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Verschlossen und verriegelt

Verschlossen und verriegelt

Titel: Verschlossen und verriegelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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untersucht hatte, war er überzeugt gewesen, auch dieses Rätsel werde sich dadurch erklären lassen, dass jemand nachlässig gearbeitet hatte. Aber nun reifte in ihm allmählich die Überzeugung, dass es in dem Zimmer keine Waffe gegeben und Svärd sich selbst eingeschlossen hatte, wodurch sein Tod völlig unerklärlich zu sein schien. Er ging die Wohnung nochmals mit minutiöser Sorgfalt durch, fand jedoch nichts, das hätte erklären können, was geschehen war. Schließlich verließ er sie, um zu hören, ob die anderen Mieter des Hauses etwas zu erzählen hatten. Als er eine Dreiviertelstunde später auf die Straße hinaustrat, war er nicht viel schlauer als zuvor. Der zweiundsechzigjährige ehemalige Lagerarbeiter Karl Edvin Svärd war offenbar ein sehr einsamer Mensch gewesen. Er hatte drei Monate in der Wohnung gelebt, und nur wenige der übrigen Hausbewohner hatten von seiner Existenz gewusst. Die Mieter, die ihn kommen und gehen sahen, hatten ihn immer nur allein gesehen. Keiner von ihnen hatte jemals ein Wort mit ihm gewechselt. Er war nie betrunken gesehen worden, und aus seiner Wohnung waren niemals störende Geräusche oder überhaupt irgendwelche Laute gedrungen.
    Martin Beck blieb vor dem Hauseingang stehen. Er schaute zum Park hinauf, der sich grün und schattig auf der anderen Straßenseite erhob. Er überlegte, ob er hinaufgehen und sich einen Moment unter die Linden dort oben setzen sollte, aber dann fiel ihm sein Vorsatz wieder ein, die kleine Straße auf der Hügelkuppe zu erforschen. Olof Gjödingsgatan.
    Er las den Namen auf dem Straßenschild, und ihm fiel ein, dass er den Namen vor vielen Jahren einmal nachgeschlagen hatte. Olof Gjöding war im 18. Jahrhundert Lehrer an Kungsholmens Schule gewesen. Er fragte sich, ob die Schule an der gleichen Stelle gestanden hatte wie die Oberschule in der Hantverkargatan.
    Am Hang zur Polhemsgatan hinab lag ein Tabakwarengeschäft. Er ging hinein und kaufte sich eine Schachtel Filterzigaretten. Auf dem Weg zur Kungsholmsgatan zündete er sich eine Zigarette an und fand, dass sie nicht schmeckte. Er dachte an Karl Edvin Svärd und fühlte sich elend und verwirrt.

13
    Als die Mittagsmaschine aus Amsterdam am Dienstag auf dem Stockholmer Flughafen Arlanda eintraf, standen zwei Polizeibeamte in Zivil in der Ankunftshalle bereit, um den Chefsteward der Maschine in Empfang zu nehmen. Sie waren angewiesen worden, diskret aufzutreten und kein unnötiges Aufsehen zu erregen, und als der Steward endlich in Gesellschaft einer Stewardess über das Rollfeld auf die Halle zukam, zogen sie sich abwartend ein wenig zurück.
    Werner Roos sah sie sofort, und egal, ob er sie nun von früher kannte oder einfach witterte, dass sie Polizisten waren, begriff er jedenfalls sofort, dass ihre Anwesenheit ihm galt. Er blieb stehen, wechselte ein paar Worte mit der Stewardess, die nickte, sich verabschiedete und durch die Glastür hinausging. Werner Roos ging mit entschlossenen Schritten zu den beiden Polizisten. Er war groß, breitschultrig und braun gebrannt und trug eine dunkelblaue Uniform. In der einen Hand hielt er seine Mütze und in der anderen eine schwarze Ledertasche mit breiten Riemen. Er hatte blonde Haare und kräftige Koteletten. Eine zerzauste Tolle hing ihm in die Stirn, und seine buschigen Augenbrauen hatte er drohend zusammengezogen. Er schob das Kinn vor und betrachtete die beiden Männer mit einem kalten blauen Blick.
    »Na, was haben wir denn hier für ein Empfangskomitee«, sagte er.
    »Staatsanwalt Olsson möchte sich mit Ihnen unterhalten, Sie werden also die Güte haben, uns in die Kungsholmgatan zu begleiten«, erwiderte der eine Polizeibeamte. »Spinnt der Kerl?«, sagte Roos. »Ich bin doch erst vor zwei Wochen da gewesen und habe heute auch nicht mehr zu sagen als damals.«
    »Ja, ja«, meinte der ältere der beiden Polizisten. »Das müssen Sie ihm schon selbst sagen, wir befolgen nur unsere Anweisungen.«
    Roos zog gereizt die Schultern hoch und ging zum Ausgang. Als sie den Wagen erreicht hatten, sagte er:
    »Aber Sie werden mich verdammt nochmal zuerst nach Märsta fahren, damit ich mich umziehen kann. Die Adresse kennen Sie ja.«
    Er ließ sich mit Grabesmiene und vor der Brust verschränkten Armen auf dem Rücksitz nieder.
    Der jüngere Polizist, der den Wagen fuhr, protestierte dagegen, sich wie ein Taxichauffeur herumkommandieren zu lassen, ließ sich aber von seinem Kollegen besänftigen, der ihm die Adresse in Märsta gab.
    Sie begleiteten Roos

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