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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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mich.«
    Meredith bedachte ihre Mutter mit einem leicht tadelnden Blick, während Phoebe sich erhob und hinüber zu dem Tischchen ging, auf dem die Sherrykaraffe stand. »Beruhige dich, Mama. Du bist viel zu aufgeregt.«
    »Das sollte man meinen.« Lydia nahm Phoebe das Sherryglas aus der Hand und trank einen Schluck. »Und mit gutem Grund. Wartet, bis ihr alle Einzelheiten hört.«
    Phoebe zog die Brauen hoch, als sie wieder Platz nahm. »Wo hast du das alles gehört, Mama?«
    »Beim Kartenspielen bei Lady Birkenshaw heute nachmittag. Nellie war so aufgeregt, daß sie völlig vergessen hat, auf ihre Karten zu achten. Sie hat dreihundert Pfund an mich verloren, ehe sie überhaupt wußte, wie ihr geschah.« Lydia machte eine kurze verzückte Pause. »Aber als ich dann die Neuigkeiten erfuhr, mußte ich aufhören, Karten zu spielen. Ich konnte mich einfach nicht mehr konzentrieren.«
    »Was für Neuigkeiten, Mama?« fragte Meredith bestimmt. »Was heißt das - Kilbourne ist bankrott?«
    »Er ist unter Beschuß geraten, fertig, finanziell am Ende. Der Mann ist praktisch mittellos.« Lydia nahm einen weiteren Schluck Sherry. »Nicht, daß es nach außen hin sichtbar wäre, natürlich. Es ist ihm gelungen, seine Finanzmisere die ganze Saison über geheimzuhalten, aber Lord Birkenshaw kam heute morgen zufällig dahinter, als sein Anwalt ihm riet, keine Geschäfte mit Kilbourne zu tätigen.«
    »Aha«, sagte Phoebe. »Deshalb also hat Kilbourne mir in dieser Saison den Hof gemacht. Der Mann ist auf der Suche nach
    einer reichen Erbin. Ich wußte, daß es einen Grund dafür gab, daß er mich plötzlich so ungemein passend fand.«
    »Großer Gott.« Meredith war verblüfft. »Kilbourne wollte sich schnell Phoebe angeln, ehe irgendwer dahinterkommt, daß er finanziell am Ende ist.«
    »Genau.« Lydia stellte ihr Glas ab. »Wartet, bis euer Vater das erfährt. Er wird außer sich sein. Kilbourne hatte es die ganze Zeit auf Phoebes Vermögen abgesehen.«
    »Und ich dachte, er könnte einen beruhigenden, stabilisierenden Einfluß auf Phoebe haben«, sagte Meredith traurig. »Wie schade.«
    Phoebe sah ihre Mutter und ihre Schwester an. »Es ist sinnlos, deswegen zu trauern. Ich habe von Anfang an versucht, euch klarzumachen, daß ich kein Interesse daran habe, einen Antrag von Kilbourne anzunehmen.«
    »Er ist ein Marquis«, erinnerte Meredith sie.
    »Er ist ein elender Tugendbold«, sagte Phoebe.
    Lydia hob die Hand. »Genug. Es ist vorbei. Wir haben gerade noch einmal Glück gehabt. Und jetzt zur guten Neuigkeit: Wir könnten einen Antrag von Wylde durchaus akzeptieren.«
    Phoebe und Meredith starrten sie an.
    »Was sagst du da, Mama?« fragte Meredith.
    Lydia lächelte sichtlich zufrieden. »Meine Lieben, Wylde ist reich wie ein Krösus.«
    Meredith rang nach Luft. »Was?«
    »Es stimmt.« Lydia bedachte Phoebe mit einem verschwörerischen Lächeln. »So reich wie euer Vater. Ich habe immer gedacht, daß der Junge da draußen in der Südsee etwas aus sich machen würde.«
    Phoebe schluckte. »Ich glaube es einfach nicht.«
    »Oh, das kannst du ruhig. Nellie war sich ganz sicher. Der Anwalt, der ihrem Mann geraten hat, mit Kilbourne keine Geschäfte zu machen, hat ihm empfohlen, statt dessen in eins von Wyldes Schiffen zu investieren.«
    »Schiffe?« Meredith riß die Augen auf.
    »Schiffe«, wiederholte Lydia. »Plural. Mehr als ein Schiff. Ganz viele Schiffe, die äußerst lukrative Handelsabkommen mit Amerika haben. Wylde hat nie über seine finanziellen Verhältnisse gesprochen, aber sein Reichtum mußte früher oder später bekannt werden. Seine Geschäfte sind einfach zu ausgedehnt, als daß sie sich lange geheimhalten ließen.«
    »Gütiger Himmel«, hauchte Meredith. »Warum hat Wylde denn nichts davon gesagt? Und warum hat er Papas Nerven derart strapaziert, indem er so tat, als würde er sich für Phoebe interessieren?«
    Lydia runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht, daß er nur so tut, als würde er sich für Phoebe interessieren. Und was Claringtons Nerven angeht, so denke ich, daß Wylde sich nur etwas für das rächen möchte, was euer Vater ihm vor acht Jahren angetan hat.«
    Phoebe war außer sich. Das Ganze war ein entsetzliches Mißverständnis. »Mama, ich muß dir sagen, daß Wylde und ich nur gute Freunde sind. An eine Heirat ist nicht zu denken. Du darfst dir keine falschen Hoffnungen machen.«
    »Da, siehst du?« Meredith schenkte sich noch eine Tasse Tee ein. »Ich wußte es. Ganz gleich, was Wylde für

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