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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Er trat nervös von einem Bein auf das andere, als sie nichts darauf sagte. »Aber jetzt weißt du wenigstens, dass man sie gefunden hat.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob es sich wirklich um ein und dieselbe Frau handelt.«
    »Aber klar doch. Das muss die Frau sein.«
    »Warum?«
    »Das ist doch nur logisch.« Er folgte ihr bis zur Theke. »Alle sagen das.«
    »Die Leute reden viel. Und ich kann schließlich nicht sagen, die Frau, die man gefunden hat, ist die Frau, die ich gesehen habe, nur damit alle zufrieden sind.«
    »Meine Güte, Reece, das will ich doch gar nicht …«
    »Schon komisch, dass nachdem ein paar Kinder eine Leiche gefunden haben, plötzlich alle finden, dass ich mir das Ganze doch nicht bloß ausgedacht habe. Wer weiß, vielleicht ist Reece gar nicht so plemplem wie ursprünglich gedacht.«
    Mit übertriebener Sorgfalt packte Mac ihre Einkäufe ein. »Niemand hält Sie für plemplem, Reece.«
    »Und ob. Einmal plemplem, immer plemplem. So ist das eben.« Sie zog ihren Geldbeutel hervor und bemerkte enttäuscht, dass ihr nach dem Einkauf nur noch zehn Dollar und ein paar Münzen bleiben würden. Schon wieder.
    »So dürfen Sie nicht reden.« Mac nahm ihr Geld und gab ihr 36 Cent zurück. »Das wirft weder ein gutes Licht auf Sie noch auf die Leute hier.«
    »Das mag schon sein. Aber es fühlt sich auch nicht gerade toll an, wenn die Leute auf mich zeigen und sagen, das ist die arme Frau von der Ostküste. Oder mich aus den Augenwinkeln heraus ansehen, als ob mir gleich der Schaum vorm Mund steht. Versetzen Sie sich doch mal in meine Lage«, sagte sie, während sie sich den Karton schnappte. »Wetten, dass Sie das genauso nerven würde? Und du kannst deiner Mutter ausrichten, dass sie mir noch Lohn für achtundzwanzig Stunden schuldet«, sagte sie zu Lo.
    Reece ging zur Tür. »Sag ihr, dass ich gleich morgen früh meinen Scheck abhole.«
     
     
    Das Knallen der Haustür riss Brody aus einer schwierigen Szene zwischen seiner Heldin und dem Mann, dem sie gezwungenermaßen vertrauen muss.
    Er fluchte, griff nach seinem Kaffee, nur um festzustellen, dass er den Riesenbecher bereits ausgetrunken hatte. Er wollte schon nach unten gehen, um sich nachzuschenken, aber dann hörte er weiteres Türenknallen – die Küchenschranktüren – und beschloss, das Krisengebiet lieber nicht zu betreten und ohne Koffein zurechtzukommen.
    Er rieb sich seinen steifen Nacken, den er auf die Malerarbeiten zurückführte. Dann schloss er die Augen und vertiefte sich wieder in seine Szene.
    Irgendwann glaubte er zu hören, dass die Vorder- oder Hintertür aufging, aber er war so beschäftigt, dass er weiterschrieb, bis er seine Szene in trockenen Tüchern hatte.
    Zufrieden schob er seine Tastatur zurück. Er und Maddy hatten heute Riesenfortschritte gemacht. Und auch wenn sie da unten noch tobte, brauchte er jetzt dringend ein kaltes Bier und eine heiße Dusche.
    Aber zuerst das Bier. Während er nach unten sauste, um sich eines zu holen, fuhr er sich übers Gesicht und spürte seine kratzenden Bartstoppeln. Er sollte sich rasieren, dachte er geistesabwesend. Ein Zwei- oder Dreitagebart war völlig in Ordnung für einen allein stehenden Mann. Aber wenn eine Frau ins Spiel kam, galt es diese verdammten Rasierklingen regelmäßig zu benutzen.
    Er würde sich unter der Dusche rasieren.
    Am besten, er nahm Reece gleich mit unter die Dusche. Rasieren, duschen, Sex – und dann ein kaltes Bier und eine warme Mahlzeit.
    Ein hervorragender Plan, wie er fand.
    Dass noch nichts auf dem Herd brodelte, war beinahe schockierend. Er hatte sich bereits daran gewöhnt, in die Küche zu kommen und irgendetwas auf dem Herd vorzufinden. Doch was ihn wirklich schockierte, war, dass ihn seine Entdeckung verärgerte.
    Nichts auf dem Herd, kein farbenfroh gedeckter Tisch, nirgendwo Kerzen und eine Hintertür, die sperrangelweit offen stand. Er dachte nicht mehr ans Rasieren, sondern ging zur Tür.
    Reece saß mit einer Flasche Wein auf der hinteren Veranda. Da die Flasche schon ziemlich leer war, musste sie schon eine ganze Weile dort sitzen.
    Er trat hinaus und setzte sich neben sie. »Na, wie ist die Party?«
    »Prima.« Sie hob ihr Glas. »Wirklich toll. Man bekommt hier durchaus einen halbwegs anständigen Wein, aber versuch mal einen Strauß frischen Dill oder ein paar lausige Haselnüsse aufzutreiben.«
    »Genau darüber habe ich mich letzte Woche auch schon beim Bürgermeister beschwert.«
    »Du würdest doch frischen Dill nicht mal

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