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Verscharrt: Thriller (German Edition)

Verscharrt: Thriller (German Edition)

Titel: Verscharrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter de Jonge
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wurde am 3. März um 23.05 Uhr, also zirka zwölf Stunden, nachdem der Transporter Levins Parkplatz verlassen hat, von dem dreiundachtzigjährigen Alfred Vanderbrook, wohnhaft Western Highway 1560, Walterboro, South Carolina, als gestohlen gemeldet.
    » Genau so ein unauffälliges Fahrzeug suchen wir « , sagt O’Hara. Sie gibt die Adresse des Hauses ein, vor dem der Wagen gestohlen wurde, und sieht, dass es vierhundertfünfzig Meilen oder geschätzte sieben Stunden und neunzehn Minuten nördlich von Longboat Key liegt. Rechnet man zwei kurze Zwischenhalte ein, außerdem die Zeit, die der oder die Täter brauchten, um ihr neues Ziel ausfindig zu machen, und das Opfer, um zu merken, dass der Wagen nicht mehr da war, dann passen sowohl Zeit wie auch Ort ausgezeichnet. Und als O’Hara auf Mapquest nachsieht, stellt sie fest, dass Walterboro keine vier Meilen vom I-95 entfernt liegt.
    Ort und Zeit, Wagentyp, alles perfekt, denkt O’Hara, bewahrt sich aber dennoch ein realistisches Maß an Skepsis gegenüber Spekulationen. Aber auch das Alter des bestohlenen Fahrzeughalters passt ins Bild.

KAPITEL 36
    Ein mattschwarzer Crown Vic biegt mit quietschenden Reifen auf den Parkplatz des Marriott Courtyard ein. Wawrinka fährt die getönte Scheibe runter, streckt den kleinen Finger und den Zeigefinger und grinst auf eine Art, die morgens um Viertel nach fünf verboten sein sollte.
    » Kleiner Ausflug? «
    Zwei Eiskaffee schwitzen in den Becherhaltern, und zwischen den Sitzen steckt ein Stapel CD s, aber so richtig wach macht erst Wawrinkas Anblick im ärmellosen Männerunterhemd und Jeans. Bei der Arbeit verbirgt O’Hara ihre üppigen Kurven gerne unter Clintonesken Hosenanzügen und verstärkt den Effekt mit eigenhändig geschnittenen Frisuren und flachen Schuhen. Aber Wawrinka hält ihre männliche Ästhetik noch gründlicher unter Verschluss als O’Hara ihre weibliche.
    » Sieh mal einer an « , sagt O’Hara. » Scharfe Bräute und heiße Schlitten. «
    » Was sonst? «
    » Hunde vielleicht. «
    Jeder Zentimeter Haut, der üblicherweise unter Wawrinkas zugeknöpften Herrenhemden verschwindet– vom Hals bis zu den Handgelenken, vom Kragen bis zu den Manschetten– ist entweder mit einer Frau, einem Auto oder beidem tätowiert. Wie ein Kropfband trägt sie den ebenfalls tätowierten Schriftzug » Need for Speed « um den Hals, und auf dem Brustbein prangt der Name der Heavy-Metal-Band Rage Against the Machine. Auf ihrer rechten Schulter reitet eine Matrosenhure im Negligé auf einem Schraubenschlüssel wie auf einem Besen, und auf der gesamten Länge ihres linken Arms reihen sich Stoßstange an Stoßstange ein 68er Camaro, ein 72er Malibu Cabrio, ein 74er Chevy Monte Carlo und schließlich ein mattschwarzer Crown Vic Baujahr 2001. » In dem sitzen wir jetzt « , sagt O’Hara und zeigt auf die entsprechende Stelle über dem Ellbogen.
    » Sehr gut erkannt. Ich hab ihn vor drei Jahren gekauft, als er von der Behörde ausgemustert wurde. Hab alles selbst gemacht. « Als O’Hara den Fehler macht und fragt, was genau denn daran zu machen war, erfährt sie mehr, als sie wissen wollte, über MagnaFlow-Auspufftöpfe, 2,5-Inch-Schläuche, K&N Sportluftfilter und Fahrzeugtuning ganz allgemein.
    » Das Schätzchen hier schafft locker 220 über lange Strecken, ohne auch nur zu schwitzen « , sagt Wawrinka, und als sie vom Parkplatz rast, wird deutlich, welche Freude sie an ihrer eigenen bemalten Person hat, sodass sich O’Hara als sommersprossige irische Hete daneben arschlangweilig vorkommt.
    Ein mattschwarzer Crown Vic mit großen Seitenspiegeln darf mit einem gewissen Wohlwollen seitens der örtlichen Ordnungshüter rechnen und lässt jegliche Verspanntheit in Bezug auf Geschwindigkeitsübertretungen verfliegen. Wawrinka, die sich auf ihrem Sitz fläzt wie Richard Pety, treibt den Tacho bis 180 und hält das Tempo. Wenn sie im trüben Licht der Morgendämmerung einen State Trooper im Gebüsch entdeckt, betätigt sie ihr Fernlicht, nicht die Bremsen. Mit einem tiefen sonoren Brummen unter sich legen sie in den ersten drei Stunden 420 Kilometer zurück, und zwar einschließlich eines Zwischenstopps, um die Toilette zu benutzen und Kaffeenachschub zu besorgen.
    Nördlich von Tampa geht die Sonne auf, und auf der Höhe von Jacksonville fängt O’Hara wieder an in die Sonne zu blinzeln, wie es ihr inzwischen zur Gewohnheit geworden ist. Mittlerweile geht sie fest davon aus, dass der alte Mann und der Junge zur selben Zeit in

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