Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Rick meine Zeichnung für seine Nachforschungen, ob es sich um ein und dieselbe Frau handelt.«
    »So gesehen haben Sie natürlich Recht. Hallo, Hank«, fügte er hinzu, als der Verantwortliche für die Notrufzentrale hereinkam.
    »Gibt’s hier auch irgendwas anderes zu trinken als schlechten Kaffee? Hallo, Doc.«
    »Hank. Was geht’s den Knien?«
    »Ach, ganz gut.«
    »Noch besser ginge es ihnen, wenn Sie zwölf Kilo abnehmen würden. Aber das wird nie was, wenn Sie die ganzen Doughnuts aufessen, die Sie da gerade in der Tüte haben.«
    »In so einem Job braucht man einen ordentlichen Energiespender.«
    »Ein hoher Zuckergehalt bedeutet nicht, dass man auch viel Energie bekommt.« Der Doc rückte seine Brille zurecht, als Denny mit der Akte aus Ricks Büro kam.
    Als er sie aufklappte, schürzte der Doc in einer Mischung aus Interesse und Mitleid die Lippen. »Sieht ganz so aus, als wäre sie von Mensch und Natur nicht gerade verwöhnt worden.«
    »Er muss sie brutal zusammengeschlagen haben, so viel steht schon mal fest. Sie wurde vergewaltigt«, fügte Denny hinzu und nickte grimmig in Richtung Fotos. »Der Sheriff hat Reece nicht alle Fotos von der Leiche gezeigt. Er wollte sie nicht unnötig verstören. Sehen Sie, wie wund und zerschrammt ihre Hand- und Fußgelenke sind. Er hat sie gefesselt.«
    »Ja, das sehe ich.«
    »Dann hat er sie vom Fluss weggeschleift. Zu einem Laster, Wohnwagen, Wohnmobil oder so was. Er ließ sie gefesselt und machte mit ihr, was er wollte, bis er genug davon hatte. Danach hat er sie einfach im Sumpf versenkt. Erkennen Sie sie wieder, Doc?«
    »Nein, tut mir leid. Denny, ich wünschte, ich hätte mehr tun können. Aber ich seh jetzt lieber mal nach meinen Patienten. Und Hank, sei bitte vorsichtig mit diesen verdammten Doughnuts.«
    »Okay, Doc.«
    Auf dem Nachhauseweg dachte er gründlich nach. Über seine Unterhaltung mit Mac, über die Fotos, die er betrachtet hatte. Er dachte an Angel’s Fist und seine langjährige Verbundenheit mit diesem Ort. Er hatte immer gedacht, alles mitzubekommen, immer auf dem Laufenden zu sein.
    Er öffnete die Haustür, die er schon seit zwanzig Jahren nicht mehr abschloss. Aber anstatt in seine Praxis zu gehen, lief er zum Telefon im Wohnzimmer. Willow würde sich schon um die ersten Patienten kümmern, beruhigte er sich.
    Er machte seinen Anruf und nahm dann ein Minzbonbon, um nach dem Kaffee wieder einen frischen Atem zu bekommen, bevor er seinen ersten Patienten gegenüberstand.
     
     
    Kurz nach zwölf lief Brody in Docs Wohnzimmer auf und ab. Der hatte ihn gebeten, gegen Mittag vorbeizuschauen und es sich bei ihm zu Hause gemütlich zu machen. Jetzt war er mitten in seiner Arbeit unterbrochen worden, dachte Brody, ausgerechnet jetzt, wo das Buch nicht nur Fortschritte machte, sondern die Sätze regelrecht aus ihm herausflossen.
    Wenn er eine Mittagspause gewollt hätte – was definitiv nicht der Fall war -, wäre er lieber ins Joanie’s gegangen. Um etwas zu Mittag zu essen. Und um Reece zu sehen.
    Zumindest erwartete er, sie dort zu sehen. Sie hatte ihn nicht angerufen, und ihr Auto stand auf dem üblichen Parkplatz. Trotzdem hätte er sich gern höchstpersönlich davon überzeugt.
    Nicht, dass er ihr nachspionierte, beruhigte er sich. Er wollte bloß nach ihr sehen, mehr nicht.
    Hätte der Doc am Telefon nicht so geheimnisvoll getan, wäre Brodys Neugier gar nicht erst angestachelt worden. Dann würde er jetzt vor seiner Tastatur sitzen.
    Seine weibliche Hauptfigur zog ihn regelrecht in die Handlung hinein. Sie wies ihm den Weg, eilte ihm voraus, er kam ja kaum noch hinterher, verdammt. Dabei hätte sie eigentlich das Opfer sein sollen. Ein paar Szenen, ein schrecklicher Tod, aus, vorbei.
    Nun, sie hatte sich nicht in ihr Schicksal gefügt.
    Er wollte zu ihr zurückkehren. Aber da er sowieso schon auf der anderen Seeseite war, würde er sich Maddy erst wieder zuwenden, nachdem er etwas gegessen und Reece besucht hätte. Am besten, er schlug Reece vor, heute noch mal bei ihm zu übernachten.
    Oder lieber nicht? Vielleicht sollte er sie in ihre Wohnung gehen lassen, bevor alles noch komplizierter wurde und sie quasi bei ihm einzog.
    Etwas, das er bisher bei anderen Frauen sorgfältig zu vermeiden gewusst hatte. Und er sah keinen Grund, das jetzt plötzlich zu ändern.
    Er ging zum Fenster und dann wieder in die Mitte des Zimmers. Lief zu einem Regal und überflog die Buchrücken. Wie immer reagierte er ein wenig überrascht, als er auf einem

Weitere Kostenlose Bücher