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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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meine anderen Kunden informiere.«
    Phoebe stellte fest, daß Rilkins wahrscheinlich hoffte, von ihr mehr für das Buch zu bekommen als von seinen regelmäßigen Kunden. »Ich weiß es zu schätzen, daß Sie mich von Ihrer Entdeckung in Kenntnis gesetzt haben, Mr. Rilkins. Dürfte ich vielleicht fragen, woher Sie wissen, daß ich mittelalterliche Manuskripte sammle?«
    »Unter uns Buchhändlern bleibt nichts geheim. So etwas spricht sich herum.«
    »Ich verstehe. Ja, nun, wollen wir uns das Buch vielleicht einmal ansehen? Ich kann es kaum erwarten.«
    »Hier entlang, Madam, hier entlang. Ich habe es in meinem Hinterzimmer. Ich wollte es nicht riskieren, dieses wertvolle Buch vorn im Laden aufzubewahren. Wissen Sie, das hier ist nicht gerade die allerbeste Gegend.«
    »Ich verstehe.« Phoebe setzte sich in Bewegung, und Betsy folgte ihr.
    In der Tür hinter dem Tresen zögerte Mr. Rilkins. »Ihre Bediensteten werden leider hier warten müssen. Da hinten ist nicht genug Platz für uns alle.«
    Phoebe sah Betsy und den Pagen an. »Ich werde sofort zurück sein«, versicherte sie den beiden.
    Betsy nickte. »Wir werden draußen auf Sie warten, Ma’am.«
    »Gut.«
    Mr. Rilkins öffnete die Tür zu einem Raum, der wie ein kleines, dunkles Büro aussah. Phoebe ging ihm nach und sah sich nach dem Manuskript um.
    »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, Mr. Rilkins.«
    »Es ist mir ein Vergnügen.« Rilkins schloß die Tür.
    Es wurde stockfinster. Das kleine Fenster war so verdreckt, daß nicht der geringste Lichtschein aus der Gasse in das Zimmer fiel.
    »Ich werde eine Kerze anzünden«, sagte Mr. Rilkins.
    Phoebe hörte, wie er hinter ihr herumhantierte. Dann vernahm sie noch ein Geräusch, das ihr einen ängstlichen Schauer den Rücken hinabrinnen ließ. Harte Stiefel glitten über den i Holzfußboden.
    »Ist da noch jemand?« fragte sie. Sie wirbelte schnell herum. I Zu schnell. Ihr linkes Bein gab nach, sie verlor das Gleichgewicht und klammerte sich an den Rand des Schreibtisches.
    Ein Männerarm legte sich um ihren Hals. Eine fette, schmutzige Hand legte sich über ihren Mund, so daß sie noch nicht einmal schreien konnte.
    Entsetzt begann Phoebe, sich nach Leibeskräften zur Wehr zu setzen. Sie schlug mit ihrer Handtasche um sich und trat vor das Schienbein eines Mannes. Sie hörte ein ärgerliches Grunzen. Ermutigt trat sie nach hinten, und die Hacke ihrer Stiefel traf erneut.
    »Verdammt. Das kleine Luder is’ unberechenbar«, zischte der Mann. »Nimm ihre Füße, Ned. Wir ham nich’ viel Zeit.«
    Phoebe trat noch einmal aus, aber inzwischen tauchte ein zweiter Mann aus der Dunkelheit auf. Er packte ihre Knöchel, und Phoebe wurde von den beiden in die Luft gehoben.
    »Los, Beeilung. Zack, zack. Er wartet bestimmt schon auf seine Lady.« Mr. Rilkins eilte durch das kleine Büro und öffnete eine andere Tür, die in die dunkle Gasse hinausging. Er spähte hinaus und nickte den beiden Männern, die Phoebe festhielten, zu. »Niemand zu sehn. Wir treffen uns heute abend, wie geplant.«
    »Wir werden da sein, Rilkins«, knurrte einer der Schurken. »Sieh nur zu, daß du die Kohle mitbringst.«
    »Ich werde sie dabeihaben. Seine Lordschaft wird uns für diese Arbeit sehr gut bezahlen.«
    Phoebe stöhnte zornig und versuchte verzweifelt, sich zu befreien. Es war zwecklos.
    Rilkins warf eine schmutzige Decke über sie, und sie wurde in die stinkende Gasse hinausgeschleppt, als sei sie eine Ladung Abfall, der aus dem Buchladen geholt wurde.
    Gabriel entspannte sich gerade in seinem Club, als Clarington mit gerunzelter Stirn und donnerndem Schritt auf ihn zukam. Anthony war auch dabei.
    »Also, hören Sie, Wylde, jetzt reicht es«, bellte Clarington. Er setzte sich. »Was zum Teufel soll das heißen, Sie sind reich wie ein Krösus?«
    Gabriel blickte mit einem fragenden Lächeln zu ihm auf. »Sie überraschen mich, Clarington. Es ist schließlich ziemlich vulgär, über Geld zu sprechen, meinen Sie nicht?«
    Anthony funkelte ihn böse an. »Verdammt, Mann, was für ein Spielchen treiben Sie da? Stimmt es, daß Sie mit einem Vermögen aus der Südsee heimgekehrt sind?«
    Gabriel zuckte mit den Schultern. »Ich werde wohl nicht verhungern.«
    »Was zum Teufel haben Sie dann mit Phoebe vor?« fragte Clarington. »Sie lassen sich nicht mit Geld abfinden, und Sie haben auch nicht um ihre Hand angehalten. Und jetzt finden wir heraus, daß Sie ihr Vermögen gar nicht brauchen, so daß Sie offenbar auch nicht

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