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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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darauf bestehen, Sie zu begleiten.«
    »Ich habe nicht die Absicht, England noch einmal zu verlassen«, sagte Gabriel. »Kilbourne wird überleben. Gerade so.«
    Anthony sah ihn fragend an. Dann verzog er das Gesicht. »S wie ich?«
    »Nein. Nicht ganz. Ich habe durchaus die Absicht, ihm ein
    Kugel in den Leib zu jagen. Damit er in Zukunft nicht noch einmal auf den Gedanken kommt, junge Damen zu entführen.«
    Drei Stunden später kehrte Anthony in den Club zurück, um Gabriel über die Arrangements bezüglich des Duells zu informieren.
    »Sie haben Pech«, sagte Anthony. »Kilbourne hat London
    verlassen.«
    »Verdammt.« Gabriel schlug mit der Faust auf die Lehne seines Sessels. »Sind Sie sich da ganz sicher?«
    »Sein Butler sagt, daß er Richtung Norden gereist ist und nicht gesagt hat, wann er zurückkommen wird. Auf jeden Fall wird er bestimmt nicht so schnell wieder hier auftauchen. Die Bediensteten haben Anweisung, Kilbournes Stadthaus zu schließen. Ganz London weiß inzwischen, daß er praktisch ohne einen Pfennig dasteht. Er hat alles infolge von Fehlinvestitionen verloren.«
    »Verdammt und zugenäht.«
    »Vielleicht ist es besser so.« Anthony ließ sich in einen Sessel fallen. »Es ist vorbei. Es wird kein Duell geben, und Kilbourne ist weg. Ich für meinen Teil bin dankbar dafür.«
    »Ich nicht.«
    »Glauben Sie mir, Sie haben größeres Glück als Sie denken.« Anthony grinste. »Wenn Phoebe jemals dahintergekommen wäre, daß Sie die Absicht hatten, sich wegen ihr zu duellieren, wäre sie außer sich gewesen. Und ich glaube nicht, daß Sie schon einmal mit Phoebe zu tun hatten, wenn sie wirklich wütend ist. Das ist alles andere als angenehm.«
    Gabriel sah ihn an. Er merkte, daß die gemeinsame Sorge um Phoebe sie beide miteinander verband. »Danke, daß Sie sich bereit erklärt haben, als mein Sekundant zu fungieren. Ich bedaure nur, daß Sie nicht die Gelegenheit haben werden, Ihren Pflichten auch nachzukommen.«
    Anthony nickte. »Wie gesagt, es ist vorbei. Kilbourne ist auch so gedemütigt genug. Lassen wir es dabei bewenden.«
    »Ich nehme an, mir wird nichts anderes übrigbleiben.« Gabriel schwieg einen Augenblick. »Ich weiß jetzt, was Sie vor acht Jahren empfunden haben, Oaksley.«
    »Ja. Das sehe ich. Aber ich werde Ihnen etwas sagen, Wylde. Ich mag Trowbridge, und Meredith scheint recht glücklich mit ihm zu sein. Aber ich gebe zu, wenn ich damals gewußt hätte was ich jetzt von Ihnen weiß, wäre ich Ihnen nicht nachgejagt. Ich würde Ihnen meine beiden Schwestern jederzeit an vertrauen.«
    Gabriel zog die Brauen hoch. »Weil Sie jetzt wissen, daß ich kein armer Schlucker bin?«
    »Nein«, sagte Anthony. »Das hat nichts mit Ihren Finanzen zu tun.«
    Einen Moment herrschte Schweigen, doch dann lächelte Gabriel. »Gestatten Sie mir die Bemerkung, daß ich Ihnen äußerst dankbar dafür bin, daß Sie Meredith und mir in jener Nacht gefolgt sind. Die Ehe wäre ein Fehler gewesen. Phoebe ist diejenige, die ich will.«
    »Sind Sie sich da sicher?«
    »Ganz sicher.«
    Um drei Uhr am folgenden Nachmittag saß Phoebe nervös in ihrem Schlafzimmer und wartete darauf, in die Bibliothek gerufen zu werden. Der gesamte Haushalt war seit den Ereignissen des Vortages so ruhig gewesen, daß man hätte meinen können, es sei jemand gestorben.
    Phoebe wußte genau, was gerade passierte. Ihre Mutter hatte ihr morgens erzählt, daß Gabriel um ihre Hand anhalten wollte und daß Clarington seinen Antrag annehmen würde. Es war klar, daß ihre Familie sämtliche Vorbehalte gegen Gabriel aufgegeben hatte.
    Phoebe war dankbar dafür, aber es gelang ihr nicht, ihr eigenen widersprüchlichen Gefühle zu ordnen. Ein Teil von ihr  freute sich bei dem Gedanken, den Mann zu heiraten, den sie liebte. Sie sehnte sich danach. Sie wollte ihn mehr als alles andere im Leben.
    Aber ein anderer Teil von ihr fühlte sich äußerst unbehaglich. Sie hatte bisher keine Anzeichen dafür entdecken können, daß Gabriel sie wirklich liebte. Sie fürchtete, daß er nur um ihre Hand anhielt, weil er sie vor Vorfällen wie dem gestrigen beschützen wollte.
    Höchstwahrscheinlich heiratete Gabriel sie aus einer falsch verstandenen Ritterlichkeit heraus.
    Es stimmte, er mochte sie, da war sie sich ganz sicher. Er gab ihr deutlich zu verstehen, daß er sich körperlich von ihr angezogen fühlte. Und sie hatten gemeinsame Interessen.
    Aber von Liebe bisher kein Wort.
    Phoebe sah auf die Uhr. Es war beinahe halb vier. Weshalb in

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