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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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sind. Zwar weisen die Bücher entsprechende Posten für jeden Dollar aus, aber nur auf dem Papier. Die Gelder, die für verschiedene Projekte vorgesehen waren, sind niemals dort aufgetaucht.«
    »Ich verstehe nicht, was das …«
    »Bitte«, bat er sie mit ruhiger Stimme und hob beide Hände hoch. »Die Gelder wurden unterschlagen. Inzwischen haben wir ausreichende Beweise, um mit dieser Sache vor Gericht zu gehen. Noch heute Nachmittag werden wir zwei Mitglieder des Stadtrats wegen Betrugs und der Veruntreuung von öffentlichen Geldern festnehmen. Ich wollte mit Ihnen sprechen, bevor die Öffentlichkeit von der Angelegenheit erfährt.«
    Sie befeuchtete sich die Lippen mit der Zungenspitze. »Und warum?«
    Sein Blick schien sie zu durchbohren. »Weil Thomas Wynne anscheinend an diesen Straftaten beteiligt war.«
    Während eines langen Augenblicks saßen sie beide völlig reglos da. Stille hatte sich über den Raum gesenkt. Das Klappern von Schreibmaschinen und das Klingen von Telefonen hallten durch die Flure und die Wände, in McKees Büro jedoch war es vollkommen still.
    Dann sprang Kari plötzlich auf und stürzte Richtung Tür. Eilig lief ihr Hunter hinterher, holte sie gerade noch rechtzeitig ein und legte seine starken, schlanken Finger fest um ihren Oberarm.
    »Es tut mir leid, Kari …«
    »Mrs Wynne«, fuhr sie ihn an. »Und bitte lassen Sie mich los.«
    »Ich möchte es Ihnen erklären.«
    »Es gibt nichts zu erklären.« Sie sah ihn zornentbrannt an. »Thomas hat dieser Stadt länger gedient, als Sie mit Ihrem Studium fertig sind. Er war ein gewissenhafter, pflichtbewusster Geschäftsmann und Politiker. Er hätte niemals …« Als ihr die Luft ausging, machte sie eine kurze Pause und atmete tief ein. »Es wird sich herausstellen, dass Ihre Anschuldigungen gegen meinen Mann vollkommen haltlos sind. Und jetzt lassen Sie mich gehen.«
    Sie entzog ihm ihren Arm, aber er legte die flache Hand gegen die Tür. Sein Arm war durchgedrückt und wurde vom Gewicht seines harten Körpers unterstützt. Gegen seinen Willen bekäme sie die Tür unmöglich auf. Wütend starrte sie ihn an.
    »Setzen Sie sich wieder hin«, wies er sie mit ruhiger Stimme an. »Ich muss Ihnen ein paar Fragen stellen. Wenn Sie möchten, können Sie einen Anwalt zu dem Gespräch hinzuziehen.«
    Sie reckte stolz das Kinn. »Auf keinen Fall. Ich habe nichts zu verbergen, und das hatte Thomas auch nicht.«
    »Dann haben Sie sicher nichts dagegen, mir ein paar Fragen zu beantworten«, gab er aalglatt zurück.
    Sie hatte sich ins Abseits manövriert, und der einzige Weg, das Gesicht nicht völlig zu verlieren, war, die Unterhaltung durchzustehen. Sie zwang sich zu einer entspannteren Haltung, behielt allerdings ihre feindselige Miene bei. »Was wollen Sie wissen?«
    »Würden Sie sich bitte wieder setzen?« Er war wieder ganz der wohlerzogene, zuvorkommende Gentleman und legte seine Hand unter ihren Ellenbogen, aber sie riss ihren Arm zurück, kehrte allein zu ihrem Stuhl zurück und nahm kerzengerade auf der Kante Platz.
    Auch er ließ sich wieder in seinen Schreibtischsessel sinken und schlug den Ordner auf. »War Mr Wynne jemals in San Francisco?«
    »Ich kann mich nicht erinnern«, gab sie flapsig zurück.
    Er runzelte die Stirn, spähte sie durch seine Brille hindurch an und rief dadurch zum ersten Mal, seit sie hierhergekommen war, ein Gefühl der Angst in Kari wach. Er meinte es tatsächlich ernst.
    »War er jemals in San Francisco?«, wiederholte er.
    Sie musste schlucken. »Ja. Gelegentlich.«
    »Wie oft?«
    »Das ist schwer zu sagen.«
    Er bedachte sie erneut mit einem durchdringenden, argwöhnischen Blick. »Warum?«
    »Wie oft ist oft?«, schrie sie ihn an. Da seine ausdruckslose Miene deutlich machte, dass er auch mit dieser Antwort nicht zufrieden war, stieß sie einen abgrundtiefen Seufzer aus, fügte dann aber hinzu: »Er war ziemlich regelmäßig dort.«
    »Können Sie mir irgendwelche Daten nennen?«
    »Selbstverständlich nicht! Thomas hatte zahlreiche geschäftliche Interessen. Ich habe nicht darüber Buch geführt.«
    »Er war also häufig unterwegs?«
    Sie warf hilflos die Hände in die Luft. »Ich nehme an,
das kann man sagen. Er war zwei-, dreimal im Monat auf Geschäftsreise. Ist das oft?«
    Er gab ihr keine Antwort, sondern feuerte direkt die nächste Frage ab. »Wohin haben diese Reisen ihn geführt? San Francisco, New Orleans, New York, Puerto Rico?«
    »Ja, vielleicht, ich schätze schon. Wie gesagt, ich habe nicht

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