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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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genauso hier herausführen werden. Aber am besten beeilen Sie sich etwas. Wir müssen unbedingt wieder im Haus sein, ehe uns noch jemand außer Kilbourne vermißt.«

Kapitel 9
    Später stapfte Gabriel die Stufen zu dem Stadthaus hinauf, das er für die Saison gemietet hatte. Er war nicht gerade bester Laune. In der Tat war seine Stimmung sehr eigenartig.
    Die Tatsache, daß Phoebe jetzt mehr denn je davon überzeugt war, daß er ein Held war, verstärkte seine Düsterkeit nur noch.
    Er hatte aus Rantleys idiotischem Labyrinth herausgefunden, na und? Es war nicht gerade schwierig gewesen. Er hatte einfach eine Hand auf eine der Hecken gelegt und war daran entlanggeglitten, bis er und Phoebe wieder am Eingang des Labyrinths gestanden hatten.
    Es war dieselbe Technik, die der Held im Ritterzug angewandt hatte. Gabriel hatte die Beschreibung, wie man aus einem Labyrinth herausfindet, vor Jahren in einem mittelalterlichen Manuskript gelesen. Er hätte jedoch nie gedacht, daß er diese Information jemals im wirklichen Leben anwenden müßte.
    Insgeheim war er unendlich erleichtert und äußerst überrascht gewesen, daß die Methode funktioniert hatte.
    Phoebe hingegen hatte das Ergebnis natürlich vorausgesehen. Da, sehen Sie? Ich wußte, daß Sie es schaffen würden, Wylde. Solche Dinge sind ganz normal für einen Mann wie Sie.
    Gabriel war ernsthaft versucht gewesen, sie übers Knie zu legen. Ihre unbekümmerte Vermutung, daß er und der Held in seinem Roman einfach austauschbar waren, ging ihm allmählich auf die Nerven.
    »Gehen Sie wieder ins Bett, Shelton«, sagte er zu seinem Butler, der ihm verschlafen die Tür öffnete. »Ich werde noch etwas arbeiten.«
    »Sehr wohl, Mylord.« Shelton verschwand gehorsam in der Tür unter der Treppe, durch die er auch gekommen war.
    Gabriel ging in die Bibliothek, warf seine schwarze Halbmaske auf einen Stuhl und zündete die Lampe auf dem Schreibtisch an. Er schenkte sich ein Glas Brandy aus der Kristallkaraffe ein, die auf dem kleinen Tisch neben dem Ofen stand. Sein Blick fiel auf den schwarzen Umhang, den er getragen hatte.
    Heiße Erinnerungen daran, wie Phoebe ausgesehen hatte, als sie in seinen Armen entflammt war, wallten in ihm auf.
    Die Dinge liefen nicht ganz, wie er es geplant hatte.
    Es war keinesfalls so, daß sein Racheplan nicht aufgehen würde. Aber er begann, ernste Zweifel an seinem Schema zu hegen. Was zum Teufel war nur mit ihm los?
    Alles war ihm so einfach erschienen, als er seine Burg verlassen hatte. Er würde Phoebe hofieren und verführen und dadurch Clarington demütigen. Am Ende, wenn er das leichtsinnige kleine Luder ordentlich flach gelegt hätte, würde Clarington seinen Stolz überwinden und Gabriel bitten, sie zu heiraten.
    Gabriel hatte vorgehabt, Clarington direkt ins Gesicht zu sehen und sich zu weigern, die ruinierte Tochter seines Erzfeindes zu ehelichen. Erst dann würde Clarington feststellen, daß Gabriel es nicht auf Phoebes Vermögen abgesehen hatte.
    Was Phoebe betraf, so hätte sie es nicht anders verdient. Sie war ein unbezähmbarer Wildfang, ein impulsives, dickköpfiges
    Weibsbild, das durch diese bittere Erfahrung lernen würde, daß sie ein Risiko zuviel eingegangen war, daß sie ein gefährliches Spiel zuviel getrieben hatte.
    Gabriel hatte sein schlechtes Gewissen damit beruhigt, daß Phoebe schließlich kein naives junges Mädchen mehr war. Sie war vierundzwanzig und besaß sogar die Dreistigkeit, sich um Mitternacht auf einsamen Landstraßen mit fremden Männern zu verabreden.
    Er hatte keinesfalls die Absicht, mit seiner Eroberung zu prahlen. Schließlich wollte er den Ruf der Lady nicht ruinieren. Sein einziges Ziel war, ein wenig auf dem maßlosen Stolz des Grafen von Clarington herumzutrampeln.
    Eine einfache, direkte Form der Rache.
    Gabriel starrte auf den schwarzen Umhang und erinnerte sich daran, wie Phoebe auf seine Berührung reagiert hatte. Sie war so süß gewesen, so leidenschaftlich. Als er sie zu ihrem ersten Höhepunkt geführt hatte, hatte er sich wie der unbesiegbare Ritter gefühlt, für den sie ihn hielt. Und als er Kilbourne auf der anderen Seite der Hecke gehört hatte, war sein erster Gedanke gewesen, sie zu beschützen.
    Gabriel nippte erneut an seinem Brandy und dachte an die Bewunderung, die in Phoebes Augen aufgeblitzt war, als er aus dem Labyrinth herausgefunden hatte. Mit einem Kopfschütteln dachte er an das unerschütterliche Vertrauen, das sie bei der Suche nach Neil Baxters Mörder in ihn

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