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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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eine Nachricht von einer Bekannten«, beeilte sich Phoebe zu sagen.
    »Trotzdem möchte ich sie sehen.«
    »Aber sie ist wirklich vollkommen unwichtig.« Phoebe schluckte. »Ich weiß gar nicht, ob ich sie überhaupt noch habe. Wahrscheinlich habe ich den Zettel schon weggeworfen.«
    Gabriels Angst steigerte sich ins Unermeßliche, und er versuchte, sie durch kalten Zorn zu ersetzen. »Den Brief, Phoebe. Ich will ihn sehen. Jetzt.«
    Phoebe erhob sich. »Ich versichere dir, es wäre besser, wenn du ihn nicht lesen würdest. Du wirst dich darüber nur ärgern.«
    »Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen«, sagte Gabriel in grimmigem Ton. »Aber du wirst mir auf der Stelle den Brief geben, oder ich mache mich selbst auf die Suche danach.«
    Phoebe seufzte. »Manchmal bist du wirklich ein höchst unangenehmer Ehemann.«
    »Ich bin mir durchaus bewußt, daß ich nicht der Mann bin, für den du mich gehalten hast«, sagte Gabriel. »Aber wie du selbst heute nachmittag gesagt hast, bist du jetzt an mich gefesselt.« Er lächelte dünn. »Falls du dich daran erinnerst - ich bin jetzt ein Mitglied deiner Familie.«
    »Das ist mir nur allzu bewußt«, brummte Phoebe. Sie zog die kleine Schublade ihres Schreibtisches auf und nahm ein zusammengefaltetes Blatt heraus. »Also gut. Ich wollte dir den Brief nicht zeigen, weil ich wußte, daß du dir dann nur wieder Sorgen machen würdest, aber wenn du darauf bestehst...«
    »Ich bestehe darauf.« Er trat einen Schritt vor und riß ihr den Zettel aus der Hand. Er faltete ihn auseinander und überflog eilig den Inhalt.
    Liebste Phoebe, mit jedem Tag wächst meine Sorge um deine Sicherheit. Ich habe vor kurzem erfahren, daß du beinahe ertrunken wärst, und ich weiß auch von dem Feuer in deinem Schlafzimmer. Ich habe Angst um dein Leben, meine Liebe.
    Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß dein Mann versucht, dich auf eine Weise umzubringen, die deine Familie glauben läßt, es sei ein Unfall gewesen. Als der Pirat, der er nun einmal ist, hat Wylde es auf deine Erbschaft abgesehen. Er wendet die Methoden an, die in der Verwünschung am Ende von Die Lady im Turm auf gezählt sind. Hast du das bemerkt?
    Du hast ein grausames und gefährliches Monster geheiratet, das schon immer einen Sinn fürs Makabre hatte. Frag nur einen der wenigen Männer, die seine heimtückischen Überfälle auf See überlebt haben.
    Liebste Phoebe, ich muß unbedingt mit dir sprechen. Ich muß die Gelegenheit haben, dir alles zu erklären. Ich habe keinen Zweifel, daß Wylde dir nichts als Lügen über mich erzählt hat. Ich weiß, daß du seine bösen Geschichten nicht glauben wirst, aber du hast zweifellos Fragen. Um der Liebe willen, die wir einst füreinander empfunden haben, bitte ich dich, mich diese Fragen beantworten zu lassen. Ich habe Beweise. Laß mich dich vor ihm retten.
    Dein ergebener Bewunderer Lancelot
    »Bastard.« Gabriel zerknüllte wütend das Papier. Er kniff die Augen zusammen und sah in Phoebes ängstliches Gesicht. »Natürlich glaubst du ihm nicht.«
    »Natürlich nicht.« Sie starrte ihn an, als versuche sie, seine Gedanken zu lesen. »Gabriel, bist du böse?«
    »Was denkst du denn? Baxter versucht, dir einzureden, daß er unschuldig ist und daß ich ein widerlicher Schuft bin, der versucht, dich umzubringen, um an deine Erbschaft zu kommen. Außerdem tut er so, als sei er fest entschlossen, weiterhin den treuen Lancelot zu spielen.«
    »Ich habe dir schon einmal gesagt, daß ich nicht Genievra bin«, sagte Phoebe stolz. »Ich bin wesentlich cleverer, als sie es war. Gabriel, du mußt mir vertrauen.«
    Er lächelte grimmig. »Wirklich? Dann erzähl mir, meine Liebe, warum du mir diesen Brief nicht zeigen wolltest.«
    Sie erbleichte. »Ich habe doch schon gesagt, daß ich dich nicht unnötig beunruhigen wollte.«
    »Ich versichere dir, die Tatsache, daß du nicht die Absicht hattest, mir dies hier zu zeigen, beunruhigt mich wesentlich mehr.«
    »Du verstehst das nicht.«
    »Oh, ich verstehe es nur allzu gut«, sagte Gabriel. »Ich werde Baxter finden, und zwar schnell. Ich werde diesem Unsinn ein für allemal ein Ende machen.«
    Der Streit zwischen den beiden wurde durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen.
    »Was ist?« rief Phoebe.
    Die Tür wurde von einem der Hausmädchen geöffnet, das einen eiligen Knicks machte. »Entschuldigen Sie, Ma’am. Lady Clarington is’ unten un’ wünscht, Sie zu seh’n.«
    »Ich komme«, sagte Phoebe. Während sie zur Tür ging, sah sie sich noch

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