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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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nicht, Sir. Er arbeitet.«
    Gabriel hörte ein Geräusch aus dem Raum direkt hinter dem Tresen. »Egal, ich finde ihn schon allein.«
    Er ging um den Tresen herum, öffnete die Tür und trat in das Zimmer, in dem Lacey seine Druckerpresse hatte.
    Der Geruch von Tinte und Öl hing schwer in der Luft. Die mächtige Eisenpresse stand still. Lacey, ein kräftiger, kahlköpfiger Mann, dessen rotes Gesicht durch zu lange Barthaare verunziert wurde, stand in einer Ecke. Er überprüfte einen Stapel Papier. Über seinen tintenbefleckten Kleidern trug er eine Lederschürze, aus deren Tasche eine Flasche Gin lugte.
    »Lacey, es gibt da etwas, über das ich mit Ihnen sprechen möchte«, sagte Gabriel, während er hinter sich die Tür schloß.
    »Worum geht’s?« Lacey wandte den Kopf und starrte Gabriel mit glasigen Augen an. »Oh, Sie sind’s, Mylord. Also, hör’n Sie, falls Sie gekommen sin’, um sich darüber zu beschweren, daß Sie für Ihr letztes Buch nich’ genug Geld gekriegt ham, dann vergeuden Sie bloß Ihre Zeit. Ich habe Ihnen schon gesagt, daß mein Partner diese ganzen Sachen von einem Anwalt regeln läßt. Ich mache mir wegen dem verfluchten Geld keine Gedanken mehr.«
    Gabriel lächelte kalt. »Es geht nicht um Geld, Lacey.«
    »Tja, nun, da bin ich aber erleichtert.« Lacey richtete sich auf und zog die Flasche aus der Schürzentasche. Er bedachte Gabriel mit einem Stirnrunzeln, während er einen kräftigen Schluck nahm. »Sie glauben ja gar nich’, wie viele Autoren Schwierigkeiten machen, wenn’s ums Geld geht.«
    »Was mich interessiert, ist der Name Ihres Partners.«
    Lacey verschluckte sich beinahe an seinem Gin. Unter lautem
    Husten sagte er: »Ich fürchte, den kann ich Ihnen nich’ sagen, M’lord. Mein Partner möchte anonym bleiben. Genau wie Sie.«
    »Ich will den Namen, Lacey.«
    »Also, hör’n Sie, mit welchem Recht mischen Sie sich eigentlich in meine Privatangelegenheiten ein?«
    »Wenn Sie mir den Namen Ihres Partners nicht nennen, werde ich dafür sorgen, daß mein neues Manuskript, das beinahe fertig ist, an einen anderen Verleger geht.«
    Lacey starrte ihn entgeistert an. »Das können Sie nich’ machen, Mylord. Nach allem, was wir für Sie getan ham.«
    »Ich möchte Ein gewagtes Abenteuer nicht unbedingt woanders verlegen lassen, aber wenn Sie mich dazu zwingen, werde ich es tun.«
    Lacey ließ sich auf einen Holzstuhl fallen. »Sie sin’ unerbittlich, M’lord.«
    »Ich bin nur vorsichtig, Lacey. Ich möchte einfach wissen, mit wem ich es zu tun habe, wenn ich Geschäfte mache.«
    Lacey blinzelte und wischte sich mit dem fleckigen Ärmel seines Hemdes die Nase ab. »Aber Sie sagen ihr nich’, daß ich es Ihnen erzählt hab’, oder? Sie besteht darauf, daß ihr Name geheim bleibt. Ihre Familie würde es nich’ gutheißen, daß sie selbst Geschäfte macht.«
    »Sie können mir vertrauen«, sagte Gabriel grimmig. »Ich kann ein Geheimnis durchaus für mich behalten.«
    Donnerstag morgen saß Gabriel an seinem Schreibtisch und arbeitete am letzten Kapitel zu Ein gewagtes Abenteuer. Die Geschichte gefiel ihm. In ein paar Tagen würde er sie seinem Verleger schicken.
    Dann würde er auf das Antwortschreiben warten. Auf jeden Fall wäre es interessant zu sehen, was Laceys Partner zu dem Manuskript sagen würde.
    Gabriel blickte widerwillig von seiner Arbeit auf, als sein neuer Butler Shelton das Zimmer betrat.
    »Zwei Damen wünschen Sie zu sprechen, Sir.« Shelton sah nicht so aus, als wären ihm die Besucherinnen sonderlich sympathisch. »Sie wollten mir ihre Namen nicht nennen.«
    »Führen Sie sie herein, Shelton.« Gabriel legte seine Feder beiseite und erhob sich.
    Er lächelte. Die einzige Frau, die verwegen genug war, um einen Mann unaufgefordert zu besuchen, war Phoebe. Zweifellos wollte sie ihm weitere Anweisungen erteilen oder Vorschläge unterbreiten. Er fragte sich, wen sie mitgebracht hatte. Zweifellos ihre Zofe.
    Er verspürte dieselbe freudige Erwartung wie am Dienstag, als er sie in Hammonds Buchladen getroffen hatte. Das Gefühl war eindeutig sinnlicher Art. Plötzlich stellte er sich vor, wie es wäre, Phoebe hier in seiner Bibliothek zu lieben.
    Wenn die kleine Närrin dumm genug war, ihren Ruf durch einen Besuch bei ihm aufs Spiel zu setzen, hatte er sicher keine Skrupel, ihren Ruf noch mehr zu gefährden.
    Schließlich war die Lady eine geborene Betrügerin. Sie hatte ihm von Anfang an ein falsches Bild von sich vermittelt.
    In diesem Augenblick öffnete sich

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