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Verrat in Paris

Verrat in Paris

Titel: Verrat in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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Mann, Stephen Sutherland, denken. Er brachte sich einen Monat nach dem Tod deiner Eltern um – er sprang von einer Brücke.«
    »Ja, das hast du mir erzählt.«
    »Ich habe all die Jahre geglaubt, sein Tod hinge mit der Delphi-Sache zusammen. Ich hielt ihn für den Maulwurf und dachte, er hätte sich umgebracht, weil er kurz vor der Enttarnung stand. Aber was, wenn die Gründe für seinen Selbstmord rein persönlicher Natur waren?«
    »Seine Ehe.«
    »Und der kleine Anthony. Vielleicht hatte Stephen herausgefunden, dass er gar nicht sein Sohn war.«
    »Aber wenn Stephen Sutherland nicht Delphi war …«
    »Dann müssen wir wieder von vorn anfangen. Eine unbekannte Person. Oder mehrere.«
    Oder mehrere.
Von denen vielleicht noch jemand am Leben war. Und Angst vor Entdeckung hatte.
    Instinktiv drehte sie sich um, um zu kontrollieren, ob sie verfolgt würden. Hinter ihnen war der Peugeot mit den beiden französischen Agenten; dahinter konnte sie nur eine Reihe Lichter erkennen. Richard hat Recht gehabt, dachte sie. Sie hätte in der Wohnung bleiben sollen. Sie hätte sich bedeckt halten sollen, sich unsichtbar machen sollen. Heute Nachmittag konnte jemand sie gesehen haben. Oder sie wurde jetzt gerade verfolgt und jemand beobachtete sie aus dieser Lichterflut heraus.
    Plötzlich wünschte sie sich zurück in die Wohnung, in die Sicherheit dieser vier Wände. Die Fahrt nach Passy kam ihr endlos vor, eine Fahrt durch die Dunkelheit, die voller Gefahren steckte.
    Als sie endlich vor dem Gebäude ankamen, hatte sie es eilig, ins Haus zu kommen. Sie setzte schon einen Fuß auf den Bordstein, als Richard sie zurück in den Wagen zog.
    »Steig noch nicht aus«, sagte er. »Lass erst die Männer nachsehen.«
    »Du glaubst doch nicht wirklich …«
    »Es ist eine Vorsichtsmaßnahme. Standardprozedur.«
    Beryl beobachtete, wie die beiden französischen Agenten die Treppe hochstiegen und die Haustür aufschlossen. Während der eine auf der Treppe Wache hielt, verschwand der andere im Haus.
    »Wie könnte jemand von der Wohnung wissen?« fragte sie.
    »Bestechung. Undichte Stellen.«
    »Du glaubst doch nicht, dass Claude Daumier …«
    »Ich will dir keine Angst machen, Beryl. Ich denke nur, dass wir vorsichtig sein sollten.«
    Sie sah, wie in der Wohnung das Licht anging. Erst im Wohnzimmer, dann im Schlafzimmer. Schließlich gab der Mann auf der Treppe ihnen ein Zeichen, dass alles in Ordnung war.
    »Okay, alles scheint sauber zu sein«, sagte Richard und stieg aus. »Los jetzt.«
    Beryl stieg aus. Sie wandte sich dem Gebäude zu und machte einen Schritt auf dem Bürgersteig – und wurde rücklings gegen den Wagen geschleudert, als eine Explosion die Umgebung erschütterte. Glassplitter regneten vom Haus auf die Straße. Sekunden später war der Himmel hell erleuchtet, Flammen loderten aus den Fensterscheiben. Beryl sank zu Boden, in ihren Ohren hallte noch die Explosion nach. Sie starrte wie betäubt auf die züngelnden Flammen.
    Sie hörte nicht, wie Richard nach ihr rief, bemerkte nicht, dass er neben sie gekrochen war, bis sie schließlich seine Hände auf ihrem Gesicht spürte. »Bist du in Ordnung?« rief er. »Beryl, sieh mich an!«
    Sie nickte kraftlos. Dann ließ sie ihren Blick zum Eingang schweifen, wo der Körper des französischen Agenten ausgestreckt auf dem Boden lag.
    »Bleib hier!« befahl Richard, als er zu dem Mann sprintete. Er kniete sich neben ihn und fühlte seinen Puls. Im nächsten Moment war er wieder bei Beryl. »Steig ins Auto«, sagte er.
    »Was ist mit den Männern?«
    »Der hier ist tot. Und der andere hatte sowieso keine Chance.«
    »Das kannst du nicht wissen!«
    »Steig einfach ein!« forderte Richard sie auf. Er öffnete die Tür und schob sie regelrecht hinein. Dann lief er hinüber zur Fahrerseite und setzte sich hinters Steuer.
    »Wir können sie nicht hier liegen lassen!« heulte Beryl.
    »Müssen wir aber.« Er ließ den Motor an und fuhr mit quietschenden Reifen davon.
    Beryl starrte auf die vorbeifliegenden Straßen. Richard fuhr wie ein Wahnsinniger, doch sie war zu überrascht, um Angst zu haben, zu verwirrt, um sich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf die vielen Rücklichter vor ihnen.
    »Jordan«, flüsterte sie. »Was ist mit Jordan?«
    »Im Moment müssen wir an dich denken.«
    »Sie haben die Wohnung ausfindig gemacht. Dann können sie auch ihn erwischen!«
    »Darum kümmere ich mich später. Erst bringen wir dich in Sicherheit.«
    »Wo?«
    Er zog über zwei Spuren in eine

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