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verrueckt nach mehr

verrueckt nach mehr

Titel: verrueckt nach mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Gedanken geordnet vor. Sergio sah mich mit einem undurchdringlichen Blick la n ge an und sagte schließlich mit einem knappen Nicken: »Gut.«
    Bojan und ich warteten merkwürdig angespannt auf mehr Informationen, doch statt sie uns zu geben, stand Sergio wi e der auf und streckte mir die Hand entgegen. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, nahm ich sie und ließ mich von me i nem Sitz hochziehen. Ich gab mir große Mühe, nicht zu schwanken, damit er nicht den Eindruck bekam, ich hätte mich nicht unter Kontrolle.
    »Ich hab den Job«, ließ er uns plötzlich wissen. »Ich we r de Sparringsgegner von Manfred Wudnik sein. Der Typ tra i niert für die Verteidigung seines Titels als deutscher Meister.«
    »Oh Mann ...«, rief Bojan viel zu laut aus. Er schien sehr beeindruckt und gleichzeitig auch fassungslos. Dann atmete er tief durch und fragte etwas unsicher: »Das war‘s doch, ähm ... was du wolltest? Oder?«
    Sergio zog mich mit sich bis zur Tür, wo er abrupt st e henblieb, sodass ich mit dem Kopf gegen seinen Arm prallte. »Das ist erst der Anfang!«, sagte er mit einer düsteren Stimme zu Bojan gewandt, »... weiß nur nicht genau von was.«
    Ich sah noch, wie Bojan mit einem nachdenklichen Au s druck im Gesicht Sergio zunickte.
    » Bo, sollen wir dir noch beim Aufräumen helfen?«, rief ich ihm rasch zu, obwohl mich Sergio bereits mit sich durch den Flur zog.
    »Nein, schon okay, Lexi. Ich bleib hier noch ein bisschen vor der Glotze«, hörte ich Bojan antworten.
     
    In Sergios Zimmer ließ ich mich auf sein Bett plumpsen, stopfte das Kopfkissen zwischen Rücken und Wand, machte die Beine lang und verschränkte energisch die Arme vor der Brust.
    »Und warum fragst du nicht mal, ob ich überhaupt mi t kommen will und ziehst mich in deine Höhle wie ein Nea n dertaler?«, schmetterte ich ihm an den Kopf und setzte eine empörte Miene auf. Sergio zog sich gerade aus und bot mir dabei einen Anblick, der es mir unheimlich schwermachte, konzentriert zu bleiben. Alles, was ich sah, war ein verwirre n des Schauspiel an Muskeln, Tattoos und bronzener Haut! Ich hätte ihn stundenlang anstarren können. Es hätte meine Ne r ven beruhigt und mich für vieles entschädigt.
    Als er schließlich in seinen Boxershorts dastand, drehte er sich zu mir um und hob verwundert eine Braue. »Neandert a ler?«
    »Ja, wie ein ... ein Urmensch«, zischte ich. »Fehlte noch, dass du mich an den Haaren hinter dir herziehst!«
    »So war es nicht gemeint«, behauptete er verdattert und setzte sich neben mich. »Ich dachte doch nur ...«
    »Ach, du dachtest?«, unterbrach ich ihn schnippisch. Eine unkontrollierbare Wut kroch ganz offensichtlich gerade aus mir heraus. Ich hatte keine Ahnung, woher sie kam. Aber dass sie sich an die Oberfläche traute, lag möglicherweise an me i nem Alkoholspiegel.
    »Und hat ... Candy ... dich wieder heimgefahren? Sag‘s ruhig!«
    Ich vermied es, ihn anzusehen. Stattdessen beobachtete ich meine Zehen, die in roten Wintersocken steckten und sich nervös vor und zurück bewegten.
    »Lexi, ich bin echt nicht in Laune für solche Spielchen!«, sagte er und kroch zu meinem Verdruss unter die Bettdecke. Ich musste meinen Po kurz anheben, damit er sich vollständig zudecken konnte.
    » Bitte, mach doch das Licht aus und komm auch ins Bett!«, nuschelte er.
    »Ich hab aber meine Zähne noch nicht geputzt«, gab ich ungehalten zurück. »Außerdem hab ich dich gerade etwas gefragt!«
    »Nein«, brummte er.
    Grimmig drehte ich mich zu ihm und sah, dass er die A u gen geschlossen hatte.
    »Nein was?« Ich rüttelte kurz an der Stelle, wo ich seine Schulter vermutete. »Nein was, Sergio? Hm?«
    »Nein ... Candy hat mich nicht heimgefahren, Lexi. Bist du jetzt beruhigt? Und jetzt hör auf rumzuspinnen!«
    »Ach, jetzt nennst du sie auch noch Candy !«
    Es war so gemein, wie ich mich benahm, aber es tat mir auf eine merkwürdige Weise gut. Ich fühlte mich ihm dadurch endlich näher.
    »Lexi, du hast sie doch so genannt!«, murmelte er träge unter seiner Decke.
    »Ach ja? ...«, gab ich patzig zurück und biss mir verärgert auf die Unterlippe.
    Was ich anstelle dieser unsinnigen Unterhaltung brauchte, waren eine Umarmung und Worte der Liebe. Dinge, die er mir im Moment offenbar nicht geben konnte.
    Als seine Atmung sich vertiefte und er ein kleines Schnarchgeräusch von sich gab, betrachtete ich ihn eine Weile und seufzte.
    Dann stand ich auf und lief auf Zehenspitzen aus dem Zimmer.
     
    Bojan zappte sich gerade

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