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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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niedergeschlagen. »Sie hatte immer Interesse an allen möglichen Dingen, und sie ist immer ins irgendwelche Schwierigkeiten geraten. Je mehr wir versucht haben, sie zu zügeln, um so abenteuerlustiger wurde sie.« Er sah Clarington an. »Wissen Sie noch, Sir, wie es war, als sie den Unfall hatte?«
    »Das werde ich mein Lebtag nicht vergessen«, erklärte Clarington. »Wir dachten, wir hätten sie verloren. Sie rannte einfach auf die Straße, um einen verdammten Hund zu retten, der vom eine Kutsche gerannt war. Der Hund kam sicher auf die andere Straßenseite. Phoebe nicht.«
    Anthony schüttelte den Kopf. »Typisch Phoebe. Sie ist schon immer entsetzlich leichtsinnig gewesen. Aber der Unfall hatte« wirklich tragische Folgen. Die Ärzte sagten uns, daß sie nie wieder würde laufen können.«
    »Haben sie ihr das auch gesagt?« fragte Gabriel trocken.
    Clarington nickte. »Natürlich haben sie Phoebe das auch gesagt. Sie sagten, sie dürfte sich nicht überanstrengen, und sie würde den Rest ihres Lebens eine Invalidin bleiben. Sie sagten ihr, daß sie ein ruhiges Leben führen müßte.«
    Ein flüchtiges Lächeln huschte über Gabriels Gesicht. »Aber ich nehme an, wie Phoebe nun einmal ist, hat sie natürlich nicht auf die Ärzte gehört.«
    Anthony blickte ihn an. »Eines Tages, drei Monate nach dem Unfall, ging ich in ihr Zimmer und sah, daß sie auf ihren Füßen stand und den Bettpfosten umklammerte. Danach war sie nicht mehr zu bremsen.«
    »Trotzdem«, sagte Gabriel grimmig. »Sie hätten sie besser beschützen müssen. Verdammt, Oaksley. Ist Ihnen klar, daß sie beinahe von einem Mann entführt worden wäre, der die Absicht hatte, sie zur Heirat zu zwingen, um an ihr Vermögen zu gelangen? Ihr Leben wäre ruiniert gewesen, wenn sein Plan funktioniert hätte.«
    Anthony zog die Brauen hoch. »Jetzt wissen Sie, was für ein Gefühl das ist.«
    Gabriel starrte ihn an.
    »Es reicht, um in einem Mann den Wunsch zu wecken, einen Mord zu begehen.« Clarington war von dem Gedanken an die nur knapp abgewendete Katastrophe sichtlich erschüttert. »Es ist kein angenehmes Gefühl, wenn man feststellt, daß es einem nicht gelungen ist, die eigene Tochter zu beschützen.«
    Gabriel fiel keine passende Erwiderung ein. Wie ein Fausthieb traf ihn die Erkenntnis, daß der Ärger und die Angst, die er in dem Augenblick verspürt hatte, zweifellos genau dieselben Gefühle waren, die Clarington und sein Sohn vor acht Jahren gehabt hatten, als er versucht hatte, mit Meredith durchzubrennen.
    Zum ersten Mal sah er die Sache aus ihrem Blickwinkel. Mit grimmiger Ehrlichkeit mußte er sich eingestehen, daß er an ihrer Stelle wahrscheinlich genauso reagiert hätte. Clarington und seine Familie hatten ja nicht wissen können, daß Gabriel es nicht auf Merediths Vermögen abgesehen hatte. In ihren Augen war er genauso ein Schurke gewesen, wie Kilbourne es war.
    »Ich verstehe, was Sie meinen, Clarington«, sagte Gabriel schließlich.
    Clarington sah Gabriel an. Verständnis und ein seltsamer Ausdruck, der so etwas wie Zustimmung verriet, blitzten in seinen strahlendblauen Augen auf.
    »Ich glaube, Sie verstehen endlich, was ich damals empfunden habe, Sir.« Clarington nickte zufrieden. »Außerdem beginne ich zu glauben, daß Sie wirklich etwas für meine Tochter empfinden.«
    »Ich muß zugeben, daß meine Gefühle für sie ein wenig von der Furcht überschattet werden, daß sie mich eines Tages zu Wahnsinn treiben wird«, sagte Gabriel.
    »Ein Schicksal, dem ich selbst nur knapp entrinne.« Clarington lächelte. »Ich übertrage Ihnen liebend gern die Verantwortung für sie, Sir. Und ich wünsche Ihnen viel Glück.«
    »Vielen Dank.« Gabriel sah Anthony an. »Ich brauche Sekundanten.«
    Anthony musterte ihn einen Augenblick lang schweigend »Sie haben Kilbourne zu einem Duell herausgefordert?«
    »Ja.«
    »Ich bin Phoebes Bruder. Das ist meine Aufgabe.«
    Gabriel lächelte schwach. »Sie haben Ihre Aufgabe bereit gegenüber einer Ihrer Schwestern erfüllt. Dieses Mal werde ich mich darum kümmern.«
    Anthony zögerte. »Ich bin mir nicht sicher, daß ich das zulassen sollte.«
    »Als ihr zukünftiger Ehemann habe ich durchaus das Recht dazu«, sagte Gabriel.
    »Also gut, ich werde als Ihr Sekundant fungieren«, willigt Anthony ein. »Und ich werde einen zweiten Sekundanten finden. Aber Sie müssen vorsichtig sein. Wenn Kilbourne stirbt werden Sie England verlassen müssen, und wie ich Phoebe kenne, würde sie wahrscheinlich

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