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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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heute abend vielleicht Ausgang gewähren würden, Wylde. Meredith und ich gehen ins Theater, und Anthony wird uns begleiten. Gibt es irgendeinen Grund, weshalb Phoebe nicht mitkommen sollte?«
    Phoebes Miene hellte sich auf. »Nicht den geringsten.« Sie wandte sich an Gabriel. »Meine Familie wird schon auf mich aufpassen. Du hast doch sicher nichts dagegen, wenn ich mitgehe, oder?«
    Gabriel zögerte. Ihm gefiel die Idee nicht, aber er wußte, daß es keinen vernünftigen Grund gab, ihr zu verbieten, heute abend auszugehen. Sie wäre mit ihrer Familie zusammen, und falls etwas passieren sollte, wäre ihr Bruder zur Stelle.
    »Also gut«, sagte er langsam.
    Phoebe verzog das Gesicht. »Ihr Großmut ist wirklich überwältigend, Mylord. Wer hätte jemals gedacht, daß ich einmal meinen Ehemann bitten müßte, mir einen Theaterbesuch zu gestatten? Sie haben wirklich mein Leben verändert, Sir.«
    »Dann sind wir ja quitt«, sagte er. »Denn du hast mein Leben auf jeden Fall verändert.« Er sah zu Lydia hinüber. »Ich stehe in Ihrer Schuld, Madam.«
    »Ich weiß.« Lydia kicherte vergnügt. »Aber keine Angst, ich werde Sie schon daran erinnern.«
    Phoebe stöhnte laut und rollte mit den Augen. »Zumindest kannst du nicht behaupten, ich hätte dich nicht gewarnt, Wylde.«
    Gabriel grinste. Er nickte seiner Schwiegermutter zu. »Ich glaube, Sie sagten, Sie hätten zweihundert Pfund verloren, als Sie die Information über Baxters Geliebte beschafft haben, Madam. Erlauben Sie, daß ich Ihnen Ihre Verluste ausgleiche.«
    »Das würde mir nicht im Traum einfallen«, murmelte Lydia.
    »Ich bestehe darauf«, sagte Gabriel.
    »Nun, in dem Fall nehme ich an, daß ich Sie gewähren lassen muß. Da soll noch einmal jemand sagen, es gäbe keine Ritterlichkeit mehr.«
    Phoebe starrte Gabriel böse an. »Es gibt Männer, die sich die größte Mühe geben, das zu leugnen. Wylde, es gefällt mir nicht, daß du Nachforschungen in irgendwelchen Bordellen anstellen willst.«
    »Denk einfach, daß ich mal wieder auf einer heiligen Mission bin, meine Liebe«, beruhigte Gabriel sie, während er den Raum verließ.
    Phoebe sah sich zufrieden in dem gut besuchten Theater um. »Wirklich, ich habe mich in der Oper noch nie so gut unterhalten«, sagte sie zu Meredith.
    Meredith, die neben ihrer Schwester in der feudalen Loge saß, strich die blaßblauen Röcke ihres Abendkleides glatt. »Ich nehme an, du findest es nur deshalb unterhaltsamer als sonst, weil du dich in letzter Zeit etwas eingesperrt gefühlt hast.«
    »Das ist noch milde ausgedrückt«, sagte Phoebe. »Ich habe mich in den letzten Tagen wie in einem Gefängnis gefühlt.«
    »Also, bitte, Phoebe.« Meredith lächelte. »Das klingt so, als seist du seit Monaten gefangen, und nicht erst seit ein paar Tagen. Außerdem weißt du ganz genau, daß Wylde nur getan hat, was er für das Beste hielt.«
    »Ich fürchte, es ist mein Schicksal, immer von Leuten umgeben zu sein, die denken, sie wüßten, was für mich das Beste ist.« Phoebe musterte die elegant gekleideten Theaterbesucher in den anderen Logen. »Was für ein Gedränge. Nach der Vorstellung müssen wir bestimmt eine Stunde auf die Kutsche warten.«
    »Das ist mitten in der Saison schließlich nichts Ungewöhnliches«, bemerkte Lydia. Die rosafarbenen Federn ihres Satinstirnbandes wippten fröhlich auf und ab, als sie ihr Opernglas an die Augen setzte. »Ich glaube, ich sehe Lady Markham. Ich frage mich, wer der hübsche junge Mann neben ihr ist. Auf jeden Fall nicht ihr Sohn. Vielleicht hat sie sich ja einen neuen Liebhaber zugelegt. Es heißt, dem letzten habe sie gerade den Laufpaß gegeben.«
    Meredith warf ihr einen tadelnden Blick zu. »Mutter, du bist immer wieder eine Quelle des erstaunlichsten Klatschs.«
    »Ich tue mein Bestes«, erwiderte Lydia stolz.
    Der Samtvorhang an der Rückwand der Loge wurde zur Seite geschoben, und Anthony trat ein. Phoebe zog fragend die Brauen hoch, als sie sein Stirnrunzeln bemerkte. »Hast du uns Limonade mitgebracht?«
    »Nein. Aber ich habe unerfreuliche Neuigkeiten.« Anthony ließ sich auf einen der samtbezogenen Stühle fallen. »Ich habe gerade Rantley getroffen. Er sprach mit zwei von seinen Freunden über Wylde.«
    »Was haben sie gesagt?« wollte Phoebe wissen.
    Anthony verzog den Mund zu einer harten Linie. »Als ich in ihre Nähe kam, wechselten sie eilig das Thema, aber ein paar Sätze habe ich noch mitbekommen. Sie sprachen über die Möglichkeit, daß dein Mann sein

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