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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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viel zu früh am Morgen, um irgendwas auszuliefern.«
    Rebus nickte. »Außerdem war an der Straße nichts, wo er was hätte ausliefern können. Manchmal lese ich auch Zeitung, Clarke. Die Polizei von Dumfries und Galloway patrouilliert dort jetzt mit Streifenwagen.«
    Siobhan fuhr eine Weile schweigend, um ihre Gedanken zu sammeln. »Bisher hat er einfach nur Glück gehabt, oder, Sir?
    Es mag ja durchaus sein, dass er durchtrieben ist, und solche Leute sind schwerer zu erwischen. Aber er muss ja auch Dinge delegieren, und egal, wie durchtrieben so einer ist, seine Handlanger sind oft so blöd oder faul, dass sie sogar ins eigene Nest scheißen würden.«
    »Was für eine Ausdrucksweise, Clarke!« Sie lächelte. »Ist allerdings was dran.«
    »Nach dem, was ich über Caffertys Komplizen gelesen habe, glaube ich nicht, dass viele von denen die Weisheit mit Löffeln gefressen haben. Die nennen sich Slink und Codge und Radiator.«
    Rebus grinste. »Radiator McCallum, an den kann ich mich erinnern. Er stammte angeblich aus einer Familie von Highland-Kannibalen. Er hat Ahnenforschung betrieben, so stolz war er auf seine Vorfahren.«
    »Er ist allerdings von der Bildfläche verschwunden.«
    »Ja, vor drei oder vier Jahren.«
    »Viereinhalb laut Akte. Ich frage mich, was wohl aus ihm geworden ist.«
    Rebus zuckte die Schultern. »Er hat versucht, Big Ger übers Ohr zu hauen, hat es mit der Angst bekommen und ist abgehauen.«
    »Oder hatte keine Chance abzuhauen.«
    »Das ist natürlich auch möglich. Oder er hatte einfach die Schnauze voll oder ein besseres Angebot. Verbrecher müssen mobil sein. Wo auch immer es Arbeit gibt …«
    »Cafferty hat offensichtlich schon eine Menge Personal verschlissen. Noch bevor McCallum nicht mehr gesehen wurde, sind bereits seine beiden Cousins verschwunden.«
    Rebus runzelte die Stirn. »Ich wusste gar nicht, dass der Cousins hatte.«
    »Unter dem Spitznamen Bru-Head Brothers bekannt. Hatte wohl mit ihrer Vorliebe für Irn-Bru-Limo zu tun.«
    »Sehr witzig. Wie hießen sie denn wirklich?«
    Siobhan dachte einen Augenblick nach. »Tarn und Eck Robertson.«
    Rebus nickte. »Eck Robertson, ja. Von dem anderen hab ich allerdings noch nie gehört. Moment mal …«
    Tarn und Eck Robertson. Die R. Brothers. Das würde bedeuten, dass Mork …
    »Der verfluchte Morris Cafferty!« Rebus schlug auf das Armaturenbrett. Brian hatte den Namen abgekürzt und das c durch ein k ersetzt. Menschenskind … Wenn Brian Holmes an irgendwas dran war, in das Cafferty und seine Bande verwickelt war — kein Wunder, dass er Angst hatte. Es musste irgendwas mit der Nacht zu tun haben, in der das Central Hotel abbrannte. Hatten die das Feuer gelegt, weil das Hotel seine Schutzgelder nicht bezahlte? Handelte es sich bei der Leiche vielleicht um irgendeinen Schuldner? Und kurz darauf verschwanden Radiator McCallum und seine Cousins von der Bildfläche. Verdammt noch mal.
    »Falls Sie gleich einen Herzinfarkt kriegen«, bemerkte Siobhan, »mit Herzmassage kenn ich mich aus.«
    Rebus hörte nicht zu. Er starrte auf die Straße; mit einer Hand hielt er den Kaffeebecher, mit der anderen hämmerte er auf sein Knie. Er rief sich Brians Notiz ins Gedächtnis. Er hatte nicht genau gewusst, ob Cafferty sich in jener Nacht dort aufhielt, nur dass die Brüder da waren. Und irgendwas von einem Pokerspiel stand darin. Er wollte versuchen, die Robertson-Brüder zu finden; das war seine letzte Eintragung gewesen. Danach hatte ihm jemand eins über den Schädel gegeben. Vielleicht passte ja allmählich alles zusammen.
    »Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich mit Katatonie umgehen kann.«
    »Was?«
    »Hat es irgendwas mit dem zu tun, was ich gesagt hab?«
    »Ja.«
    »Mit den Bru-Head Brothers?« .
    »Genau. Was wissen Sie sonst noch über die beiden?«
    »In Niddrie geboren, kleine Diebe, seit sie den Kinderschuhen entwachsen sind …«
    »Sonst noch was?«
    Siobhan war klar, dass sie einen Nerv getroffen hatte. »Reichlich. Beide hatten lange Vorstrafenregister. Eck liebte auffällige Klamotten, Tarn trug immer Jeans und T-Shirt. Eines ist jedoch sonderbar: Tarn war peinlichst auf Sauberkeit bedacht. Er hatte immer ein Stück Seife bei sich. Das fand ich bemerkenswert.«
    »Wenn ich ein Spielertyp wär«, sagte Rebus, »würde ich wetten, dass die Seife nach Zitrone roch.«
    »Woher wissen Sie das denn?«
    »Instinkt. Nicht meiner, der von jemand anders.« Rebus runzelte die Stirn. »Wie kommt es, dass ich nie von Tarn gehört

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