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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wenigstens versuchen.
    »Ich bringe Sie gleich nach hinten in Ricks Büro.« Denny tätschelte ihr vorsichtig auf die Schulter, nachdem sie aus dem Wagen gestiegen waren.
    »Möchten Sie Kaffee? Wasser?«
    »Nein, nein, es geht mir gut.« Sie würde jetzt sowieso nichts herunterbringen.
    »Wissen Sie, wie sie … zu Tode kam?«
    »Sie sollten lieber mit dem Sheriff reden.« Denny hielt ihr die Tür auf.
    Hank sah vom Telefon hoch und legte eine Hand über das Mikrofon. »Ein Haufen verrückter Touristen hat mit einem Geländewagen Jagd auf einen Büffel gemacht und wollte Actionfotos schießen. Jetzt haben wir einen kaputten Geländewagen und einen wütenden Büffel.« Er rang sich ein Lächeln ab. »Alles in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Denny, ich will, dass du mit Lynt rausfährst, diese Touristen da rausholst und den Geländewagen abschleppst. Was für Idioten! Entschuldigen Sie bitte, Reece.«
    »Ich geh gleich durch in Sheriff Mardsons Büro.«
    »Wo sind sie?«, hörte sie Denny fragen, als sie weiterging.
    Die Tür stand offen, und Mardson kam ihr bereits entgegen. »Danke, dass Sie hergekommen sind.«
    »Man hat jemanden gefunden. Eine Frau. Eine Leiche.«
    »Setzen Sie sich.« Er nahm sie sanft am Arm und führte sie zu einem Stuhl. »Kinder haben sie gefunden. Sie passt auf Ihre Beschreibung. Ich habe ein paar Fotos. Ich muss Ihnen sagen, dass das keine sehr angenehmen Fotos sind, aber wenn Sie einen Blick darauf werfen könnten, um mir zu sagen, ob das die Frau ist, die Sie gesehen haben, wäre mir das eine große Hilfe.«
    »Wurde sie erdrosselt?«
    »Es gibt Hinweise, dass sie gewürgt wurde. Meinen Sie, Sie schaffen es, sich die Fotos anzusehen?«
    »Ja, das schaffe ich.« Sie verschränkte die Hände in ihrem Schoß, wie um sich zu wappnen, während er eine Aktenmappe von seinem Tisch nahm. »Lassen Sie sich Zeit.«
    Er saß auf dem anderen Besucherstuhl und reichte ihr ein Foto. Sie nahm es nicht, konnte ihre Finger einfach nicht voneinander lösen. Aber sie sah hin.
    Dann sah sie wieder weg, während sie pfeifend ausatmete. »Sie ist – oh, Gott.«
    »Ich weiß, wie schwer das ist. Sie lag schon eine Weile im Sumpf. Vielleicht ein, zwei Tage. Der Leichenbeschauer muss noch den Todeszeitpunkt feststellen und so weiter.«
    »Ein oder zwei Tage? Aber das ist doch schon Wochen her.«
    »Wenn sie an jenem Tag mit ihm weggegangen ist, verletzt, aber nicht tot war, könnte das alles danach passiert sein.«
    Als sie begann, den Kopf zu schütteln, hob Rick die Hand. »Können Sie mit Sicherheit ausschließen, dass sie nicht mehr gelebt hat?«
    Sie hätte es ihm nur zu gern bestätigt, aber wie?
    »Ich habe diesbezüglich kaum Zweifel.«
    »Das reicht für heute. Ist das die Frau, die Sie gesehen haben, Reece?«
    Sie verkrampfte die Finger, bis sie wehtaten, und nutzte den Schmerz, um noch einmal hinzusehen.
    Das Gesicht war derart zerschrammt und geschwollen, wies überall Schnittwunden bis hinunter zum Hals auf, bei denen man das rohe, rote Fleisch sah. Was auch immer in diesem Sumpf lebte, hatte ihr gründlich zugesetzt. Reece hatte einmal gehört, dass sich Fische und Vögel zuerst über die Augen hermachen. Jetzt wusste sie, dass es stimmte.
    Die Frau hatte lange dunkle Haare. Ihre Schultern wirkten schmal.
    Reece versuchte ihre Erinnerung an die Frau, die sie gesehen hatte, auf das zerstörte Gesicht dieser hier zu projizieren.
    »Ich weiß nicht … Sie wirkt jünger, und ihre Haare … ihre Haare scheinen mir kürzer zu sein. Ich weiß es nicht.«
    »Sie waren damals ziemlich weit von ihr entfernt, soweit ich weiß.«
    »Er hat sie nicht geschlagen. Ihr Gesicht – dieses Gesicht – jemand hat sie geschlagen. Er hat sie bloß zu Boden geworfen, bevor er … Er hat ihr Gesicht nicht so zugerichtet.«
    Rick schwieg, und als Reece wieder wegsah, drehte er das Foto um.
    »Es könnte sein, dass sie nicht tot war, als Sie Hilfe holen wollten. Dass er sie weggeschleift, seine Spuren verwischt hat. Vielleicht hat sie sich wieder erholt, und die beiden haben sich für eine Weile versöhnt. Sind ein Stück weitergereist. Und hatten dann wenige Wochen später wieder Streit, woraufhin das hier passiert ist. Ein Mann, der seine Hände schon einmal um den Hals einer Frau gelegt hat, wird es auch wieder tun.«
    »Weiter bitte.«
    »Wir müssen noch auf die Autopsie und andere Beweismittel warten. Meiner Meinung nach stehen die Chancen ziemlich gut, dass das die Frau ist, die Sie gesehen haben. Aber wenn Sie noch einmal

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