindringling zu tun, der die Telefonleitung durchtrennt hat. Mit einem Schützen auf der anderen Seite des Platzes. Mit einem Präzisionsgewehr, das auf Beryls Zimmer gerichtet ist. Claude, es wird immer schlimmer.«
    »Warum will man mich töten?« fragte Beryl. »Was habe ich getan?«
    »Du hast zu viele Fragen gestellt.« Richard wandte sich Daumier zu. »Du hattest Recht, Claude. Die Sache ist noch lange nicht erledigt.«
    »Wir waren beide im Zimmer«, wandte Beryl ein. »Woher willst du wissen, dass ich gemeint war?«
    »Weil nicht ich am Fenster vorbeigegangen bin.«
    »Aber du bist beim CIA.«
    »Die korrekte Bezeichnung lautet: Du
warst
beim CIA. Ich bin für niemanden eine Bedrohung.«
    »Aber ich etwa?«
    »Ja. Schon wegen deines Namens – von deiner Neugier mal ganz abgesehen.« Er sah Daumier an. »Wir brauchen eine sichere Unterkunft, Claude. Kannst du dich darum kümmern?«
    »Wir haben in Passy ein Apartment für Zeugen, die beschützt werden müssen. Das könnt ihr benutzen.«
    »Wer weiß davon?«
    »Meine Leute. Und ein paar Beamte aus dem Ministerium.«
    »Das sind zu viele.«
    »Was anderes kann ich euch nicht anbieten. Die Wohnung ist mit einer Alarmanlage ausgestattet, und ich kann Wachen abstellen.«
    Richard überlegte kurz und wog die Risiken gegeneinander ab. Schließlich nickte er. »Für heute Nacht wird das reichen. Morgen müssen wir uns etwas anderes überlegen. Vielleicht ein Flugticket.« Er sah Beryl an.
    Diesmal protestierte sie nicht. Sie spürte, wie das Adrenalin sich langsam abbaute. Gerade eben hatte sie noch völlig unter Strom gestanden; jetzt erschien ihr ein Flugzeug nach Hause wie eine vernünftige Alternative. Ein kurzer Flug über den Ärmelkanal, und schon wäre sie sicher in Chetwynd. Die Versuchung war groß – es klang alles so einfach.
    Und sie war so unheimlich müde.
    Abwesend hörte Beryl zu, wie Daumier die nötigen Anrufe erledigte. Schließlich legte er auf und sagte: »Ich habe einen Wagen und Begleitschutz geordert. Beryls Sachen werden später in die Wohnung gebracht. Oh, und Richard: Das wirst du sicher gern mitnehmen.« Er griff in die Innentasche seines Jacketts und brachte eine halbautomatische Pistole zum Vorschein. Er reichte sie Richard. »Ich leihe sie dir. Ganz unter uns, natürlich.«
    »Du bist sicher, dass du ohne sie auskommst?«
    »Ich habe noch eine.« Daumier löste sein Schulterhalfter und gab es ebenfalls Richard. »Du kannst noch damit umgehen?«
    Richard überprüfte den Magazinhalter und nickte grimmig. »Ich denke schon.«
    Ein Polizist klopfte. Der Wagen war da.
    Richard nahm Beryls Arm und half ihr beim Aufstehen. »Zeit, für eine Weile abzutauchen. Bist du bereit?«
    Sie schaute die Pistole an, die er in der Hand hielt, bemerkte, wie routiniert er damit umging, wie gekonnt er sie in das Halfter schob. Ein Profi,

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