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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich, den Korb auf den Stufen abzustellen, und ging auf ihn zu. »Ich habe nichts weiter außer meinem Erstehilfekoffer da drin.«
    Als er zögerte, nahm sie ihm den Schlüssel ab und machte den Kofferraum auf.
    Als Erstes nahm sie den Gestank wahr. Verrottender Müll. Der Kofferraum war voll davon – voll mit Eierschalen, Kaffeemehl, Nässe, schmutzigem Papier, leeren Dosen. So als hätte jemand einen vollen Mülleimer hineingekippt.
    »Ich wusste nicht recht, was ich damit machen sollte.«
    »Ich habe das nicht getan.« Sie trat einen Schritt zurück und dann noch einen. »Ich habe das nicht getan. Sie vielleicht?«
    Dasselbe Entsetzen, das sich auch auf Brendas Gesicht abgezeichnet hatte, erschien nun auch bei Lynt. »Natürlich nicht, Reece. Ich habe ihn so vorgefunden.«
    »Irgendjemand hat das getan. Ich war es nicht. Irgendjemand tut mir das an. Irgendjemand …«
    »Ich mag es nicht, wenn vor meinem Lokal rumgebrüllt wird.« Joanie kam aus der Hintertür und ging um das Gebäude herum. »Was ist los? Himmelherrgott, was ist denn das?« Sie rümpfte die Nase, als sie einen Blick in den Kofferraum warf.
    »Ich war das nicht«, hob Reece an.
    »Na und ich ganz bestimmt nicht. Ich wollte nur nach ihrem Ersatzreifen sehen«, sagte Lynt. »Und habe das hier vorgefunden. Und jetzt denkt sie, dass ich den ganzen Müll da reingeworfen habe.«
    »Sie ist einfach nur außer sich. Meine Güte, Lynt, das würde dir an ihrer Stelle doch ganz genauso gehen, oder? Kinder«, sagte Joanie beschwichtigend, »das haben bestimmt ein paar bescheuerte Kinder angerichtet. Ich habe ein paar Eimer da hinten, Lynt, und ein paar Gummihandschuhe im Hinterzimmer. Hilf mir, das in Ordnung zu bringen.«
    »Ich mach das schon«, stieß Reece mit wunder Kehle hervor. »Es tut mir leid, Lynt. Ich versteh bloß nicht …«
    »Geh nach oben«, befahl ihr Joanie. »Los. Mach schon. Lynt und Pete werden schon damit fertig. Ich komme in einer Minute nach. Keine Widerrede«, fügte sie hinzu, als Reece protestieren wollte.
    »Es tut mir leid.« Erschöpft hob Reece den Korb hoch. »Es tut mir leid. Ich gebe Ihnen Ihr Geld.«
    »Ich will nichts dafür.« Lynt machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das war schließlich nur ein bisschen Luft.« Joanie tätschelte Lynts Arm, während Reece die Stufen hochging. »Nimm bitte den Hintereingang und sag Pete, dass er dir helfen soll. Dein nächstes Essen geht aufs Haus.«
    »Wie haben die Kinder bloß den Kofferraum aufbekommen, Joanie? Der war nicht aufgebrochen.«
    »Der Himmel weiß, wie Kinder so was machen. Geschweige denn, warum«, sagte sie, noch bevor Lynt die Frage stellen konnte. »Aber Fakt ist, dass der Kofferraum voll mit stinkendem Müll ist. Du und Pete, ihr kümmert euch darum.«
    Als Joanie in die Wohnung kam, saß Reece auf ihrem Bett, der Korb mit der nassen Wäsche stand zu ihren Füßen.
    »Die Suppe riecht gut.« Joanie kam näher und musterte stirnrunzelnd den Korb. »Die Kleider fangen noch an zu schimmeln, wenn du sie nicht gleich aufhängst. Warum hast du sie nicht in den Trockner getan?«
    »Ich dachte, ich hätte sie da reingetan. Ich weiß, dass ich es getan habe. Aber sie waren in der Waschmaschine.«
    »Was um alles in der Welt sind denn das für Flecken?«
    »Filzstift. Roter Filzstift. Irgendjemand hat meinen roten Filzstift mit in die Maschine getan.«
    Joanie blies die Backen auf. Sie machte ein paar Schritte und holte einen Unterteller aus Reeces Küchenschrank. Beim Zurückkommen zündete sie sich eine Zigarette an und setzte sich neben Reece aufs Bett.
    »Ich werde eine rauchen, und du wirst mir erzählen, was hier eigentlich vorgeht.«
    »Keine Ahnung, was hier vorgeht. Aber ich weiß, dass ich diese Kleider in den Trockner getan, eine Münze eingeworfen und den Knopf gedrückt habe. Trotzdem lagen sie nass in der Waschmaschine, als ich sie holen wollte. Ich weiß, dass ich diesen Müll nicht in meinen Kofferraum gekippt habe, trotzdem ist er da. Und das Bad habe ich auch nicht vollgeschmiert.«
    »Mein Bad?« Joanie fuhr hoch und ging sofort nachsehen. »Ich seh hier kein Geschmier.«
    »Brody hat alles frisch gestrichen. Ich habe meine Wanderstiefel nicht in den Küchenschrank getan, genauso wenig wie ich meine Taschenlampe in den Kühlschrank gelegt habe. Ich habe diese Dinge nicht getan, aber sie sind trotzdem passiert.«
    »Sieh mich an. Sieh mir ins Gesicht.« Reece gehorchte und Joanie musterte ihr Gesicht, ihre Augen. »Hast du Medikamente genommen? Welche,

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