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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. Du wirst noch lernen, wie du mit Kilbourne umgehen mußt. Schließlich bist du durchaus in der Lage, jemand anderen deinem Willen zu beugen, Phoebe.«
    Phoebe rümpfte die Nase. »Danke, Mama. Wylde hat gestern abend etwas Ähnliches gesagt.«
    »Nun, es besteht kein Zweifel, daß du immer schon ziemlich willensstark warst, und diese Eigenschaft hat sich mit den Jahren nur noch verstärkt. Frauen sind natürlich oft so, aber im allgemeinen sind sie sicher verheiratet, ehe derartige Eigenschaften offen zutage treten.«
    »Ich fürchte, dafür ist es zu spät«, verkündete Phoebe, während sie sich erhob. »Meine Willensstärke ist bereits für jedermann offensichtlich. Und jetzt entschuldige mich bitte.«
    »Wohin willst du denn?«
    Phoebe ging zur Tür. »Hammond’s Buchladen. Mr. Hammond hat mir eine Nachricht geschickt, daß er ein paar interessante neue Werke auf Lager hat.«
    Lydia seufzte. »Du und deine Bücher. Ich verstehe einfach nicht, wie du dich so für diese alten, verstaubten Dinger interessieren kannst.«
    »Ich nehme an, meine Leidenschaft für Bücher ist nicht viel anders als deine Leidenschaft fürs Kartenspiel, Mama.«
    »Beim Kartenspiel«, erklärte Lydia, »kann man sich immer auf die nächste Glückssträhne freuen. Bücher hingegen sind rausgeworfenes Geld.«
    Phoebe lächelte. »Das kommt auf den Standpunkt an, Mama.«
    Die Nachricht war nicht von Mr. Hammond gewesen. Gabriel hatte sie geschickt. Er bat sie um ein Treffen bei dem Buchhändler. Phoebe hatte den Brief am frühen Vormittag erhalten und umgehend geantwortet, daß sie um Punkt elf erscheinen würde.
    Um fünf vor elf stieg sie in der Oxford Street aus ihrer Kutsche. Sie ließ ihr Mädchen auf einer Bank vor dem Laden zurück und segelte durch die geöffnete Tür.
    Gabriel war bereits da. Er sah sie nicht kommen, da er eifrig in einem alten, ledergebundenen Buch blätterte, das Mr. Hammond ehrerbietig vor ihm auf den Tresen gelegt hatte.
    Phoebe zögerte einen Augenblick. Wie gebannt blickte sie auf Gabriels ebenholzschwarzes Haar, das im Licht der Sonne, die durch die hohen Fenster fiel, glänzte. Er trug eine dunkle, engsitzende Jacke, die seine breiten Schultern und den flachen Bauch noch betonte. Seine Reithose und die herrlich polierten Lederstiefel zeigten deutlich die schlanken, muskulösen Konturen seiner Beine.
    Aus irgendeinem Grund hatte Phoebe das Bedürfnis verspürt, den Großteil des Vormittags mit der Auswahl ihrer eigenen Garderobe zu verbringen. Sie hatte zwischen zwei, drei Kleidern hin und her geschwankt, was für sie vollkommen untypisch war. Jetzt war sie sehr froh, daß sie ihr neues zitronengelbes Musselinkleid und den fuchsienfarbenen Mantel gewählt hatte. Ihr Hut war eine Kreation aus zitronengelben und fuchsienroten Bändern und Blumen.
    Als spüre er ihre Gegenwart, blickte Gabriel auf und drehte sich zu ihr um. Sein Mund verzog sich zu einem breiten Lächeln, als er die leuchtenden Farben ihrer Kleidung bemerkte. Phoebe atmete tief ein und stellte fest, daß sie genau wegen dieses Blickes den halben Vormittag vor dem Spiegel verbracht hatte. Sie hatte gehofft, eben dieses Wohlgefallen in Gabriels Augen zu entdecken.
    Sie versuchte, diesen Gedanken zu unterdrücken. Gabriel hatte vor acht Jahren keinen Zweifel daran gelassen, daß er Blondinen mit blaßblauen Augen und pastellfarbenen Kleidern bevorzugte.
    »Guten Morgen, Lady Phoebe.« Gabriel kam durch den Raum auf sie zu. »Sie sehen heute sehr munter und fröhlich aus.«
    »Danke, Lord Wylde.« Phoebe blickte sich eilig um, um sich zu vergewissern, daß niemand ihre Unterhaltung verfolgte. »Ich habe Ihre Nachricht erhalten.«
    »Das sehe ich. Ich dachte, Sie hätten vielleicht gerne Der Ritter und der Zauberer zurück.«
    »Sie haben das Buch dabei?«
    »Natürlich.« Gabriel führte sie nach hinten zum Tresen, wo ein Päckchen in der Form eines Manuskripts neben dem Buch lag, das er eben angesehen hatte. »Dies ist der erste Beweis für meine ritterlichen Fähigkeiten.«
    »Wylde, das ist einfach wunderbar.« Phoebe nahm das Päckchen. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie beeindruckt ich bin. Ich weiß, daß Sie mir bei meinen Nachforschungen eine große Hilfe sein werden.«
    »Ich werde mein Möglichstes tun.« Gabriel zeigte auf das offene Buch, das auf dem Tresen lag, und sprach etwas lauter. »Das hier dürfte Sie interessieren, Lady Phoebe. Eine wirklich schöne Ausgabe der Geschichte Roms aus dem

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