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Verschlossen und verriegelt

Verschlossen und verriegelt

Titel: Verschlossen und verriegelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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verließ das Zimmer mit schnellen Schritten. Ehe er die Tür hinter sich schloss, warf er noch einen Blick auf Werner Roos.
    Der wirkte sehr bekümmert und nachdenklich. Bulldozer rieb sich vergnügt die Hände und eilte den Korridor hinunter. Als sich die Tür hinter Bulldozer Olsson geschlossen hatte, stand Werner Roos auf, schlenderte zum Fenster und lugte durch die Ritzen der Jalousie hinaus. Er pfiff langsam und melodiös vor sich hin. Dann sah er auf seine Rolex, runzelte die Stirn, ging rasch zum Schreibtisch und setzte sich auf Bulldozers Stuhl. Er zog das Telefon zu sich heran, hob den Hörer ab und bekam eine freie Leitung. Er wählte eine Nummer, und während er wartete, öffnete er die Schreibtischschubladen der Reihe nach und schaute hinein. Jemand meldete sich, und er sagte: »Hallo, Kleines, ich bin's. Du, können wir uns heute Abend ein bisschen später treffen? Ich muss hier noch mit einem Typen reden, und das könnte ein paar Stunden dauern.« Er nahm einen Stift mit der Aufschrift STAATSEIGENTUM aus einer Schublade und bohrte damit in seinem freien Ohr, während er zuhörte.
    »Ja, sicher, natürlich gehen wir essen«, sagte er. »Ich habe einen Mordshunger.«
    Er musterte den Stift, warf ihn zurück in die Schublade und schob sie zu.
    »Nein, ich bin in keiner Kneipe. Es ist eine Art Hotel, aber der Fraß ist widerlich, ich warte mit dem Essen, bis wir uns sehen. Sieben Uhr, ist das okay? Schön, dann hole ich dich um sieben ab. Tschüs.«
    Er legte auf, erhob sich, schob die Hände in die Hosentaschen und begann, pfeifend durch das Zimmer zu schlendern. Bulldozer betrat Gunvald Larssons Büro. »Ich habe Roos jetzt hier«, sagte er.
    »Und, wo war er Freitag? In Kuala Lumpur oder in Singapur?«
    »In Lissabon«, antwortete Bulldozer begeistert. »Er hat sich wirklich den perfekten Tarnberuf für einen Gangster ausgesucht. Kein Mensch kann so phantastische Alibis vorweisen.«
    »Und was sagt er sonst so?«
    »Nichts. Er weiß von nichts. Jedenfalls von nichts, was mit dem Banküberfall zu tun hat, und Malmström und Mohren hat er eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Er ist aalglatt, ein listiger Fuchs und eine verlogene Schlange.«
    »Mit anderen Worten, eine wandelnde Menagerie«, sagte Gunvald Larsson. »Und, was hast du mit ihm vor?«
    Bulldozer ließ sich auf dem Stuhl gegenüber von Gunvald Larsson nieder.
    »Ich lasse ihn laufen«, antwortete er. »Und beschatten. Kannst du einen Mann auf ihn ansetzen, jemanden, den Roos nicht kennt?«
    »Wohin soll der ihm denn folgen? Nach Honolulu? Wenn ja, übernehme ich den Job.«
    »Ich meine es ernst«, sagte Bulldozer. Gunvald Larsson seufzte.
    »Dann werde ich wohl versuchen müssen, das zu regeln«, meinte er.
    »Wann soll der Kollege anfangen?«
    »Jetzt«, erklärte Bulldozer. »Ich lasse ihn sofort laufen. Bis Donnerstagnachmittag hat er frei, und wenn wir ihn ständig im Auge behalten, wird er uns in dieser Zeit zeigen, wo sich Malmström und Mohren verstecken.«
    »Bis Donnerstagnachmittag«, sagte Gunvald Larsson. »Dann brauchen wir mindestens zwei Männer, die sich ablösen.«
    »Und sie müssen verdammt gut beschatten können«, erwiderte Bulldozer. »Er darf nichts merken, sonst ist alles aus.«
    »Gib mir eine Viertelstunde«, sagte Gunvald Larsson. »Ich ruf dich an, wenn ich so weit bin.«
    Als Werner Roos zwanzig Minuten später auf der Kungsholmsgatan in ein Taxi stieg, saß Kriminalassistent Rune Ek am Lenkrad eines grauen Volvo.
    Rune Ek war ein korpulenter Mann in den Fünfzigern. Er hatte weiße Haare, eine Brille und Magengeschwüre, und sein Arzt hatte ihm gerade erst eine strenge Diät verordnet. Folglich hatte er nur wenig Freude an den vier Stunden, die er an einem einsamen Tisch im Speisesaal des Operakällaren zubrachte, während Werner Roos und seine rothaarige Begleiterin sich an ihrem Fenstertisch auf der Veranda nichts zu versagen schienen, weder an Essnoch an Trinkbarem.
    Die lange, helle Sommernacht verbrachte Ek in einem Erlenwäldchen in Hässelby, wo er heimliche Blicke auf die Brüste der Rothaarigen warf, die von Zeit zu Zeit auf den Wellen des Mälarsees schaukelnd auftauchten, während Werner Roos umherkraulte wie ein zweiter Tarzan.
    Später, als die Morgensonne rot zwischen den Baumwipfeln schien, setzte er seine Spanneraktivitäten in den Sträuchern vor einem Bungalow in Hässelby Villastad fort. Nachdem er festgestellt hatte, dass das frischgebadete Paar allein im Haus und außerdem eingeschlafen war, kehrte

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