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Verrückte Zeit

Verrückte Zeit

Titel: Verrückte Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Wilhelm
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Entwicklungsabteilungen, siebter Stock. Richtig?« Er stellte sein Feuerzeug aufrecht hin. »Dort drüben ist das Bürogebäude, in direkter Linie. Das einzige Gebäude in direkter Linie, möchte ich hinzufügen, das ein siebtes Stockwerk hat. Und in diesem Bürogebäude findet zufällig eine Konferenz genau zu dem Zeitpunkt statt, für den die Vorführung des Geräts anberaumt war.« Er stellte ein Glas gegenüber dem Feuerzeug auf und betrachtete die beiden Gegenstände zufrieden.
    »Colonel«, sagte Mallory Akins müde. »Das war ein Zufall. Wenn sich Ihr Flugzeug nicht verspätet hätte, dann hätte der Test bereits um fünf Uhr stattgefunden, wie geplant. Wenn es nicht so neblig gewesen wäre, dann hätte der Mann die Maschine nach Los Angeles genommen und wäre um sieben schon in der Luft gewesen.«
    Der silberhaarige Beamte nickte nachdenklich. Trigger Happy zuckte die Achseln. »Ich behaupte, er hätte seinen Flug auf jeden Fall verpaßt, egal wie. Er hatte keineswegs die Absicht, ihn anzutreten. Er hatte eine Verabredung mit diesem Mädchen, mit der Steele, Sie erinnern sich doch? Und eigentlich hätte der Test da schon gelaufen sein müssen. Ich glaube, sie hatten irgendwie Nachricht erhalten, daß das noch nicht geschehen war, und sie beeilten sich, ihren Apparat auszuprobieren, eine Fernsteuerungsanlage, die den Computer in Gang setzte und den Laser abfeuerte; ihr Pech war, daß der Schuß danebenging und ihren eigenen Mann erwischte. Es war ihre letzte Chance gewesen, ihren Höllenapparat zu erproben. Sie beide haben doch gesagt, daß Sie beabsichtigt hatten, ihre Anlage nach dem Test zu zerlegen, um sie einer gründlichen Überprüfung zu unterziehen, und erst nach sechs oder sieben Monaten sollte sie wieder aufgestellt werden. War es nicht so?«
    Bentson nickte. »Es gibt kein solches Gerät, dieses Fernsteuerungsding, von dem Sie reden.«
    »Können Sie dann erklären, was geschehen ist? Wieso ging der Strahl los? Wer, in Gottes Namen, verursachte den Abschuß? Wie konnte er einen Mann wegpusten, durch eine dicke Mauer hindurch, über eine Entfernung von zwei Meilen, und durch eine Fensterscheibe, ohne irgendwo eine Spur zu hinterlassen, nicht einmal an seiner Kleidung?«
    Bentson schüttelte den Kopf und sagte niedergeschlagen: »Irgendwann werden wir es erklären können, ohne uns auf diesen märchenhaften Zauberstab zu berufen, von dem Sie andauernd reden.«
    Für Trigger Happy war all das Zauberei; sein Stab war für ihn so glaubhaft wie alles andere, das irgend jemand sonst ins Gespräch bringen mochte. Er wandte sich mit einer deutlichen Geste ab von der Vogelscheuche und richtete seine weiteren Bemerkungen an den FBI-Chef. »Ich bin überzeugt von dieser Theorie, daß sie ein solches Gerät besitzen, da sie es erst vor einigen Stunden wieder eingesetzt haben. Diesmal hatten sie es auf die Unterlagen von Kommunistencorky abgesehen, und, herrje, beinah hätten sie sie erwischt!«
    »Und was ist mit der Steele?« murmelte der FBI-Chef.
    »Sie steckt bis zu ihrem dürren Hals mit drin in der Sache. Seit dem Vorfall benimmt sie sich auffallend merkwürdig; erst heute ist sie unseren Leuten wieder für fünf Stunden entwischt, und als sie wieder auftauchte, war es an der Abfahrt zur CaCo. Da muß jemand mit allen Wassern gewaschen sein, wenn er unseren Leuten entwischt, glauben Sie mir, Sir.«
    Er sah die beiden Wissenschaftler einen Monat lang an und fügte hinzu: »Ich glaube, sie ist hinter den Unterlagen her, weil sie weiß, welche Bedeutung sie haben, auch wenn die sogenannten Experten nichts entdecken können.«
    Mallory Akins goß sich Kaffee ein. Er hielt den Blick auf diese Tätigkeit gerichtet und sah die anderen Männer im Raum nicht an. »Herr im Himmel«, murmelte er leise. »Die Frau hat gesehen, wie ein Mann verschwand. Keiner glaubt ihr, daß so etwas passiert ist. Ich denke, sie hat allen Grund, sich merkwürdig zu benehmen.« Er trank den Kaffee; er war bitter und kalt.
    Trigger Happy beachtete ihn nicht. Er beugte sich vor und schnipste mit dem Finger vor dem FBI-Chef, als er wieder anfing zu sprechen. »Sie ist heute nachmittag kreuz und quer durch die Gegend gefahren, in der Kommunistencorky gewohnt hat, bevor sie ihren Mann abhängte. Und wohin ist sie dann gefahren? Wem hat sie Bericht erstattet? Welche neuen Anweisungen hat sie erhalten?«
    »Und warum nehmen Sie sie nicht fest und verhören Sie sie nicht?« fragte Bill Bentson spitz.
    »Das werden wir tun«, antwortete

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