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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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seiner Kommode angeboten.«
    Schmollend stütze Linda-Gail wieder ihr Kinn in die Hand. »Männer nerven.«
    »Und ob! Ich bin derart stinksauer auf ihn, dass ich schon wieder in ihn verliebt bin.«
    Mit trauriger Miene stieß Linda-Gail mit Reece an. »Ganz deiner Meinung.«
    Dann warf sie einen Blick zur Bar und bemerkte, dass Lo seinen Kummer einer der Kellnerinnen anvertraute. Eine Frau, von der sie mit Sicherheit wusste, dass er sie schon mal gevögelt hatte.
    »Lass uns tanzen.«
    Reece blinzelte erschreckt. »Wie bitte?«
    »Lass uns rübergehen und sehen, ob diese Fliegenfischer da nicht mit uns tanzen wollen.«
    Die Tanzfläche bestand aus einem winzigen Streifen Dielenboden vor der Bühne. Und die Fliegenfischer waren ungepflegt und halb angetrunken.
    »Nein danke.«
    »Nun, ich geh jedenfalls da rüber und suche mir einen aus.« Sie schob ihren Stuhl zurück. Doch zuerst wühlte sie noch in ihrer Handtasche und holte einen Lippenstift heraus. Sie zog sich perfekt die Lippen nach – in einem knalligen, provozierenden Rot -, ohne auch nur einen Spiegel zur Hilfe zu nehmen. »Wie seh ich aus?«
    »Im Moment ein bisschen gefährlich. Du solltest …«
    »Perfekt.« Linda-Gail warf ihre Haare zurück und stolzierte hinüber, aber so, dass Lo gar nicht anders konnte, als sie zu bemerken. Dann stützte sie ihre Handflächen auf den Tisch, an dem die drei Männer saßen, und beugte sich vor.
    Reece konnte nicht hören, was gesprochen wurde – aber das brauchte sie auch gar nicht. Die Männer grinsten. Lo warf ihnen tödliche Blicke zu.
    Keine gute Idee, dachte Reece. Solche Spielchen waren nie eine gute Idee. Aber Linda-Gail schlenderte Hand in Hand mit einem der Männer davon, während seine Kumpels pfiffen und grölten. Sie führte ihn zu der winzigen Tanzfläche, legte ihre Hände auf seine Schultern und schwang ihre Hüften.
    Die beiden am Tisch Gebliebenen johlten. Einer von ihnen rief: »Los, ran an den Speck, Chuck!«
    Und Chuck legte seine Hände auf Linda-Gails Po.
    Selbst aus der Entfernung und durch die blauen Rauchschwaden konnte Reece erkennen, wie Los Knöchel an der Hand, mit der er seine Bierflasche hielt, weiß wurden.
    Mit Sicherheit keine gute Idee, begriff Reece. Was sich nur noch bestätigte, als Lo die Flasche auf den Tresen knallte und zur Tanzfläche schritt.
    Sie verstand Wortfetzen. Das ist mein Arsch, du Idiot, sagte Linda-Gail. Kümmere dich um deinen eigenen Kram, sagte Chuck.
    Die beiden Frauen, die von Shania Twain zu einer schaurigen Version von Stand by Your Man übergegangen waren, hörten auf zu singen und warteten mit fasziniertem Entsetzen, was als Nächstes geschah.
    Chuck schubste Lo; Lo schubste Chuck. Linda-Gail ging mit ihren sechzig Kilo dazwischen und schubste beide.
    Jegliche Hoffnung, das könnte der Auseinandersetzung ein Ende machen, zerschlug sich, als Reece sah, wie sich Chucks Freunde von ihrem Tisch erhoben.
    Das Grüppchen Cowboys, das Poolbillard spielte, machte einen Schritt nach vorn. Lo war schließlich einer der ihren.
    Sie würde mitten in eine Kneipenschlägerei hineingeraten, stellte Reece überrascht fest. Ein Handgemenge in einer Karaokebar in Wyoming.
    Außer, es gelänge ihr, Linda-Gail zu schnappen und zu verschwinden.
    Sie sah sich kurz nach dem kürzesten Weg zum Ausgang um.
    Und entdeckte, während sie die lärmende, mittlerweile stehende Menge überflog, einen Mann mit einer orangeroten Jagdmütze.
    Ihr stockte der Atem. Sie sprang auf und stieß ihr halb volles Glas Bier zu Boden, das mit einem lauten Knall in tausend Scherben zersprang. Sie stolperte und rempelte bei dem Versuch, sich wieder zu fangen, einen der Cowboys an, der wiederum mit Karacho auf einen der Angler fiel.
    Fäuste flogen. Die Frauen auf der Bühne kreischten und klammerten sich aneinander. Körper flogen gegeneinander oder wurden in einigen Fällen regelrecht auf Tisch und Bar geschleudert. Gläser und Flaschen klirrten und zersprangen, Holz splitterte. Sie hätte schwören können, jemanden cowboymäßig aufjauchzen zu hören, bevor sie ein Ellbogen am Wangenknochen traf und sie zu Boden schleuderte, mitten in eine Bierpfütze.
     
     
    Stinkend nach Bier und Rauch saß Reece im Büro des Sheriffs und hielt sich einen Eisbeutel gegen die Wange. Falls sie sich je gedemütigter gefühlt hatte, weigerte sich ihr Gehirn, diese Erinnerung zutage zu fördern.
    »Das Letzte, was ich von Ihnen erwartet hätte, ist, dass Sie hier eine Kneipenschlägerei anzetteln.«
    »Das hatte

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