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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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nach dem Bus.
    Kaum hatte ich die Haltestelle erreicht, kam er auch schon angefahren, und ich stieg zusammen mit drei weiteren Personen ein.
    Ein paar Jugendliche auf den hinteren Sitzen fielen durch lautes Gerede und affektiertes Lachen auf. Ich beschloss lieber weiter vorne beim Fahrer zu sitzen, hörte aber deutlich, wie einer rief: »Hey, komm doch zu uns, Schätzchen, die Party ist hier hinten.«
    Der Busfahrer sah immer wieder verärgert auf einen kleinen Bildschirm, der über der Frontscheibe hing, und schien unschlüssig, ob er die Störenfriede ermahnen sollte oder nicht. Als sie allerdings anfingen, sich gegenseitig mit Obszönitäten laut aufzuziehen und dabei zu grölen wie aufgescheuchte Jung-Gorillas, hatte der Fahrer genug. An der nächsten Haltestelle forderte er sie über Lautsprecher auf, sich zu benehmen, oder sie würden aussteigen müssen.
    Ich wagte einen neugierigen Blick nach hinten, um zu sehen, ob sie Folge leisten würden. Tatsächlich. Sie waren augenblicklich ruhig, grinsten sich nur noch gegenseitig an und sprachen mit gedämpften Stimmen.
    Zwei Haltestellen später stieg ich aus und hatte sie schon so gut wie vergessen. Dafür kroch jetzt eine ganz andere Art von Aufregung in meine Eingeweide, eine wesentlich angenehmere! Mein Herz hüpfte und freute sich, mein ganzer Körper stand unter Hochspannung, während meine Füße über den Asphalt huschten.
     
    Als Sergio die Wohnungstür öffnete und mich kommen sah, machte er riesengroße Augen. Er musterte mich mit einer verblüfften Miene von Kopf bis Fuß, als ich die Wohnung betrat.
    »Kommt mir vor, als hätte ich dich eine halbe Ewigkeit nicht gesehen ...«, sagte er und nahm mir meinen Rucksack ab.
    Ich streifte mir die Sandalen von den Füßen. »Es sind doch nur ein paar Stunden vergangen, seit du bei mir warst«, säuselte ich und lächelte mein allersüßestes Lächeln.
    Dabei hatte ich exakt dasselbe Gefühl! Immer wenn wir uns trennten, schien sich die Zeit bis zu unserem Wiedersehen endlos hinzuziehen.
    Er beugte sie ein wenig zu mir herunter und küsste zärtlich meinen Mund.
    »Er schläft ...«, flüsterte er und grinste schief. »... und zwar so fest, dass er garantiert nicht vor morgen Früh wach wird.«
    Ich hob freudig die Brauen. »Wie hast du das geschafft?«
    Sergio nahm meine Hand. »Ich zeig‘s dir, komm mit.«
    Auf Zehenspitzen folgte ich ihm über den Dielenboden. Er öffnete die Tür zu Yvos Zimmer nur einen winzigen Spalt breit und ließ mich hineinspähen, während er sich hinter mich stellte und seinen Arm fest um meine Taille schlang. Der enge Körperkontakt warf mich völlig aus der Bahn, und ich brauchte ein paar Sekunden, um mich auf das, was er mir zeigen wollte, konzentrieren zu können.
    Mein Blick fiel zuerst auf den schlafenden Yvo, oder genauer gesagt, auf seinen schmalen Rücken, denn er lag auf der Seite, das Gesicht zur Wand gedreht und schnarchte ein klein wenig. Dann erst nahm ich den riesigen Turm aus zig bunten kleinen Legosteinchen in der Mitte des Zimmers wahr.
    »Er hat nur zugeguckt, wie ich ihn gebaut habe, aber es hat ihn extrem beruhigt. Nebenher hat er seine Pfannkuchen in sich reingestopft, obwohl er nicht am Küchentisch saß, sondern auf seinem Bett!« Sergio hauchte diese Worte flüsternd in mein Ohr, und ich hatte das Gefühl, als bekäme ich am ganzen Körper eine Gänsehaut.
    Er zog die Zimmertür vorsichtig wieder zu, und ich drehte mich zu ihm. Wir standen so dicht beieinander, dass höchstens ein Blatt Papier zwischen uns gepasst hätte.
    »Hast du Hunger, Lexi?«, fragte er leise. Seine Stimme klang so antörnend, dass ich schlucken musste.
    Ich nickte wortlos. Tatsächlich hatte ich seit dem Frühstück im Café nichts mehr gegessen.
    Sein Mundwinkel hob sich. »Hab noch paar Pfannkuchen für uns übrig.«
     
    Die besagten Pfannkuchen lagen aufeinandergestapelt und hatten viel zu viele kreisrunde pechschwarze Stellen!
    »Sergio, die sind ja halb verkohlt«, sagte ich und presste meine Lippen aufeinander, um mein Grinsen zu verbergen.
    Er fuhr sich mit der Hand über die Haare und seufzte. »Ich weiß, so `n Mist«, gab er ohne Zögern zu. »Yvos waren noch ganz gut ... Nachdem er eingeschlafen war, wollte ich für uns auch welche machen, und zwar möglichst schnell. Also hab ich die Herdplatte höher gedreht, auf maximal um genau zu sein ... Ich schmeiß die Dinger jetzt weg.«
    »War der Teig von dir?«, fragte ich neugierig.
    »Was? Nein, hab doch keine Ahnung, wie man

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