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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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beteiligt gewesen sind.«
    »Also gut. Fahren Sie fort. Mrs Wynne, würden Sie die Frage bitte beantworten?«
    Sie befeuchtete kurz ihre Lippen. »Er war oft geschäftlich unterwegs.«
    »Allein?«
    »Ich glaube, ja.«
    »Aber sicher wissen Sie es nicht?«
    »Ja, allein«, erklärte sie mit einer Überzeugung, von der Hunter wusste, dass sie nur geheuchelt war. Und das wussten die Geschworenen auch.
    »Sie haben ihn nie begleitet?«
    »Nicht auf Geschäftsreisen, nein.«
    »Nie?«
    »Nicht auf Geschäftsreisen.«
    Er kehrte ihr abrupt den Rücken zu und trat vor den Tisch, hinter dem sein Assistent mit einem Ordner saß. Er schlug den Ordner auf und wühlte in einem Haufen Quittungen herum. »Doch Sie waren mit ihm im Urlaub, nehme ich an.«
    »Natürlich.«
    »Was man als Vergnügungsreisen bezeichnen kann.«
    »Ja. Urlaubsreisen, Vergnügungsreisen, nennen Sie es, wie Sie wollen.«
    Die Art, wie sie auf ihrem Stuhl herumrutschte, verriet, dass ihr die Befragung lästig wurde, weil sie nirgends hinzuführen schien. Aber immer, wenn sie auf den Ordner blickte, den er konsultierte, drückten ihre leicht zusammengekniffenen Augen ein gewisses widerstrebendes Interesse aus.
    »Würden Sie sagen, dass es sich beim Chartern eines Privatflugzeugs um die Art von Luxus handelt, die man eher mit einer Vergnügungs- als einer Geschäftsreise verbindet?«
    Die Frage zielte darauf ab, sie zu verwirren, und wie erwartet war sie völlig unvorbereitet darauf, sie zu beantworten. Sie wog die möglichen Antworten kurz in Gedanken ab und stammelte: »Ich glaube, ich verstehe nicht …«
    Sofort hakte er nach. »Falls es einen kommerziellen Flug von A nach B gibt, würden Sie es dann als Luxus erachten, wenn jemand stattdessen einen Privatjet nimmt? Mir genügt ein einfaches Ja oder Nein, Mrs Wynne.«
    »Ich …«
    »Ja oder nein?«
    »Ja!«, schrie sie.
    Er zog sich ein wenig zurück. Ihre plötzlich geröteten Wangen gefielen ihm ganz und gar nicht, denn durch sie sah ihr Gesicht noch bleicher aus. Und auch ihre Finger, die sie fest im Schoß verschränkt hielt, sahen völlig blutleer aus. Hatte sie ein paar Pfunde abgenommen, seit sie bei ihm im Büro gewesen war?
    Er zwang seine Gedanken zurück zu dem Verhör. Du willst doch, dass die Kerle verurteilt werden, oder nicht? Du willst doch nicht, dass diese beiden Schweine damit durchkommen, über Jahre Steuergelder veruntreut zu haben, oder? Also mach mit der Befragung weiter und hör endlich auf, sie als Frau zu sehen. Hör auf, daran zu denken, dass du sie lieber beschützen und in deinen Armen halten würdest, statt sie rüde anzugehen. Und starr ihr, um Himmels willen, nicht ins Gesicht wie ein liebeskrankes Kalb.
    Ungeduldig schob er seine Brille etwas höher. Guy bedachte ihn bereits mit einem neugierigen Blick. War ihm sein Unbehagen etwa derart deutlich anzusehen? »Und würden Sie sagen, dass gemietete Boote, Limousinen und so weiter ebenfalls eher als Luxus anzusehen sind, den man sich höchstens auf einer Vergnügungsreise gönnt?«
    »Ich nehme es an.«
    Er bedachte sie mit einem kämpferischen Blick, um sich zu beweisen, dass er dazu in der Lage war. »Und warum, nehmen Sie an, hat Mr Wynne sich derart luxuriöse Transportmittel geleistet, wenn er als Vertreter der Stadt Denver auf Reisen war?«
    »Das hat er nicht getan!«
    »Einspruch«, sagte der Verteidiger. »Mr McKee fordert die Zeugin zu Mutmaßungen auf.«
    »Stattgegeben.«
    Wenn Hunter sich ein Lächeln gestattet hätte, hätte es wahrscheinlich selbstgefällig ausgesehen. Die Geschworenen hatten seine Vorhaltung und auch Karis vehementen Widerspruch gehört. »Ist das hier die Unterschrift von Ihrem Mann?« Er hielt ihr eine Quittung vors Gesicht.
    Sie sah sie sich an. »Es … es sieht so aus. Aber das kann nicht sein …«
    »Und das hier?« Er hielt ihr einen zweiten und dann einen dritten Zettel hin. »Und das?«
    Der Verteidiger sprang auf. »Euer Ehren, Mr McKee bedrängt die Zeugin. Sie kann nicht beschwören, dass die Unterschriften auf den Quittungen von ihrem Mann stammen. Das kann nur ein Experte.«
    »Stattgegeben. Mr McKee, ich glaube, wir haben verstanden, worauf Sie hinauswollen.«
    »Ja, Euer Ehren.« Er wandte sich wieder Kari zu und war alarmiert, als er ihren keuchenden Atem hörte und die feinen Schweißperlen auf ihrer Oberlippe sah. Er beugte sich ein wenig vor und flüsterte ihr zu: »Alles in Ordnung? Möchten Sie vielleicht ein Glas Wasser?« Er verspürte das fast übermächtige

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