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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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würde trotzdem sagen, dass meine Worte eine Wirkung auf ihn hatten.« Er nickte. »Ich hab an jenem Abend allein gegessen, im Eyrie.«
    »Da war ich auch schon mal«, sagte Rebus. Sein Magen knurrte schon wieder. »Haben Sie Lust auf ’nen Hamburger?«
    Nachdem er Vanderhyde nach Hause gebracht hatte, fuhr er zurück nach St. Leonard’s — trotz all der Mühe nicht viel klüger. Siobhan sprang von ihrem Schreibtisch auf, als sie ihn sah. Sie wirkte sehr zufrieden mit sich.
    »Ich nehme an, die Frau vom Metzger war geschwätzig«, sagte Rebus und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. Auf dem Schreibtisch lag wieder eine Notiz, dass Jack Morton angerufen hätte. Doch diesmal war auch eine Telefonnummer angegeben, unter der Rebus ihn erreichen konnte.
    »Eine richtige kleine Tratschtante, Sir. Ich hatte Mühe, dort wegzukommen.«
    »Und?«
    »Dies und das oder auch nichts.«
    »Dann erzählen Sie mir das Dies und Das.« Rebus rieb sich den Magen. Der Hamburger hatte ihm gut geschmeckt, satt war er aber davon nicht geworden. Er hätte zwar in die Kantine gehen können, befürchtete jedoch, so allmählich einen »Doughnut-Ring« zu bekommen, wie er die Art Bauch nannte, den Polizisten besonders häufig entwickelten.
    »Das Interessanteste ist Folgendes: Bone hat den Mercedes bei einer Wette gewonnen.«
    »Einer Wette?«
    Clarke nickte. »Er hatte seinen Anteil an der Metzgerei dagegen gesetzt. Aber er hat die Wette gewonnen.«
    »Verdammt noch mal!«
    »Seine Frau schien ganz stolz darauf zu sein. Jedenfalls hat sie mir erzählt, dass er ein großer Wetter sei. Aber es sieht nicht so aus, als besäße er ein Patentrezept zum Gewinnen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Sie kam immer mehr in Schwung. Rebus sah die Begeisterung gern, die die erfolgreiche Detektivarbeit in ihr hervorgerufen hatte. »In dem Wohnzimmer fand ich ein paar Dinge merkwürdig. So gab es beispielsweise Videokassetten, aber kein Videogerät. Man konnte allerdings sehen, wo der Recorder gestanden haben musste. Und obwohl sie ein großes Schrankelement für Fernseher und Video hatten, stand dort nur so ein kleines tragbares Fernsehgerät.«
    »Also sind ihnen das Videogerät und der große Fernseher irgendwie abhanden gekommen.«
    »Ich würde mal vermuten, um irgendwelche Schulden zu begleichen.«
    »Und Sie tippen darauf, dass es sich um Wettschulden handelte?«
    »Wenn ich ein Wetttyp wäre, bin ich aber nicht.«
    Er lächelte. »Vielleicht hatten sie das Zeug auf Pump gekauft und konnten die Raten nicht bezahlen.«
    Siobhan wirkte skeptisch. »Vielleicht«, räumte sie ein.
    »Okay, das ist ja alles ganz interessant, aber es hilft uns nicht weiter … jedenfalls bis jetzt nicht. Und es verrät uns nichts über Rory Kintoul, stimmt’s?« Sie runzelte die Stirn. »Wissen Sie noch, Clarke? Das war der Typ, dem man auf der Straße in den Bauch gestochen hat und der dann nicht drüber reden wollte. Er ist derjenige, für den wir uns interessieren.«
    »Was schlagen Sie also vor, Sir?« In diesem »Sir« schwang ein Hauch von Zorn mit. Es gefiel ihr nicht, dass ihre gute Detektivarbeit nicht mehr gewürdigt worden war. »Wir haben bereits mit ihm geredet.«
    »Und das werden Sie noch mal tun.« Sie sah aus, als wollte sie widersprechen. »Bloß diesmal«, fuhr Rebus fort, »werden Sie ihn über seinen Cousin ausfragen, über Mr Bone, den Metzger. Ich bin mir nicht sicher, wonach wir genau suchen, also müssen Sie sich einfach vortasten. Probieren, ob ihn irgendwas aus der Ruhe bringt.«
    »Ja, Sir.« Sie stand auf. »Ach, übrigens, ich hab mir die Akten über Cafferty besorgt.«
    »Reichlich Lesestoff, das meiste nicht jugendfrei.«
    »Ich weiß, ich hab bereits angefangen. Außerdem heißt das heute nicht mehr ›nicht jugendfrei‹, sondern ›ab achtzehn‹.«
    Rebus blinzelte. »Nur so eine Redensart.« Als sie gerade gehen wollte, rief er sie noch einmal zurück. »Machen Sie sich ein paar Notizen, ja? Über Cafferty und seine Bande, meine ich. Und wenn Sie damit fertig sind, können Sie mein Gedächtnis auffrischen. Ich hab mich so lange bemüht, dieses Monster aus meinen Gedanken zu verbannen; wird wohl Zeit, dass ich es wieder reinlasse.«
    »Kein Problem.«
    Und damit war sie fort. Rebus fragte sich, ob er ihr hätte sagen sollen, dass sie im Haus von Bone gute Arbeit geleistet hatte. Aber jetzt war es sowieso zu spät. Außerdem, wenn sie glaubte, dass er mit ihr zufrieden war, würde sie sich vielleicht weniger anstrengen. Er nahm den

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