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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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darüber Buch geführt.«
    »Sie wussten also nie, wo Ihr Mann sich aufhielt, wenn er nicht in Denver war?«
    Sie presste zornig die Lippen aufeinander und sah ihn mit blitzenden Augen an. »Doch, natürlich. Schließlich hat er jeden Abend angerufen, wenn er nicht zu Hause war.«
    Es klang, als murmelte McKee eine Obszönität, aber sicher war sich Kari nicht. Dann blätterte er wieder die Papiere in dem Ordner durch. »Haben Sie eine Vorstellung davon, wie viel Ihr Mann im Jahr verdient hat?«
    »Nein.«
    Er hob den Kopf. »Nicht mal eine ungefähre Vorstellung?«
    »Es hat uns an nichts gefehlt. Wir haben gut gelebt. Doch ich hatte immer mein eigenes Bankkonto.«
    »Geld, das er Ihnen gegeben hat?«
    »Geld, das ich verdient habe«, fuhr sie ihn an. »Sind Sie fertig, Mr McKee?«
    »Mit Ihnen, ja. Ich wollte nur wissen, ob Sie in die schmutzigen Geschäfte Ihres Mannes eingeweiht waren.«
    Eine heiße Röte stieg ihr ins Gesicht, und wütend
sprang sie abermals von ihrem Stuhl. »Er hat keine schmutzigen Geschäfte betrieben.«
    Auch er stand wieder auf, beugte sich über den Schreibtisch und sah ihr direkt ins Gesicht. »Ich habe die entsprechenden Beweise, und ich werde die beiden anderen verurteilen lassen, ob Sie mir dabei helfen oder nicht. Allerdings würde ich es zu schätzen wissen, wenn Sie mir behilflich wären. Falls Ihnen noch irgendwelche Daten oder Namen einfallen …«
    »Fahren Sie doch zur Hölle«, schnauzte sie, machte auf dem Absatz kehrt und stürmte erneut in Richtung Tür.
    Wieder eilte er ihr nach, und dieses Mal gelang es ihm, sich zwischen seinem Gast und der Zimmertür aufzubauen und ihr auf diese Art den Fluchtweg zu versperren.
    Sie zitterte vor Zorn. Wie konnte er es wagen, einen Mann wie Thomas Wynne einer so verabscheuungswürdigen Tat wie der Veruntreuung von öffentlichen Geldern zu bezichtigen?
    »Lassen Sie mich einen Gerichtsschreiber rufen, um Ihre Aussage zu protokollieren«, erklärte er. »Wenn es so ist, wie Sie sagen, und Sie nichts von diesen Dingen wussten, war es das für Sie.«
    »Ich will nicht Teil Ihrer schäbigen Ermittlungen sein, Mr McKee.«
    »Ob Sie wollen oder nicht, sind Sie das als Witwe eines Hauptverdächtigen auf jeden Fall.«
    »Eine Ehefrau kann nicht gezwungen werden, gegen ihren Mann auszusagen.«
    »Nicht Ihr Mann wird vor Gericht gestellt, sondern
die Mittäter. Sagen Sie mir, was Sie wissen, und ich werde Sie nicht noch mal belästigen.«
    »Ich weiß nichts.«
    »Dann geben Sie das zu Protokoll. Wie auch immer, Sie wissen möglicherweise mehr, als Ihnen bewusst ist, irgendwelche kleinen Details, die Ihnen bisher unwichtig erschienen sind. Lassen Sie mich Ihnen noch ein paar Fragen stellen.«
    »Vergessen Sie’s. Ich werde jetzt gehen.« Sie griff nach der Türklinke, doch er packte ihr Handgelenk und riss ihre Hand an seine Brust.
    »Dann werde ich Sie schriftlich vorladen, und Sie werden vor Gericht aussagen müssen.«
    »Ich bin sicher, dass Sie Ihre Pflicht tun werden, Mr McKee.« Sie zerrte ergebnislos an ihrem gefangenen Handgelenk.
    »Ich will Ihnen nicht weh tun!«
    Sie hatten sich gegenseitig lautstark angebrüllt, bei diesem letzten Satz jedoch hob sie den Kopf und starrte ihn reglos an. Er sprach mit sanftem Nachdruck, und er meinte es anscheinend wirklich ernst.
    Er beugte sich dicht über sie. Er hatte seine Brille auf dem Schreibtisch liegen lassen und sah sie aus plötzlich dunklen Augen an. Sein Gesicht verriet Entschlossenheit und Härte, gleichzeitig jedoch …
    Etwas wie Mitgefühl? Sie schüttelte den Kopf. Nein. Bestimmt kein Mitgefühl. Das war vollkommen unmöglich. Weshalb sollte er ihr Mitgefühl entgegenbringen, während er doch gleichzeitig die Absicht hatte, Thomas’ Namen in den Schmutz zu ziehen? Das war eine persönliche Beleidigung für sie.
    Sie gewann die Kontrolle über ihre Stimme wieder und meinte in ruhigem Ton: »Mir wurde bereits weh getan, Mr McKee. Es hat mir weh getan, den Leichnam meines Mannes zu identifizieren, der einem unnötigen, vollkommen grotesken Unfall zum Opfer gefallen ist. Er war ein wunderbarer Mensch, und jetzt wollen Sie … Oh Gott«, entfuhr es ihr, als plötzlich ihre Augen anfingen zu brennen. »Lassen Sie mich einfach gehen.«
    Sie wollte vor keinem Menschen weinen. Und ganz sicher nicht vor diesem Mann. Eilig senkte sie den Kopf, damit er nicht die Tränen des Schmerzes und des Zorns in ihren Augen sah.
    Er ertrug es einfach nicht. Er hatte die ganze Zeit gewusst, dass es kein

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