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Verschleppt: Linda Roloffs sechster Fall (German Edition)

Verschleppt: Linda Roloffs sechster Fall (German Edition)

Titel: Verschleppt: Linda Roloffs sechster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edi Graf
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drohte Alan. Mahama riss die Augen auf.
    Alans Kiefermuskeln
mahlten. Er war aufs äußerste angespannt. Die Situation war richtig scheiße! Er
sah trotz des schlechten Lichts, dass sich die Männer am Container zusammenrotteten
und sich einige in die Dunkelheit der Lagerschuppen zurückzogen. Wenn es ihnen gelang,
sich in seinen Rücken zu schleichen, bevor er mit Mahama im Wagen saß, hatte er
schlechte Karten, lebendig hier heraus zu kommen. Doch es war einfach zu dunkel,
um alle im Auge zu behalten.

65
     
    »Wir haben was gefunden, das dich
interessieren könnte«, sagte Reuschke am Telefon. Der Kriminaltechniker hatte Jens
Bosch zu Hause angerufen, da er in der Kriminalaußenstelle Singen nicht mehr zu
erreichen war.
    »Das muss
ja höllisch wichtig sein«, murrte der und schaltete den Krimi aus, auf den er beim
Zappen gestoßen war. »Schieß los!«
    »Mehr oder
weniger ein Glücksgriff, nachdem die Fahrzeuge aus Reiters Fuhrwerk, die wir uns
heute vorgenommen hatten, nichts erbracht haben. Als Letztes war ein alter Passat
dran, Baujahr 87, außen ziemlich verdreckt, aber innen quasi klinisch rein. Das
hat uns stutzig gemacht und wir haben uns mächtig ins Zeug gelegt.«
    »Jetzt fasel
nicht so rum, was habt ihr gefunden?«
    »Schnegglisand!«
    »Schnegglisand?
Und dafür musstet ihr euch mächtig ins Zeug legen? Schnegglisand gibt’s doch am
Bodensee in Hülle und Fülle!«
    »Ja, schon.
Aber nicht in einem Wagen, der von außen nur so von Lehm und sonstigem Dreck strotzt.
Um es kurz zu machen, auf dem Fußabstreifer auf der Fahrerseite findet sich Schnegglisand.
Außen am Fahrzeug findet sich aber nicht ein Gramm davon. Also muss jemand das Fahrzeug
samt Bereifung vor kurzem ordentlich sauber gemacht haben. Der Kofferraum ist übrigens
ebenfalls klinisch rein, offensichtlich gründlich ausgewaschen und gesaugt. Danach
ist jemand mit dem Polo wie eine Wildsau durch Lehmpfützen und Drecklachen gefahren,
wir haben an den Reifen noch Feuchtigkeit gemessen, obwohl es eine ganze Woche nicht
geregnet hat.«
    Bosch hatte
dem Kriminaltechniker interessiert zugehört, doch von Schnegglisand als Beweis für
einen Mord war er noch nicht überzeugt.
    »Und – weiter!«,
sagte er daher, als Reuschke eine Pause machte. Da musste doch noch was kommen!
    Er hatte
sich nicht getäuscht.
    »Wir haben
im Kofferraum Werkzeug gefunden. Unter anderem einen Handfeger, mit dem der Kofferraum
ausgefegt wurde, das beweisen Faserspuren. In diesem Besen finden sich ebenfalls
Reste von Schnegglisand.«
    »Und was
ist mit DNA? Spuren von Lene Grandel? Das ist es, was ich brauche, um beweisen zu
können, dass die Leiche in dem Polo lag!«
    »Damit können
wir nicht dienen. Da haben die Reinigungskräfte leider zu professionell gearbeitet.«
    Jens Bosch
verdrehte die Augen. Schnegglisand im Handfeger!
    »Aber jetzt
halt dich fest!«, sagte Reuschke. »Erinnerst du dich, dass die Tote nur einen Ohrring
trug, so ein Klippteil, also keinen zum Durchstechen?«
    »Ja!« Er
wagte nicht zu glauben, woran er dachte.
    »Wir haben
den zweiten! Er lag zwischen Rückenlehne und Kofferraum in einem schmalen Spalt.
Die Jungs haben ihn erst gefunden, als sämtliche Sitze ausgebaut waren. Der Vergleich
stimmt. Lene Grandels zweiter Ohrring lag in Reiters Polo!«
    »Dann haben
wir ihn!«, jubelte Jens Bosch. »Dann wissen wir jetzt wenigstens, dass die Leiche
in seinem Wagen lag.«
    »Die Leiche
oder die lebende Lene Grandel«, ergänzte Reuschke.
     
    Alan Scott schwitzte.
    Seine Finger
klebten, und er merkte, wie sein Arm, der die schwere Waffe hielt, zitterte. Die
Schulter schmerzte höllisch, und er fühlte den Krampf kommen, Sekunden bevor er
ihm wie kalter Stahl in den Arm fuhr. Der Lauf der AK47 senkte sich zu Boden, ohne
dass er etwas dagegen unternehmen konnte.
    Mahama stand
immer noch vor Schrecken starr, doch Yakubu in seinem Rücken hatte Alans Schwäche
bemerkt, einen der alten PC-Monitore ergriffen und schleuderte ihn mit voller Wucht
auf Alan.
    Das schwere
Geschoss traf ihn im Kreuz, und er ging zu Boden. Im selben Moment war Mahama über
ihm, entriss ihm die AK47 und drosch mit dem Gewehrkolben auf ihn ein.
    Was folgte,
war ein Schwall unerträglicher Schmerzen am ganzen Körper, Mahama und Yakubu traten
und schlugen ihn, Stiefelspitzen hackten in seine Weichteile, der Kolben der AK47
brach ihm das Handgelenk, Fausthiebe das Nasenbein, Fußtritte zerquetschten seine
Rippen, und die Masse von Yakubus Körper presste ihm, als er mit voller

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