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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Hochzeitsnacht dachte, die vor ihnen lag.
    Plötzlich verspürte er den heftigen Drang, sie in die Arme zu nehmen und ohne Umschweife direkt hinauf ins Bett zu tragen. Bald, versprach er sich. Sehr bald würde sie ihm ganz gehören.
    »Mir gefällt die Burg, Mylord«, sagte Phoebe, während der Butler ihr Wein einschenkte. »Ich kann es kaum erwarten, morgen früh alles zu sehen.«
    »Ich werde dich nach dem Frühstück herumführen«, versprach Gabriel. »Ich werde dir alles zeigen, selbst die unterirdischen Katakomben.« »Katakomben?« Phoebe war fasziniert.
    »Früher wurden sie zweifellos als Lagerräume und Folterkeller benutzt«, erklärte Gabriel. »Aber ich nenne sie die Katakomben, weil sie für mich so aussehen. Wenn ich dir die Räume zeige, mußt du mir aber versprechen, niemals allein dort hinunterzusteigen.«
    »Warum?«
    »Weil es gefährlich ist«, erklärte Gabriel. »Es gibt dort zahlreiche Geheimgänge und Türen, die nur mit geheimen Mechanismen geöffnet und geschlossen werden können.«
    Phoebe riß die Augen auf. »Wie aufregend. Ich kann es wirklich kaum erwarten, das alles endlich zu erforschen.«
    »Gleich nach dem Frühstück, meine Liebe.« Was morgen sehr spät serviert würde, wie er sich schwor. Er hatte nicht die Absicht, besonders früh aufzustehen, nicht, wenn er das Bett mit Phoebe teilte.
    »Wo in aller Welt haben Sie nur all die wunderbaren Rüstungen in der Eingangshalle her?« fragte Phoebe, während ihr einer der Pagen ein Stück Kalbspastete auf den Teller legte. »Es ist die wunderbarste Sammlung, die ich je gesehen habe.«
    »Hier und da.«
    »Und das Motto, das über der Tür eingraviert ist. Audeo. Ist das das traditionelle Motto der Grafen von Wylde?«
    »Das ist es jetzt«, sagte Gabriel.
    Phoebe blickte auf. »Wollen Sie damit sagen, daß Sie das Motto selbst erfunden haben?«
    »Ja.«
    Sie lächelte höchst zufrieden. »Es bedeutet >Ich wage<, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Ich muß sagen, es paßt hervorragend zu Ihnen, Mylord.«
    »Ich glaube, zu Ihnen paßt es ebenfalls, Madam«, erwiderte Gabriel.
    Phoebe errötete. »Meinen Sie wirklich?«
    »Ja.«
    »Das ist sehr schmeichelhaft, Mylord.« Sie gluckste vergnügt. »Obgleich ich den Eindruck hatte, daß Sie von meinem heutigen Wagemut nicht sonderlich begeistert waren. Wissen Sie, ich hatte eher das Gefühl, daß Sie wegen der ganzen Sache ziemlich erbost waren. Aber das ist ja jetzt alles vorbei, nicht wahr?«
    Mit einem Kopfnicken schickte Gabriel den Butler und den Pagen aus dem Zimmer. Als sich die Tür hinter ihnen schloß, lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und nahm sein Weinglas in die Hand.
    »Was diese Sache angeht, Phoebe«, setzte er ruhig an.
    »Ja, Mylord?« Plötzlich schien sie voll und ganz mit ihrer Kalbspastete beschäftigt zu sein.
    Gabriel zögerte, als er daran dachte, welche Gedanken ihn gequält hatten, während er Phoebe hinterhergejagt war. »Weißt du, ich bin wirklich nicht so schlimm wie Kilbourne.«
    Phoebes Gabel blieb auf halbem Weg zum Mund stehen, ehe sie wieder auf den Teller sank. »Das war nicht sehr nett von mir. Natürlich sind Sie nicht so schlimm wie Kilbourne. Ich hätte Sie niemals geheiratet, wenn ich gedacht hätte, daß Sie so ein Schuft sind wie er.«
    »Du hättest gezwungen sein können, ihn zu heiraten, wenn es ihm gelungen wäre, dich zu entführen.« Gabriel hörte die Schärfe in seiner Stimme, aber er konnte sie nicht unterdrücken. Jedesmal, wenn er an Kilbournes Versuch dachte, Phoebe zu entführen, durchfuhr ihn ein eiskalter Schauer.
    »Ich hätte Kilbourne auf keinen Fall geheiratet«, sagte Phoebe und erschauderte ebenfalls leicht. »Lieber hätte ich den Rest meines Lebens in einem Kloster verbracht.«
    »Deine Familie hätte darauf bestanden, daß du ihn heiratest.«
    »Trotzdem hätte ich es niemals getan.«
    Gabriel kniff die Augen zusammen. »Du hast auch versucht, vor einer Ehe mit mir davonzulaufen, aber es ist dir nicht gelungen.«
    Phoebe errötete und blickte auf ihren Teller. »Ich habe mir auch keine besondere Mühe gegeben, Mylord.«
    Gabriels Finger schlossen sich fester um sein Weinglas. »Du bist vor mir weggelaufen, Phoebe.«
    »Nur, weil ich etwas Zeit zum Nachdenken brauchte. Mir gefiel es nicht, daß anscheinend jeder über meinen Kopf hinweg irgendwelche Entscheidungen über mein Leben traf. Aber als das Rad der Kutsche brach, wußte ich, daß ich einen Fehler gemacht hatte.«
    »Und was hat dich davon überzeugt, daß du einen Fehler

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