Verschlossen und verriegelt
Wahrheit gesagt hat und uns auch weiterhin erzählen wird, was er weiß.«
»Ja, über Malmström und Mohren.«
»Und das ist das Einzige, was uns im Moment interessiert. Oder etwa nicht?«
Nun saß Mauritzon wieder mitten unter ihnen, nach wie vor ein unauffälliger kleiner Mann mit einer überaus sympathischen äußeren Erscheinung.
»Ja, lieber Herr Mauritzon«, sagte Bulldozer freundlich. »Die Sache ist nicht ganz so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten.«
Mauritzon schüttelte den Kopf.
»Merkwürdig«, sagte er. »Ich verstehe das nicht. Sie müssen eine Art sechsten Sinn haben.«
»Einen sechsten Sinn«, erwiderte Bulldozer verträumt. »Ja, den Eindruck könnte man bisweilen sicher gewinnen. Wenn jetzt Roos…«
»Wer ist das?«
»Niemand, Herr Mauritzon. Niemand. Ich rede nur so vor mich hin. Aber es gibt etwas anderes, das mir Sorgen bereitet. Unsere private Gleichung will nicht recht aufgehen. Ich habe Ihnen einen großen Gefallen getan, Herr Mauritzon, und warte immer noch auf eine Gegenleistung.« Mauritzon ließ sich viel Zeit zum Nachdenken. Schließlich sagte er:
»Der Herr Staatsanwalt meint, dass ich trotz allem nicht auf freien Fuß gesetzt werde?«
»Tja«, sagte Bulldozer. »Ja und nein. Drogenbesitz ist in der Tat ein ernstes Vergehen. Sie würden dafür sicher…«
Er unterbrach sich und zählte an den Fingern ab.
»Na, ich denke, ich kann Ihnen acht Monate versprechen. Auf jeden Fall mindestens sechs.«
Mauritzon sah ihn ruhig an.
»Aber«, fuhr Bulldozer lebhafter fort, »andererseits habe ich Ihnen ja für dieses Mal Absolution versprochen, vorausgesetzt allerdings, dass ich im Gegenzug etwas dafür bekomme.« Bulldozer richtete sich auf, schlug die Handflächen vor seinem Gesicht zusammen und sagte brutal:
»Mit anderen Worten: Wenn du nicht auf der Stelle alles ausspuckst, was du über Malmström und Mohren weißt, kriegen wir dich wegen Beihilfe dran. Deine Fingerabdrücke waren in der Wohnung. Und anschließend schicken wir dich zu Jacobsson zurück.
Außerdem werden wir dafür sorgen, dass du eine gehörige Tracht Prügel bekommst.«
Gunvald Larsson sah den Leiter der Sonderkommission voller Hochachtung an und sagte: »Es wäre mir ein Vergnügen, mich persönlich …« Er beendete den Satz nicht. Mauritzon rührte keinen Finger.
»Okay«, sagte er. »Ich habe was, womit ihr Malmström und Mohren und noch ein paar andere schnappen könnt.« Bulldozer Olssons Miene hellte sich auf.
»Interessant, Herr Mauritzon. Und wo befindet sich dieser wirklich gute Leckerbissen?«
Mauritzon betrachtete Gunvald Larsson und sagte:
»Es ist so einfach, dass sogar eine Hauskatze es schaffen würde.«
»Eine Hauskatze?«
»Ja, also gebt nicht mir die Schuld, wenn euch die beiden nochmal durch die Lappen gehen.«
»Lieber Herr Mauritzon, bitte keine harten Worte. Wir haben alle ein Interesse daran, diese Früchtchen zu erwischen. Aber was um Himmels willen haben Sie?
»Den Plan für Ihren nächsten Coup«, erwiderte Mauritzon tonlos. »Mit Zeiten und allem.«
Staatsanwalt Olssons fielen fast die Augen aus dem Kopf. Er drehte drei Runden um Mauritzons Stuhl und rief wie ein Besessener:
»Erzählen Sie, Herr Mauritzon! Erzählen Sie mir alles! Sie sind praktisch schon frei. Sie werden eine Polizeieskorte bekommen, wenn Sie es wünschen. Aber erzählen Sie. Lieber Herr Mauritzon, erzählen Sie uns alles.«
Die ganze Sonderkommission ließ sich von seiner Neugier anstecken. Alle erhoben sich und scharten sich ungeduldig um den Verräter.
»Okay«, sagte Mauritzon ohne Umschweife. »Ich hatte versprochen, Malmström und Mohren bei der Erledigung einiger Dinge zu helfen. Ankäufe und so. Sie zogen es vor, nicht aus dem Haus zu gehen. Außerdem sollte ich jeden Tag ein Tabakwarengeschäft in Birkastan aufsuchen und nach Post für Mohren fragen.«
»Welches Tabakwarengeschäft?«, fragte Kollberg sofort. »Das kann ich Ihnen gern sagen, aber es wird Ihnen nichts nützen. Ich habe das schon gecheckt. Die Ladenbesitzerin ist eine alte Schachtel, und die Briefe werden von Rentnern abgeliefert, immer anderen.«
»Na«, sagte Bulldozer. »Briefe? Was für Briefe? Wie viele?«
»Während der gesamten Zeit sind nur drei Stück gekommen«, antwortete Mauritzon.
»Und die haben Sie abgeliefert?«
»Ja, aber vorher habe ich sie geöffnet.«
»Hat Mohren das nicht gemerkt?«
»Nein. Wenn ich die Post anderer Leuten öffne, merkt das kein Mensch.
Ich habe eine perfekte Methode.
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