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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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Arbeit. »Du bist Gesindel, Donnie. Und Violet wird dir das auch sagen, sobald sie erfährt, was hier gespielt wird.«
    »Ich muss mir nichts vorwerfen. Ist nicht meine Schuld, dass die beiden pleite sind. Ich habe ihnen nur ein Angebot gemacht.«
    Ophelia schleuderte eine weitere Schaufel Dreck auf den Haufen und funkelte ihn an. »Du versuchst, ihre elende Situation auszunutzen. Und schlag dir aus dem Kopf, dass meine Schwester jemals etwas mit dir anfangen wird. Eher friert die Hölle zu.«
    Ein befriedigender Schwall Hass schlug ihr entgegen. Donnie baute sich hüftbreit vor ihr auf, wippte auf den Fersen und fixierte sie mit einem Blick, der ihr Angst einjagte. Doch das würde sie ihn aber um nichts in der Welt merken lassen. »Warum schaufelst du eigentlich Dreck von einem Haufen auf den anderen?«
    »Ich wende den Kompost für meinen neuen Garten.«
Ha!
»Ich bin so unglaublich froh, dass mein alter Garten zerstört wurde. Das gibt mir den nötigen Ansporn, etwas Neues, etwas Großartiges zu probieren. Ich habe
riesige
Pläne.« Sie warf eine Ladung Erde in seine Richtung. »Ist es nicht lustig, wie aus einer Katastrophe etwas Wunderbares erwachsen kann?«
    Donnie schnaubte. »Oder etwas Katastrophales aus etwas Wunderbarem. Man kann nie wissen.« Damit stapfte er davon. Zehn Minuten später hörte Ophelia, wie er den Motor anließ und mit quietschenden Reifen davonfuhr.
    Mit einem unguten Gefühl, weil sie nicht wusste, was Donnie vorhatte, begab sie sich wieder an die Arbeit. Es dauerte nicht lange, bis sie merkte, dass das Unbehagen größtenteils auf ihre eigenen Plänen zurückzuführen war.
Ich werde einfach nicht daran denken,
sagte sie zu sich selbst.
Ich werde es einfach hinter mich bringen, und basta.
    Mit jeder Ladung Erde, die sie von rechts nach links beförderte, während sie schweißgebadet immer tiefer grub, wiederholte sie dieses Mantra. Sie hörte, wie Lisa und Connie wegfuhren. Nach einer Weile fragte sie sich, warum Psyche noch nicht gekommen war, um nach Essen zu betteln. Irgendwann spürte Ophelia, dass sie jetzt tief genug gegraben hatte. Übelkeit stieg in ihr auf, doch sie kämpfte dagegen an. Die Zeit war gekommen.
    Sie kletterte aus dem Loch, holte die Wasserflasche aus dem Pick-up und trank einen großen Schluck. Doch auch das konnte dem stärker werdenden Ekel nichts anhaben. Sie ließ den Blick umherschweifen. Weder Lisa noch Donnie waren heimgekehrt. Kein Polizeiauto in Platos Auffahrt. Einen besseren Zeitpunkt würde es nicht geben.
    Ophelia stellte die Wasserflasche weg, atmete tief durch und zog die Gartenhandschuhe an, die am Rande des Lochs lagen. Anschließend kratzte sie die Erde von dem großen Knochen, den sie soeben freigelegt hatte. Ein menschlicher Knochen.
    Es tut mir leid. Aber ich habe nicht damit angefangen, und ich wollte auch nicht, dass es so endet. Ich bin ein Vampir, aber das bedeutet nicht, dass alles nur meine Schuld ist.
    Tränen schossen ihr in die Augen. Sie konnte nicht verstehen, wie manche Menschen so etwas einem Maulwurf antun konnten. Irgendwann wischte sie sich die Tränen fort und entschied, diese Sache ein für alle Mal zu Ende zu bringen.
    »Ich habe verdammt noch mal keine andere Wahl«, sagte sie laut – und drehte den Schlüssel des Häckslers um.

[home]
24
    A ls Zelda erwachte, war es dunkel um sie herum. Sie saß aufrecht, eingeklemmt zwischen der Wand eines winzigen Raums und der schluchzenden Joanna. Nur unter der Tür sickerte etwas Licht hindurch. Es stank nach alten Schuhen.
    Kaum hatte sie die Augen geöffnet, setzte ein quälender Kopfschmerz ein, der sie sogar das Pochen in ihrem Kiefer, das Kneifen in der Schulter und den Geschmack von Blut vergessen ließ. Sie fuhr mit der Zunge den Oberkiefer entlang und stieß gegen die Spitze eines Reißzahns. »Einer ist schon da«, murmelte sie. »Scheiße!« Ihre Hände waren hinter dem Rücken zusammengebunden.
    »Zelda!«, jammerte Joanna ihr ins Ohr. »Gott, bin ich froh, dass du wach bist. Ich habe Angst.«
    Zeldas Füße waren ebenfalls verschnürt. »Scheiße!«, entfuhr es ihr noch mal. »Du bist auch gefesselt, stimmt’s? Ich fasse es nicht. Donnie hat uns eins übergezogen und in einen Wandschrank voller stinkender Schuhe gesperrt. Ich komme mir vor wie das Dummchen aus einem schlechten Horrorfilm, das zu blöd ist, um wegzulaufen. Ich habe geahnt, dass etwas nicht stimmt. Ich
wusste,
dass es besser wäre, nicht mit dir zu Donnie zu gehen. Aber er mag meine Mom, und ich kenne

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