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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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wissen, und da würde er nicht so ohne weiteres rankommen. Nicht dass es für Jack Morton so einfach gewesen wäre. Doch er kannte den Namen. Alex Maclean. Außerdem hatte Jack Morton die Privatadresse, die private Telefonnummer und die Nummer von der Arbeit. Er fragte sich …
    Und er wusste, dass Alex Maclean Zimmermann war. Die Polizei von Haddington hatte ihm zudem noch berichten können, dass Maclean sehr jähzornig war und zweimal (lange vor seiner Heirat) wegen irgendwelcher Schlägereien verhaftet worden war. Er fragte sich … Doch er wusste, er würde es tun. Er nahm den Hörer und tippte die Zahlen ein.
    »Hallo, könnte ich bitte Mr Maclean sprechen? Mr Maclean? Sie kennen mich nicht, aber ich habe eine Information, die ich gerne an Sie weitergeben möchte. Es geht um einen Mann namens Andrew McPhail …«
    Matthew Vanderhyde tätigte an diesem Nachmittag ebenfalls einen Anruf, doch erst nachdem er lange in seinem Lieblingssessel nachgedacht hatte. Er hielt das schnurlose Telefon in der Hand und klopfte mit einem langen Fingernagel darauf herum. Draußen hörte er einen Hund bellen. Es war der, der jemandem ein Stück weiter die Straße entlang gehörte und der so näselnd jaulte. Die Uhr auf dem Kaminsims tickte. Das Ticken schien langsamer zu werden, je mehr er sich darauf konzentrierte. Der Herzschlag der Zeit. Schließlich machte er den Anruf und sprach ohne jede Einleitung.
    »Ich hatte gerade jemanden von der Polizei hier«, sagte er. »Er hat sich nach der Nacht erkundigt, in der das Central Hotel in Flammen aufging.« Er zögerte kurz. »Ich hab ihm von Aengus erzählt.« Nun konnte er sich zurücklehnen und mit mattem Lächeln dem Gezeter am anderen Ende der Leitung lauschen, ein Gezeter, das er nur zu gut kannte. »Broderick«, unterbrach er, »wenn irgendwelche Leichen aus dem Keller geholt werden, will ich nicht der Einzige sein, der zittert.«
    Als das Gezeter von neuem begann, beendete Matthew Vanderhyde das Gespräch.

7
    An diesem Abend fiel Rebus der Mann zum ersten Mal auf. Er glaubte, er hätte ihn bereits am Nachmittag vor St. Leonard’s gesehen. Ein junger Mann, groß und breitschultrig. Er stand vor dem Eingang des Hauses in der Arden Street, in dem sich Rebus’ Wohnung befand. Rebus parkte sein Auto ein Stück weiter auf der anderen Straßenseite, so dass er den Mann im Rückspiegel beobachten konnte. Der Mann wirkte nervös, wie aufgedreht. Vielleicht wartete er ja nur auf seine Verabredung. Vielleicht.
    Rebus hatte keine Angst, doch er startete den Wagen und fuhr weg. Er würde in einer Stunde wiederkommen, um zu sehen, ob der Mann noch da war. Wenn das zutraf, handelte es sich nicht um ein Date. So lange würde niemand warten, wie hübsch das Mädchen auch sein mochte. Er fuhr an The Meadows entlang bis Tollcross, dann bog er nach rechts in die Lothian Road. Wie gewohnt kam man nur langsam voran. Die Anzahl der Fahrzeuge, die jeden Abend durch die Stadt mussten, schien von Woche zu Woche zuzunehmen. Edinburgh in der Dämmerung sah aus wie jede andere Stadt: Geschäfte, Büros und überfüllte Bürgersteige. Niemand wirkte sonderlich glücklich.
    Er überquerte die Princes Street, machte einen Schwenk in den Charlotte Square und fuhr dann im Kriechtempo über die Queensferry Street und die Queensferry Road, bis er etwas umständlich in die Oxford Terrace abbiegen konnte. Doch Patience war nicht zu Hause. Er wusste, dass sie diese Woche ihre Schwester erwartete. Sie wollte ein paar Tage bleiben und dann die Kinder mit nach Hause nehmen. Patiences Kater Lucky saß vor der Tür und begehrte Einlass, und ausnahmsweise empfand Rebus beinah so etwas wie Mitleid mit ihm.
    »Da hast du wohl kein Glück«, erklärte er ihm.
    Als er in die Arden Street zurückkehrte, war von dem Hünen nichts mehr zu sehen. Doch Rebus würde ihn erkennen, wenn er wieder auftauchte. O ja, er würde ihn ganz bestimmt erkennen.
    In der Wohnung hatte er einen weiteren Streit mit Michael; sie beide befanden sich im Wohnzimmer, alle anderen in der Küche. Wie viele Mieter gab es hier eigentlich? Es schien sich um eine wechselnde Belegschaft von etwa einem Dutzend Leuten zu handeln, während er an drei vermietet hatte mit der Option, dass noch eine vierte Person einziehen könnte. Er war sich sicher, dass er jeden Morgen andere Gesichter sah, weshalb er sich auch keine Namen merken konnte.
    Also fand noch ein Streit statt, diesmal mit den Studenten in der Küche, während Michael in der Abstellkammer hockte. Das

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