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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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frühen sechzehnten Jahrhundert. Mr. Hammond sagt, er habe sie kürzlich von einem Sammler in Northumberland bekommen.«
    Phoebe war klar, daß Gabriel versuchte, eine vernünftige Entschuldigung dafür zu finden, daß sie sich so lange miteinander unterhielten. Niemanden in dem Buchladen würde es wundern, wenn sie sich zusammen ein interessantes altes Buch ansähen. Also beugte sie gehorsam den Kopf, um sich das Werk näher anzusehen.
    »Sehr schön«, lobte Phoebe mit lauter Stimme, als sie Mr. Hammond aus dem Augenwinkel erblickte. »Italienisch, wie ich sehe. Nicht Lateinisch. Hervorragende Malereien.«
    »Ich dachte mir, daß es Ihnen gefallen würde.« Gabriel blätterte die Seite um und las einen Augenblick schweigend.
    Phoebe sah sich noch einmal eilig um und schob sich näher an ihn heran, angeblich, um ihm besser über die Schulter blicken zu können. »Meine Familie ist wegen der ganzen Sache etwas erregt, Wylde.«
    »Das habe ich bemerkt.« Gabriel blätterte weiter und runzelte nachdenklich die Stirn, während er las.
    »Sie wissen nichts von meinen Nachforschungen, also nehmen sie natürlich an, daß Sie und ich uns in gewisser Weise nähergekommen sind.«
    »Mehr als nur in gewisser Weise, Lady Phoebe. Sie fürchten, daß wir eine Affäre beginnen könnten.« Gabriel überflog einen weiteren Text auf der Seite.
    Phoebe errötete und blickte sich wieder um. Mr. Hammond war inzwischen mit einem anderen Kunden beschäftigt. »Ja, nun, ich kann ihnen schwerlich die Wahrheit sagen. Sie würden meine Nachforschungen niemals gutheißen. Aber ich versichere Ihnen, daß Sie sich wegen meiner Familie keine Sorgen machen müssen.«
    »Ich verstehe. Wie, genau, wollen Sie ihnen denn klarmachen,»; daß wir lediglich gute Bekannte sind?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde mit Papa und den anderen schon fertig. Darin habe ich eine gewisse Übung.«
    »Dickschädel«, sagte Gabriel beinahe lautlos.
    »Wie bitte?«
    Gabriel zeigte auf ein Wort auf dem Blatt vor ihm. »Ich glaube, dies ist das italienische Wort für Dickschädel.«
    »Oh.« Phoebe sah sich das Wort an. »Nein, das glaube ich nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, daß es Maulesel heißt.«
    »Ah. Natürlich. Da muß ich mich vertan haben. Was sagten Sie gerade?« fragte Gabriel höflich.
    »Sie dürfen sich bei Ihren Nachforschungen nicht durch das Mißtrauen meiner Familie beeinflussen lassen.«
    »Ich werde mein Möglichstes tun, um mich durch ihre schlechte Meinung von mir nicht irritieren zu lassen, Madam.«
    Phoebe lächelte zustimmend. »Hervorragend. Manche Leute lassen sich von der etwas diktatorischen Art meines Vaters allzu leicht abschrecken.«
    »Ach nein.«
    »Wissen Sie, auf seine Weise ist er wirklich sehr nett.«
    »Nein, das weiß ich nicht.«
    Phoebe biß sich auf die Lippe. »Ich nehme an, die Erfahrung, die Sie vor acht Jahren mit ihm gemacht haben, hat keinen allzu guten Eindruck bei Ihnen hinterlassen.«
    »Nein, das hat sie nicht.«
    »Nun, wie gesagt, Sie dürfen ihm einfach keine Beachtung schenken. Nun denn, lassen Sie uns über das Geschäft reden. Ich habe einige wichtige Einladungen für Sie erwirkt. Die erste ist für den Maskenball bei den Rantleys am Donnerstag.«
    »Ich nehme an, das heißt, ich habe dort zu erscheinen?«
    Phoebe runzelte die Stirn. »Es ist ein wichtiges gesellschaftliches Ereignis. Ich werde Sie dort mit vielen Leuten bekannt machen können, und Sie werden in der Lage sein, mit Ihren Nachforschungen zu beginnen.«
    Gabriel nickte. »Also gut, Mylady. Ihr Wunsch ist mir Befehl.«
    »So ist’s richtig. Nun denn, haben Sie bis jetzt schon irgend etwas zu berichten?«
    Gabriel trommelte mit den Fingern auf den Tresen. »Lassen Sie mich nachdenken. Es ist mir gelungen, ein Haus für die Saison zu mieten. Keine leichte Aufgabe, wenn ich das hinzufügen darf. Außerdem habe ich ein paar Bedienstete eingestellt. Ich war bei Weston’s und habe ein paar neue Kleider bestellt, und ich war wegen eines Paars neuer Stiefel bei Hoby’s. Ich glaube, das ist alles, was ich bisher unternommen habe.«
    Phoebe starrte ihn böse an. »Eigentlich hatte ich derartige Aktivitäten nicht gemeint.«
    »Ich muß mich um solche Dinge kümmern, ehe ich in den besseren Kreisen verkehren kann, Madam. Das ist Ihnen doch sicher klar?«
    Phoebe biß sich auf die Lippe. »Sie haben vollkommen recht. Daran hatte ich nicht gedacht. Aber jetzt, wo Sie davon sprechen, muß ich Ihnen eine sehr persönliche Frage

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