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Verschleppt

Verschleppt

Titel: Verschleppt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verhoef & Escober
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gekostet, während der Regen unablässig auf das Dach geprasselt war und die Scheibenwischer permanent nervtötende Quietschgeräusche von sich gegeben und das Radio mühelos übertönt hatten.
    Der Tag hatte vielversprechend begonnen. Eine dünne Wolkenschicht, die mehr als genügend Licht durchgelassen hatte, Fotomodelle, die sich ganz natürlich gegeben und Apparate, die ihre Funktion erfüllt hatten. Nachdem sie etwas gegessen und geduscht hätte, würde sie die Fotos sofort hochladen. Von der Login-geschützten Seite aus könnte die Fotoredaktion sie dann gleich morgen früh abrufen. Sie würden zufrieden sein, da war Susan sich sicher.
    Susan Staal war back in business .
    Die Tragegurte der Koffer und Taschen schnitten ihr in die Schultern. Sie klemmte sich die unhandlichen Stative unter den Arm, drückte die Heckklappe zu und schloss den Wagen ab. Blickte in den Himmel hinauf. Noch immer grau. Es sah nicht so aus, als ob sich daran dieses Wochenende noch etwas ändern würde.
    Während sie die Straße überquerte und nach dem Haustürschlüssel suchte, nahm sie sich vor, den erstbesten Auslandsauftrag, den sie ergattern konnte, anzunehmen. Afrika, Australien oder auch Nahost – alles prima. Es war ihr egal, Hauptsache weit weg. Sie musste dringend neue Leute treffen, neue Gegenden erkunden.
    Aber fürs Erste wäre sie auch mit einer heißen Dusche, einer Pizza und einer Dose Bier zufrieden.
    Sie ging die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf, lehnte die Stative an die Wand und steckte den Schlüssel ins Schloss. Auf dem Absatz war es dunkel und still. Schade, dass Sven Nielsen nicht mehr nebenan wohnte.
    Sie drückte die Tür auf und zog rasch die Stative mit in den Wohnungsflur, um sie dort an die weiße, mit Gips verputzte Wand zu lehnen, die von früheren Aktionen dieser Art schon jede Menge Kratzer und Spuren abbekommen hatte. Die Koffer und Taschen stellte sie auch erst mal neben- und übereinander bei der Tür ab. Später würde sie sie wegräumen und die Batterien aufladen. Jetzt erst etwas essen und dann unter die Dusche.
    Im nächsten Augenblick schloss sich eine grobe Hand um ihre Nase und ihren Mund. Jemand drückte ihr einen Gegenstand aus Metall an die Schläfe.
     

11
     
    »Herr Hesselbach ist heute nicht im Büro. Es tut mir leid.« Unsicher flitzten die Blicke der Blondine über Maiers Gesicht.
    Er war sich so gut wie sicher, dass sie log. Ihre Haltung, ihr Gesichtsausdruck, alles deutete darauf hin. Außerdem standen auf dem eingezäunten Parkplatz hinter der Firma genau dieselben Autos wie letzten Freitag. In einem davon, einem makellosen Passat mit verchromtem Ichthys-Symbol auf der Heckklappe, hatte Maier ein Versandhauspaket liegen sehen. Adressiert an R. Hesselbach.
    Natürlich, das konnte Zufall sein. Vielleicht hatte Hesselbach ja einen Bruder, der auch hier arbeitete, während er selbst immer mit dem Fahrrad kam. Oder zu Fuß. Oder er hatte seinen Wagen der Blondine ausgeliehen. Oder jemand hatte das Paket für ihn abgeholt.
    Die Frau war zögernd vor ihm stehen geblieben, ihre schlanken Finger ruhten auf der Natursteinplatte der Rezeption. Maier fiel auf, dass sie leicht zitterten.
    »Holen Sie ihn.«
    »Aber …«
    Maier beugte sich vor. »Sofort.«
    Sie wurde blass. Hastig stieß sie die Tür in der Holzwand auf und verschwand.
    Hesselbach war diesmal ein bisschen schneller als letztes Mal: Fast augenblicklich tauchte er im Türrahmen auf, mit verschränkten Armen. »Herr Maier«, setzte er in vorwurfsvollem Tonfall an, »was Sie …«
    »Ich will jetzt diese Adresse.« Maier stemmte die Hände links und rechts von sich auf die Marmorplatte und beugte sich leicht vor. »Und einen Namen. Mehr nicht. Dann bin ich wieder weg.«
    »Das geht nicht. Das verstößt gegen die Regeln. Es wäre mir lieber, wenn Sie …«
    »Welche Regeln? Ihre eigenen vielleicht?«
    Hinter ihm auf dem Flur nahm Maier eine Bewegung wahr. Die Blondine behielt Hesselbach und ihn aus sicherem Abstand im Blick, ein Mobiltelefon in der Hand. Offenbar war ihr gesagt worden, dass sie die Polizei rufen sollte, falls die Geschichte aus dem Ruder liefe.
    »Das ist die Etikette unserer Firma, Herr Maier. Wir können nicht einfach mit Adressen um uns werfen. Sonst könnte ja jeder Hinz und …«
    Maier schlug mit der flachen Hand auf den Tresen. »Fängt dieses Theater jetzt wieder an? Am Freitag haben Sie mir noch erzählt, Sie hätten ein Computerproblem.«
    Streitlustig hob Hesselbach das Kinn. »Das haben wir auch

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