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verrueckt nach mehr

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Titel: verrueckt nach mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Wohnung s tür anvisierte.
    »Na klar und danke für alles«, rief Bo uns hinterher.
     
    »Warum mussten wir so plötzlich aufbrechen? Wir hätten ihm noch beim Einräumen helfen können.«
    Wir fuhren mit dem Fahrstuhl nach unten. In den bespi e gelten Wänden sah ich Sergio und mich aus verschiedenen Perspektiven und war verblüfft darüber, wie zierlich ich neben ihm aussah.
    »Kriegt er auch ohne uns hin, Lexi. Außerdem ist Luka noch da«, sagte er und legte den Arm um meine Schultern. »Für heute hab ich genug von den Visagen meiner Cousins. Morgen holen wir Bo ab und fahren raus. Bis dahin machen wir beide was allein. Also worauf hast du Lust?«
    Ich sah grinsend zu ihm hoch. »Auf dich ...«, hauchte ich und machte einen schmatzenden Kussmund.
    »Lexi, das macht mich an, ganz ehrlich ... aber ... ich meinte, was du gerne unternehmen würdest?«
    »Ich weiß nicht ... ich ... mir fällt immer nur das Eine ein.«
    Er seufzte mit einem schiefen Lächeln.
    Im selben Moment ging die Fahrstuhltür auf und ein ält e res Paar mit einem Dackel stand draußen und wartete, dass wir ausstiegen. Schweigend gingen wir an ihnen vorbei und aus dem Gebäude.
    »Okay, dann schlag ich was vor. Wir gehen ins Planetar i um.«
    »Ins Planetarium?«, wiederholte ich verwundert.
    »Planeten, Sterne, Galaxien ... Sag nicht, du findest das nicht cool.«
    »Doch ... obercool sogar. Und hinterher gehen wir zu mir?« Ich blieb abrupt stehen, ohne dass er es gleich bemer k te.
    »Hab nichts dagegen, wenn ...«. Bevor er sich umdrehen konnte, um nach mir zu sehen, sprang ich ihm auf den Rücken und wickelte meine Arme um seinen Hals. Sofort griff er unter meine Knie und hielt mich fest an sich gedrückt.
    »Ich wollte schon immer mal in dieses komische Planet a rium«, hauchte ich zärtlich in sein Ohr und schmiegte meine Wange an seinen Hals.
     
    Als wir spät nachts in meinem Bett lagen, eng umschlu n gen, verschwitzt und wunschlos glücklich, erinnerte ich mich an unseren wunderschönen Nachmittag unter dem Sternenzelt: Sergio hatte meine Hand fest in seiner verschlossen und mir anvertraut, wie sehr er die Vorstellung von der Unendlichkeit liebte und wie beängstigend er den Gedanken fand, dass wir alle vergänglich sind. Er könne nicht glauben, dass ein Mensch einfach weg sei, wenn er starb, aber genauso wenig könne er sich einen Gott vorstellen, der sich um all die traur i gen Seelen kümmerte, die gehen mussten.
    »Hey«, hatte ich geflüstert. »Hast du noch nie den Film ‚Ghost‘ gesehen? Mit Patrick Swayze und Demi Moore? Man wird nicht ausgelöscht, wenn man stirbt, nicht wenn man zu den Guten gehört, und man nimmt die Liebe mit, die man in sich trägt.«
    Sergio hatte mich skeptisch angesehen und gelacht. »Oh nein, du meinst diesen Schmalzschinken, den meine Majka und Tante Sanja wahrscheinlich problemlos mitsprechen kön n ten?«
    »Ja, den!«
    Daraufhin hatten wir uns geküsst, inmitten der anderen Besucher, von denen einige unschlüssig gewesen waren, ob sie unseren hemmungslosen Kuss oder die Sterne fasziniere n der fanden.
     
    Am nächsten Morgen - es war tatsächlich ein strahlend sonniger Tag - fuhren wir erstmal zu Sergio nach Hause, damit er sich für den Ausflug umziehen konnte.
    Yvo saß in der Küche vor seinem späten Frühstück und nickte, als wir ihn begrüßten.
    Adriana sei zu ihrer Tante gefahren und wolle sich später mit Joshua treffen, erfuhren wir von Jelena, die uns ang e strengt und leicht vorwurfsvoll ansah. Sie stand mit einem Hammer in der Hand im Wohnzimmer auf einem Stuhl und versuchte einen Nagel in die Wand zu kriegen. »Ich hab x-mal versucht, dich auf dem Handy zu erreichen, Sergio! Es war aus! Seit wann passiert dir denn sowas?«
    Sergio sah sofort nach und musste seiner Mutter recht g e ben.
    »Sorry. Hab‘s nicht mitgekriegt«, sagte er verdutzt. »War was Wichtiges? ... Was soll das überhaupt werden? Was tust du da?«
    Jelena seufzte. »Also Folgendes ...«, begann sie und atm e te tief durch, als würde sie es extra spannend machen wollen. »Dein Bruder ... hat eines seiner bewundernswerten Werke dazu auserkoren, an unserer Wohnzimmerwand zu hängen.« Sie deutete auf den Couchtisch, wo ein buntes Aquarellbild lag. »Er legte es mir vor die Nase und meinte ... Aufhängen wäre gut ... So, und jetzt passt mal auf ... Ich sage daraufhin ... Wo denn, Yvo? Soll Mama das im Wohnzimmer aufhängen? ... Da antwortet er, ohne zu zögern ... Wohnzimmer wäre gut ... Tja, mein Sohn redet

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