Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)
von ihr entfernt schoss er aus dem Wasser, und seine entblößte, nasse Brust schimmerte im schwachen Mondlicht.
8. Kapitel
S eine Figur gleicht der eines Gottes, unter meiner Berührung kribbelt seine Stärke. Kühle Haut, heiße Hände, das Fließen und Rauschen des Wassers zwischen unseren Körpern …
»Iih!« Julia ließ sich abrupt ins Wasser sinken.
Er erschrak fürchterlich und stürzte rücklings in den See. »Verdammt!«
Er war ganz offensichtlich ebenso überrascht wie sie. Julia unterdrückte ein Kichern, als er auf dem glitschigen Untergrund Halt suchte. Stattdessen schaute sie ihn böse an.
»Sir, ich bitte Euch, erklärt Euch! Das ist äußerst unanständig!«
Er strich sich das Haar aus dem Gesicht. »Ich bin unanständig? Und was ist mit Euch, Mylady? Was für eine Dame pirscht sich an einen Mann heran, während er ein Bad nimmt?«
»Das habe ich nicht getan!«
»Doch.«
»Ihr solltet warten, bis ich fertig war.«
»Also, ich habe mich selbst einfach nicht mehr ausgehalten! Ich bin es nicht gewöhnt, über und über voller Schei… voller Dreck zu sein, wisst Ihr?«
Plötzlich lächelte sie ihn an. »Da es sich dabei um meinen Dreck handelt und Ihr mir heute eine so große Hilfe wart, muss ich Euch wohl vergeben.« Sie machte eine Bewegung, als wollte sie an ihm vorbei. »Wenn Ihr Euch freundlicherweise umdrehen würdet? Ich will gehen und Euch in Ruhe schwimmen lassen.«
»Das ist nicht nötig.« Seine Stimme war tief, drang ihr in Mark und Bein und ließ ihre Nackenhaare sich aufstellen. »Der See führt genug Wasser für uns beide.«
Sie hielt inne und starrte ihn unsicher an. Seine Augen lagen im Schatten, seine Kiefer waren fest aufeinandergepresst. Die Intensität seines Blickes brannte wie Feuer auf ihrer Haut. Die Zeit verging, während sie sich selbst im Zauber des Moments verlor.
Er schwamm um sie herum, zog immer enger werdende Kreise. Sie drehte sich mit ihm, schaute ihn ununterbrochen an, passte sich seiner Geschwindigkeit an. Sie konnte einfach nicht den Blick von ihm wenden. »Ich … ich denke …«
»Ihr seid eine äußerst ungewöhnliche Dame.«
Gerade das wollte sie nicht sein - oder zumindest wusste sie, dass sie es nicht sein sollte. Für einen kurzen, endlosen Augenblick wünschte sie sich, sie könnte genau das sein, was er glaubte, nämlich einfach die Witwe eines wohlhabenden Mannes, als Dame geboren und aufgewachsen, frei, ihre Entscheidungen mit dem Herzen zu fällen und nicht mit kühler Logik.
Er war näher gekommen, so nah, dass sie das Begehren in seinen Augen lesen konnte. Er wollte sie wirklich. Nicht nur ihren Besitz und ihre gesellschaftliche Stellung, obschon möglicherweise auch das. Aber seine Hitze - sie glaubte nicht, dass sie allein seinem Sehnen nach einem unbeschwerten Leben entstammte. Sein Begehren flammte zwischen ihnen auf, entzündete ihr eigenes.
Es kroch über ihre Haut wie eine Flamme, von dem kalten Wasser nur noch bestärkt. Sie war nackt und allein mit diesem Mann, und doch blieb er auf Distanz - fast jedenfalls. In seinem Blick konnte sie deutlich eine Frage lesen, und ihre Antwort auf diese Frage war ihr fehlender Protest.
Und doch beendete er nicht den letzten Kreis, um seine
glühende Hitze an ihren kühlen, nackten Körper zu pressen. Er blieb, wo er war, wartete, schwebte nur Zentimeter von ihr entfernt, zwang sie zum Handeln, anstatt es einfach nur zuzulassen.
Alles war still, nur die Wellen plätscherten ans Ufer, und ihr eigener Herzschlag hämmerte in ihren Schläfen. Sogar die Geräusche, die vom Aufräumen auf Barrowby herrührten, waren in der zunehmenden Dunkelheit verstummt.
Sie waren allein. Nur unter sich.
Ein Geheimnis.
Und niemand musste es jemals erfahren.
Ihr Herz hämmerte, und die Sehnsucht in ihrem Unterleib ließ sie kaum atmen. Sie musste sich nur wenige Zentimeter bewegen, musste sich nur ein wenig näher treiben lassen …
Es wäre wunderbar. Der Himmel auf Erden. Alles, was sie niemals erlebt hatte, aber immer erfahren wollte. Sie hatte keine Ahnung, warum sie das von ihm wusste, aber sie hätte Barrowby selbst dafür verwettet, dass dieser Mann wusste, wie man eine Frau befriedigte.
In seinen Händen würde sie zerfließen. Er würde ihr mit seiner harten, hungrigen Wirklichkeit jeglichen Gedanken aus dem Gehirn treiben. Er würde sie für immer zu der Seinen machen …
Aber sie konnte sich nicht binden. Sie gehörte den Royal Four an und würde bis ans Ende ihres Lebens eine von ihnen
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