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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Vorhaben, mit ihr durchzubrennen. Was also wollen Sie?«.
    Anthony kniff die Augen zusammen. »Sie denken an eine andere Form der Rache, nicht wahr? Sie wollen kein Geld. Sie haben vor, meine Schwester zu verführen. So wollen Sie sich an uns allen rächen. Verdammt, Mann, schämen Sie sich nicht?«
    »Kaum«, gab Gabriel zu. »Moral ist Luxus. Man wird sehr schnell extrem praktisch, wenn man in eine Situation kommt wie ich vor acht Jahren.«
    »Sie machen uns allen Ernstes Vorwürfe, weil wir Meredith vor einem Mann beschützt haben, der es nur auf ihr Vermögen abgesehen hatte, so wie Sie damals?« Anthony starrte ihn ungläubig an. »Was zum Teufel hätten Sie denn getan, wenn Meredith Ihre Schwester gewesen wäre?«
    Claringtons buschige weiße Brauen zogen sich zornig zusammen. Sein Gesicht wurde puterrot. »Ja, bei Gott, was hätten Sie damals getan, wenn Meredith Ihre Schwester gewesen wäre? Wahrscheinlich haben Sie eines Tages selbst eine Tochter. Ich möchte wissen, wie weit Sie gehen würden, um sie vor Männern zu schützen, die einzig auf ihr Geld aus sind.«
    Ehe Gabriel antworten konnte, wurden sie von einem diskreten Hüsteln unterbrochen.
    »Ahem«, sagte der Portier des Clubs. »Verzeihen Sie. Ich habe eine Nachricht für Lord Wylde. Man sagte mir, es sei wichtig.«
    Gabriel blickte auf und sah den Zettel auf dem Silbertablett, das der Portier ihm entgegenhielt. Er nahm das Papier. »Wer hat die Nachricht gebracht, Bailey?«
    »Ein junger Bursche, Sir. Er sagte, Ihr Butler hätte ihn geschickt.«
    Gabriel faltete den Zettel auseinander und überflog den Inhalt.
    Sir: Wenn Sie diese Nachricht lesen, bin ich bereits unterwegs zum Buchladen von A. Rilkins in der Willard Lane, um mir ein Manuskript anzusehen, das wahrscheinlich auch für Sie von Interesse ist. Wenn Sie es sich ansehen möchten, können Sie mich dort treffen. Aber ich warne Sie, ich habe das Vorkaufsrecht.
    Ihre Freundin , P.
    »Großer Gott.« Gabriel sprang auf. »Hat einer von Ihnen jemals etwas von der Willard Lane gehört?«
    »Unten bei den Docks, glaube ich«, sagte Anthony und starrte ihn immer noch böse an.
    »Das hatte ich befürchtet«, sagte Gabriel. Er kannte jeden wichtigen Buchhändler in London, und von A. Rilkins hatte er noch nie etwas gehört. Es war typisch Phoebe, auf der Jagd nach einem Manuskript in die verrufenste Gegend der Stadt zu fahren.
    »Setzen Sie sich, Wylde. Wir sind noch nicht fertig«, befahl Clarington.
    »Ich fürchte, wir müssen diese faszinierende Unterhaltung ein andermal fortführen«, sagte Gabriel. »Ich muß mich erst einem kleinen, aber äußerst ärgerlichen Problem widmen.«
    Er ging eilig an Clarington und Anthony vorbei und verließ den Club, ohne sich noch einmal umzusehen. Es war höchste Zeit, daß er die dickköpfige junge Frau zur Vernunft brachte, die er heiraten wollte.

Kapitel 10
    Der Fahrer der Mietkutsche kannte die Willard Lane. Gabriel versprach ihm ein großzügiges Trinkgeld, wenn er ihn schnell dorthin brächte, und der Mann erfüllte ihm diese Bitte nur allzugerne.
    Gabriel lehnte sich auf seinem Sitz zurück, kreuzte die Arme vor der Brust und überlegte mit zusammengebissenen Zähnen, was er Phoebe erzählen würde. Je näher die Kutsche der Willard Lane kam, um so wütender wurde Gabriel. Er sah auf die schmutzigen Tavernen und Kaffeehäuser, in denen sich Hafenarbeiter und Seemänner drängten.
    Dies war ein gefährlicher Stadtteil. Phoebe hätte vernünftig genug sein sollen, um nicht allein hierherzukommen. Aber Vernunft war nicht gerade eine ihrer Stärken. Offensichtlich war ihre Familie ihr gegenüber immer zu nachsichtig gewesen. Sie hatte ihren Dickschädel immer durchsetzen können.
    Wenn sie erst einmal seine Frau wäre, würde er ihrem Leichtsinn ein Ende machen. Sie würde nicht mehr allein auf der Suche nach alten Büchern durch die Gegend streifen. Wenn sie unbedingt Risiken eingehen wollte, dann konnte sie das ebensogut mit ihm zusammen tun.
    Die Kutsche blieb in einer engen Straße stehen, und Gabriel stieg aus.
    »Tut mir leid, M’lord. Weiter kann ich nicht«, erklärte der Kutscher, während er von Gabriel das Geld entgegennahm. »Die Gassen hier in diesem Stadtteil sin’ einfach zu schmal für meine Kutsche. Von hier aus müssen Sie zu Fuß weiter.«
    »Also gut. Aber warten Sie hier. Ich werde nicht lange brauchen.«
    Der Kutscher nickte gehorsam und griff nach der Flasche, die er unter dem Kutschbock versteckt hatte.
    Gabriel entdeckte die

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