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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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des Cafébesitzers überfallen wurde.«
    »Das ist eine Möglichkeit«, meinte Rebus. Und wenn es so ist, dachte er, verschwende ich eine Menge Zeit und Mühe auf einen alten Fall. Aber Nell hatte doch gesagt, dass Brian wegen irgendeiner Sache in seinem schwarzen Buch beunruhigt war. Und das nur, weil er versucht hatte, die mysteriösen R. Brothers aufzuspüren.
    »Doch zurück zum Wesentlichen. Wir werden die Überwachung von der anderen Straßenseite aus durchführen, direkt gegenüber vom Taxiunternehmen.«
    »Rund um die Uhr?«
    »Zunächst mal nur während der Bürozeiten. Nach allem, was man so hört, hat Dougary einen ziemlich festen Tagesablauf.«
    »Was tut er denn angeblich in diesem Büro?«
    »So wie er es darstellt, alles von allgemeiner Unternehmensführung bis zum Organisieren von Lebensmittelpaketen für die Dritte Welt. Verstehen Sie mich nicht falsch. Dougary ist clever. Er hat sich länger gehalten als die meisten von Big Gers Komplizen. Außerdem ist er verrückt, das sollte man nicht vergessen. Wir haben ihn mal nach einer Schlägerei in einem Pub verhaftet. Er hatte einem Mann ein Ohr abgebissen. Als wir dort ankamen, kaute Dougary fröhlich vor sich hin. Das Ohr wurde nie gefunden.«
    Rebus erwartete immer irgendeine Reaktion, wenn er eine seiner Lieblingsgeschichten erzählte. Doch Siobhan Clarke lächelte nur und sagte: »Ich liebe diese Stadt.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Gibt es Akten über Mr Cafferty?«
    »O ja, genügend. Ackern Sie sich ruhig da durch. Dann bekommen Sie eine Vorstellung davon, mit wem wir es zu tun haben.«
    Sie nickte. »Das werd ich machen. Und wann beginnen wir mit der Überwachung, Sir?«
    »Am Montagmorgen, ziemlich früh. Am Sonntag wird alles aufgebaut. Ich hoffe nur, die geben uns eine anständige Kamera.« Er bemerkte, dass Clarke erleichtert wirkte. Dann fiel bei ihm der Groschen. »Keine Sorge, Sie werden das Spiel der Hibs nicht verpassen.«
    Sie lächelte. »Die spielen in Aberdeen.«
    »Und Sie fahren trotzdem hin?«
    »Na klar.« Sie versuchte, nie ein Fußballspiel ihrer Lieblingsmannschaft zu verpassen.
    Rebus schüttelte den Kopf. Er kannte nicht allzu viele Hibs-Fans. »So weit würde ich noch nicht mal für die Wiederkunft Christi fahren.«
    »Doch, das würden Sie.«
    Nun lächelte Rebus. »Wer hat denn da geplaudert? Na schön, was steht für heute auf der Tagesordnung?«
    »Ich hab mit dem Metzger gesprochen. Er war überhaupt keine Hilfe. Ich hätte eher einer Schweinehälfte in seiner Tiefkühltruhe einen vollständigen Satz entlocken können als ihm. Doch ich hab festgestellt, dass er einen Mercedes fährt. Ein ziemlich teures Auto. Dabei sind Metzger ja nicht gerade für riesige Einkommen bekannt, oder?«
    Rebus zuckte die Achseln. »Bei den Preisen, die die verlangen, wär ich mir da nicht so sicher.«
    »Jedenfalls hab ich vor, heute Morgen bei ihm zu Hause vorbeizuschauen, bloß um einige strittige Punkte zu klären.«
    »Aber dann ist er im Laden.«
    »Bedauerlicherweise, ja.«
    Rebus begann zu begreifen. »Aber seine Frau wird zu Hause sein?«
    »Genau das hoffe ich. Ein Tässchen Tee, ein kleiner Plausch im Wohnzimmer. War das nicht eine furchtbare Sache mit Rory? So was in der Art.«
    »Auf die Tour kriegen Sie einen Einblick in sein Familienleben und, wenn Sie Glück haben, auch noch eine geschwätzige Ehefrau als Zugabe.« Rebus nickte langsam. Es war so hinterhältig, dass er selbst hätte darauf kommen müssen.
    »Dann mal los, Mädchen«, sagte er, und sie verschwand. Rebus langte nach unten und griff nach einer der Central-Hotel-Akten.
    Er fing an zu lesen, doch schon bald starrte er wie gebannt auf eine Seite. Hier waren die Namen der Gäste aufgelistet, die sich in der Nacht im Hotel aufgehalten hatten, als es abbrannte. Ein Name sprang ihm förmlich ins Gesicht.
    »Ist das denn zu glauben!« Rebus stand vom Schreibtisch auf und zog seine Jacke an. Ein weiterer Geist aus seiner Vergangenheit. Und ein weiterer Vorwand, das Büro zu verlassen.
    Der Geist war Matthew Vanderhyde.

6
    Das Haus neben dem von Vanderhyde sah so verrückt aus wie immer. Es gehörte einem alten Nationalisten. Am Tor war die Fahne mit dem Andreaskreuz gehisst, und an den Fenstern klebten Flugblätter, die etwa dreißig Jahre alt sein mochten. Da würde der Bewohner wohl kaum viel Licht bekommen, andererseits waren in dem Haus, auf das Rebus zuging, die Vorhänge zugezogen.
    Er klingelte an der Tür und wartete. Plötzlich kam ihm der

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