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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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war das Zielobjekt seiner Untersuchung. Zielobjekte hatten keine Lippen, schon gar keine vollen. Zielobjekte waren Objekte, keine Menschen. Sie war eine unbekannte Spezies, die er analysieren musste, keine Frau.
    Sie war ein Zielobjekt, dessen Besitz einem Vandalen zum Opfer gefallen war. Sie mochte unqualifiziert und unpassend als Nachfolgerin des Fuchses sein, aber sie war immer
noch eine Dame und er ein Kavalier. Jemand hatte ihr einen schlimmen Streich gespielt, der leicht tödliche Folgen hätte haben können. Wenn sie aus irgendeinem Grund in einer Zukunft, über die er nicht nachdenken wollte, doch als Fuchs bestätigt werden sollte, dann wollte er nicht, dass es hieß, er sei seiner Pflicht, sie zu schützen, nicht nachgekommen.
    Einen kurzen Augenblick lang dachte er darüber nach, ob sie es vielleicht aus irgendeinem unerfindlichen Grund selbst getan haben könnte, aber er verwarf den Gedanken augenblicklich. Sie war viel zu erzürnt über die Gefahr für ihre Leute. Sie schien sich wirklich um ihre Bediensteten zu kümmern, das musste er ihr lassen.
    Seine Mutter hatte oft zu ihm gesagt, dass die Art und Weise, wie jemand mit dem niedrigsten seiner Bediensteten umging, eine Menge über ihn aussagte. Nahm Lady Barrowby ihre Verpflichtung ernst, oder war ihre Sorge nur vorgetäuscht?
    »Ihr und Elliot müsst sofort ins Dorf zurückkehren«, sagte sie plötzlich zu ihm. »Bitte richtet dem Gastwirt aus, er möge mir die Reinigung Eurer Kleidung in Rechnung stellen.« Sie wandte sich ab und ging davon - in die Mitte des Chaos, nicht davon weg.
    »Ich denke, ich sollte noch ein bisschen bleiben«, sagte er beiläufig. »Ihr könnt im Augenblick sicher jede Hilfe gebrauchen, die Ihr bekommen könnt.«
    Sie blieb stehen und drehte sich überrascht zu ihm um. Sie hätte sein Angebot abgelehnt, das konnte er erkennen, wenn der Schaden nicht so groß gewesen wäre. Sie nickte knapp. »Wenn es wirklich Euer Wunsch ist, dann danke ich Euch für Eure Hilfe.«
    Ihr Blick wanderte zu Elliot, der aus tiefster Seele seufzte. »Dann bleibe ich auch.«
    Ihre Mundwinkel zuckten und sie schaute zurück zu Marcus
- als wollte sie einen privaten Witz mit ihm teilen? Er sah sie ungerührt an, anstatt ihr amüsiertes Grinsen zu erwidern, denn er kämpfte noch immer gegen die Welle der Lust an, die sich in seinem Innern aufgebaut hatte. Sie sah ein wenig enttäuscht aus, dann wandte sie sich ab und schritt eilig zum Brunnen, wo das Personal eimerweise Wasser schöpfte, um die umliegenden Gebäude abzuwaschen.
    Elliot trat neben Marcus und schaute zu, wie sie davonging. »Sie hat Euretwegen die Augen verdreht«, sagte er selbstgefällig.
    Marcus warf ihm einen bösen Blick zu. »Das hat sie nicht.«
    Elliot gluckste. »Doch, als sie sich umgedreht hat. Sie hält Euch für einen Idioten.« Er drehte sich um und grinste Marcus an. »Das mag ich wirklich sehr an ihr.«
    »Und Euch hält sie für einen nutzlosen Dandy.«
    Elliot nickte freundlich. »Oh, ja. Das mag sie an mir.«
    Elliot schlenderte davon, nicht ganz in die richtige Richtung, wenn er wirklich helfen wollte. Marcus starrte Lady Barrowby mit zusammengekniffenen Augen nach. Sie hatte sich aus freien Stücken für Elliot entschieden. Konnte es denn sein, dass sie einen schwachen, leichtsinnigen Ehemann wollte?
    Sein Respekt ihr gegenüber, der gegen seinen Willen in ihm gewachsen war, rutschte ein gutes Stück den morastigen Hügel hinunter.
     
    Es war nichts da!
    Während die Bewohner umherrannten und versuchten, den Schmutz zu beseitigen, mit dem er sie beregnet hatte - was mehr als gerecht war - hatte er das Arbeitszimmer und die Bibliothek durchsucht.
    Zur Hölle mit Genauigkeit und Heimlichtuerei - sie sollte wissen, dass ihr Haus durchsucht worden war. Er warf Bücher
aus dem Regal und ging mit dem Messer auf das Sofapolster los; es war eine schnelle und schmutzige Suche nach irgendetwas, das ihm verriet, was sie im Schilde führte.
    Er fand nichts. Im kleinen Studierzimmer neben dem Musiksalon stieß er auf ihren Schreibtisch und die Bücher für das Anwesen; es war alles da, was man bei einer intelligenten Dame erwarten konnte, die einen Haushalt zu führen wusste, aber nichts ließ darauf schließen, warum jene vier Männer sie besucht hatten, und es gab auch keinen Beweis dafür, dass sie war, wer sie eigentlich nicht sein konnte, aber mit Sicherheit war.
    Aber schließlich hatte er mit eigenen Augen ihr Medaillon gesehen. Es war der einzige Beweis, den er

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