Verschleppt
wie ihres. Sie atmete tief und ruhig ein. Sie presste ihre Lippen aufeinander und fühlte sich plötzlich fremd in ihrem eigenen Körper.
Kapitel 45
Nachdem es nach 2 Uhr war, beschloss Sara, zu Kelly zu fahren. Nach Hause wollte sie auf keinen Fall. Sie wollte einfach nur irgendwohin flüchten, wo ihr niemand wehtun konnte. Kelly öffnete total verschlafen die Tür. Ihre Haare standen ab, sie war abgeschminkt und hatte ihren Pyjama an. Ihre Augen waren halb zu, doch diese weiteten sich schnell, als sie ihre Freundin sah. „SARA! Was ist passiert? Heute Morgen kam nur in den Nachrichten, dass eine Kinderleiche gefunden wurde. Ich habe tausendmal versucht, dich zu erreichen.“ Sara ließ sich in Kellys Arm fallen. „Es ist nicht Noah.“ Sara sprach leise, Kelly atmete auf. „Gott sei Dank! Aber wer ist es denn?“ Sara löste sich aus der Umarmung und ging an Kelly vorbei ins Haus. „Es ist Jason Smith. Auch eines der Kinder, das verschwunden ist.“ Sara hörte Kelly hinter sich nur aufjammern. „Oh nein, wie schrecklich. Die armen Eltern.“ Sara nickte. „Ja, ein absoluter Horror.“ Sie ging direkt zur Kaffeemaschine, setzte Kaffee auf und gähnte unentwegt dabei. Kelly nahm Sara den Kaffee aus der Hand. „Du, meine Liebe, legst dich jetzt erstmal hin. Erzählen kannst du mir später immer noch alles.“ Sara schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall. Als ob ich jetzt ein Auge zu machen könnte.“ Sie hob abwehrend die Hände. Kelly versuchte, auf sie einzureden. „Liebes, du bringst Noah nichts, wenn du dir jetzt die halbe Nacht um die Ohren schlägst.“ Sie ging zu einer Schublade und holte ein Päckchen mit Tabletten heraus. „Hier, nimm eine davon. Dann kannst du schlafen.“ Sara weigerte sich. Kelly nahm sie bei den Schultern und ihr Ton verschärfte sich. „Keine Widerrede!“, Kelly sprach laut und bestimmend. „Du nimmst jetzt die Tablette und morgen sehen wir weiter. Verstanden?“ Sara fing an zu weinen, sie bekam einen heftigen Weinkrampf. Kelly nahm sie sofort in den Arm. „Liebes, alles wird gut. Glaub mir“, versuchte sie Sara zu beruhigen. Sara schluckte heftig. „Er will die Scheidung. Matt will sich von mir scheiden lassen“, schluchzte sie immer wieder die nächsten Minuten. Kelly konnte ihre Freundin kaum verstehen und hielt sie einfach nur ganz fest, bis sie sich ein wenig beruhigt hatte. Sie brachte Sara schließlich ins Bett. Sara ließ sich aufs Bett fallen und war innerhalb weniger Minuten eingeschlafen, die Tablette hatte sie noch in ihrer Hand.
Sara bekam noch nicht mal mit, als Kelly sich wenige Minuten später neben sie ans Bett setzte. Kelly beobachtete ihre Freundin eine Weile, Sara atmete schwer. Kelly strich ihr sacht übers Haar. Sie konnte spüren, dass die Probleme selbst im Traum wie eine tief sitzende pechschwarze Wolke über Sara hingen. Sie wusste, wenn Noah nicht lebend gefunden wird, würde ihre Freundin daran zu Grunde gehen. Sie gab ihr einen Kuss auf die Stirn und legte sich hinter sie, ihre Arme schlang sie fest um sie herum, als wolle sie ihre beste Freundin vor alldem beschützen. Sara atmete tief ein und nahm Kellys Hände in ihre.
Sara schlief tief und fest, als Kelly sie weckte. Sie war ganz benommen. „Sara, dein Chef und Cruz geben eine Pressekonferenz!“ Sara verstand nur langsam. „Was? Pressekonferenz?“ Kelly nickte. „Los, steh auf. Es geht um 9 Uhr los. Cruz hat mich gerade angerufen.“ Kelly verließ das Schlafzimmer. Sara guckte auf die Digitaluhr, die neben dem Bett stand. 8.52 Uhr. Wie lange hatte sie geschlafen? Sie rieb sich die Augen und streckte sich. Matt. Sie versuchte die Gedanken an gestern schnell zu vertreiben. Alles tat ihr weh, sie raffte sich auf. Da sie komplett in ihren Klamotten eingeschlafen war, musste sie sich nichts überziehen. Sie ging kurz ins Bad und machte sich frisch. Als sie ins Wohnzimmer kam, saß Kelly mit einer Tasse Kaffee schon auf dem Sofa. „Kaffee ist fertig“, Kelly zeigte Richtung Küche. Sara nickte nur und machte sich schnell eine Tasse. Dann setzte sie sich zu Kelly auf die Couch. „Gut geschlafen?“, fragte Kelly. „Wie ein Stein“, erwiderte Sara. „Musst du nicht arbeiten?“ „Nein, ich hab mir heute frei genommen“, erwiderte Kelly nur kurz, ihr Blick haftete am Bildschirm.
Die Übertragung begann. Zu sehen waren Vertreter sämtlicher TV-Sender und Zeitungen. Lundberg saß in der ersten Reihe, er wirkte irgendwie nervös. Ein leerer Tisch stand am Kopfende des
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