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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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liegt.« Schon nachdenklicher geworden, setzte sie sich mit ihrem eigenen Teller an die Theke. »Niemand sonst hat etwas gesehen, niemand glaubt ihm. Nicht mal Grace Kelly. Und auch nicht sein Freund, der Polizist, der, der, warte, gleich hab ich’s …«
    »Wendell Corey.«
    »Mist. Oder die allseits entzückende Thelma Ritter. Niemand glaubt, dass Raymond Burr seine Frau umgebracht hat.«
    »Für die Behauptung unseres Helden gibt es keinerlei Beweise. Keine Leiche, keine Anzeichen für einen Kampf, kein Blut. Und Jimmy verhält sich reichlich merkwürdig.«
    »Verstehe. Du glaubst also, dass ich in einer Mischung aus Das Haus der Lady Alquist und Das Fenster zum Hof gefangen bin.«
    »Sei vor allen auf der Hut, die aussehen wie Perry Mason, vor allem, wenn sie auch noch einen französischen Akzent haben.«
    »Danke, jetzt geht es mir schon wieder etwas besser. Noch vor wenigen Stunden …« Sie brach ab und rieb sich die Augen. »… lag ich noch zusammengekrümmt auf dem Boden und habe gewimmert. Ich war kurz davor, wieder Daumen zu lutschen. Ich war am Boden zerstört.«
    »Nein, du hattest nur einen kleinen Aussetzer. Und du bist wieder aufgestanden. Das nenn ich mutig!«
    Sie ließ die Hände sinken. »Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Im Moment solltest du deine Jakobsmuscheln essen. Die sind nämlich verdammt lecker.«
    »Gut.« Sie zwang sich, davon zu kosten, und natürlich hatte er Recht. »Ich habe schon drei Pfund zugenommen.«
    »Drei ganze Pfund. Und warum, wenn ich fragen darf?«
    »Weil ich wieder koche. Nicht nur im Joanie’s, sondern auch hier, wie jetzt.«
    »Ich stelle mich gern zur Verfügung.«
    »Ich habe Sex.«
    »Auch diesbezüglich stehe ich stets zu Diensten.«
    »Ich habe mir die Haare schneiden und stylen lassen.«
    »Das ist mir auch aufgefallen.«
    Sie legte den Kopf schräg. Sie wollte es wissen. »Ja und? Gefallen sie dir oder nicht?«
    »Geht schon.«
    »Wow!« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Gehst du immer so verschwenderisch mit Komplimenten um?«
    »Ich bin generell sehr verschwenderisch.«
    Sie fuhr mit den Fingern durch ihre Frisur. »Mir gefällt’s. Wenn du das anders siehst, kannst du mir das ruhig sagen.«
    »Wenn es mir nicht gefallen würde, würde ich es auch sagen. Oder aber ich würde sagen, dass es deine Sache ist, wenn du so komisches Zeug auf dem Kopf haben willst.«
    »Genau das sagst du ja auch«, murmelte sie. »Deine Gesellschaft tut mir wirklich gut. Ich bin gern mit dir zusammen, ich rede gern mit dir. Ich koche gern für dich. Und ich schlafe gern mit dir. Endlich fühle ich mich wie … nein, das sag ich jetzt lieber nicht, denn so was lässt sich nicht mehr zurücknehmen.«
    »Vielleicht solltest du es dann lieber nicht sagen.«
    »Nein. Seit ich mit dir zusammen bin, fühle ich mich schon viel mehr so, wie ich gern sein will. Aber wir wissen beide ganz genau, dass es besser für uns wäre, wenn wir ein bisschen Abstand halten würden.«
    Er sah sie stirnrunzelnd über den Tisch hinweg an und schnitt in seine Jakobsmuschel. »Hör mal, falls das damit zu tun hat, dass du glaubst, in mich verliebt zu sein, und es dir langsam zu eng wird …«
    »Nein, hat es nicht.« Sie nahm einen weiteren, sehr entschlossenen Bissen von der Jakobsmuschel. »Du solltest dich glücklich schätzen, dass ich in dich verliebt bin, auch wenn meine geistige Gesundheit fraglich ist. Viele Frauen mögen dich sexuell attraktiv finden, aber deine reizbare Art wird sie sicherlich abschrecken.«
    »Dreijährige sind reizbar.«
    »Ganz genau. Das hat nichts mit meinen Gefühlen für dich zu tun, sondern mit der ganzen Situation. Wenn ich einen Rückfall habe, bin ich nicht gerade eine geeignete Beziehungskandidatin – dann tauge ich nicht mal für eine Affäre. Und falls du Recht hast und es sozusagen äußere Gewalt ist, bin ich eine noch viel lausigere Kandidatin.«
    Er griff nach seinem Bier und nahm einen nachdenklichen Schluck. »Wenn du ein nervliches Wrack bist und ich mich zurückziehe, bedeutet das, dass ich nicht mit Problemen umgehen kann. Dasselbe gilt für den Fall, dass dir jemand weismachen will, dass du ein nervliches Wrack bist. Außerdem würde ich der Sache dann nicht mehr auf den Grund gehen können. Und auf das Essen und den Sex will ich erst recht nicht verzichten.«
    »Na gut. Aber falls du deine Meinung eines Tages ändern solltest, werde ich dir das nicht vorwerfen.« Sie griff nach dem Wasserkrug, den sie mitgebracht hatte und den sie

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