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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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jetzt also gehen?«
    »Ja, das dürfen Sie. Soll sich der Doc Ihre Wange mal ansehen?«
    »Nein.« Sie erhob sich. »Ich habe die Schlägerei heute Abend weder angezettelt noch beendet. Ich bin einfach nur darin verwickelt worden.« Sie wandte sich zur Tür.
    »Sie haben ein Talent dafür, in Dinge verwickelt zu werden. Und Reece, wenn Sie jedes Mal aufspringen und ihre Faust ausfahren, sobald Sie die Farbe Orange sehen, haben wir ein ernsthaftes Problem.«
    Sie lief einfach weiter. Sie wollte nach Hause, wo sie ihre Wut und ihrer Demütigung ungestört abreagieren konnte.
    Doch vorher, fiel ihr wieder ein, würde sie an Brody vorbei müssen, denn der saß auf einem der Besucherstühle im Warteraum – mit ausgestreckten Beinen und halb geschlossenen Augen. Sie versuchte einfach, um ihn herumzulaufen.
    »Hier geblieben, Bohnenstange.« Er erhob sich träge. »Lass mal dein Gesicht sehen.«
    »Da gibt’s nichts zu sehen.«
    Er ging als Erster zur Tür, schloss die Hand um die Klinke und stellte sich davor. »Du riechst nach Kneipenboden.«
    »Wo ich auch einen Großteil des heutigen Abends verbracht habe. Würdest du mich jetzt bitte entschuldigen?«
    Er öffnete die Tür und packte sie am Arm, kaum dass sie draußen waren. »Jetzt lass uns bitte nicht wieder streiten, ob ich dich nach Hause bringen darf oder nicht. Es ist spät, ich fahre.«
    Da ihr ganzer Körper und vor allem ihre Knie schmerzten, auf die sie während des Handgemenges gefallen sein musste, beschloss sie, sich nicht weiter zu wehren. »Prima. Wieso bist du eigentlich überhaupt hier?«
    »Linda-Gail hat mich angerufen, falls du jemanden brauchst, um die Kaution zu bezahlen.« Er öffnete die Beifahrertür. »Mit dir wird es einem wirklich nie langweilig.«
    »Ich habe nicht das Geringste damit zu tun.«
    »Dann solltest du auch bei dieser Aussage bleiben.«
    Sie kochte vor sich hin, bis er die Motorhaube umrundet und sich hinters Steuer gesetzt hatte. »Findest du das witzig?«
    »Nun, die Sache entbehrt nicht einer gewissen Komik. Ja, ich finde das witzig. Die einzige Frau, die ich je vor der Polizei retten musste, war eine Stripperin, die ich damals in Chicago kannte und die einem Kerl eines mit der Bierflasche übergezogen hat, als er während eines Lapdance-Acts auf einer Junggesellenparty etwas zu begeistert reagierte. Sie war allerdings wesentlich dankbarer als du.«
    »Linda-Gail hat dich angerufen, nicht ich.« Reece verschränkte die Arme und sehnte sich einen Eisbeutel und ein Aspirin herbei. »Außerdem ist das Ganze allein ihre Schuld. Nichts von alldem wäre passiert, wenn sie es sich nicht in den Kopf gesetzt hätte, Lo eifersüchtig zu machen.«
    »Warum denn das?«
    »Weil sie in ihn verliebt ist.«
    »Und weil sie in Lo verliebt ist, zettelt sie eine Kneipenschlägerei an. Verstehe.« In was für einer bizarren Welt Frauen doch lebten! »Na gut, Bohnenstange, zu dir oder zu mir?«
    »Zu mir. Du kannst mich dort absetzen, womit du deine Rolle als heiliger Samariter für heute erfüllt haben dürftest.«
    Er fuhr los und trommelte mit den Fingern gegen das Lenkrad. »Willst du wissen, warum ich aufgestanden und hergefahren bin, nachdem mich Linda-Gail angerufen hat?«
    Reece schloss die Augen. »Weil du das dringende Bedürfnis hattest, für Stripperinnen und Geisteskranke den Retter zu spielen.«
    »Kann sein. Kann aber auch sein, dass du mir wichtig bist.«
    »Kann sein. Sag mir Bescheid, wenn du dich entschieden hast.«
    »Verdammt, du weißt doch ganz genau, dass du mir wichtig bist! Warum sollte ich sonst hellwach im Bett liegen und dich verfluchen?«
    »Woher soll ich das wissen.«
    »Ich denke an dich. Ich kann mich kaum noch auf was anderes konzentrieren.« Unmut mischte sich in seine Stimme. »Du kommst mir in die Quere.«
    »Da das heute Abend nun schon das zweite Mal ist, dass du bei mir aufkreuzt, würde ich eher sagen, du kommst mir in die Quere.« Sie drehte sich zu ihm um, während er hinter ihrem Auto hielt. »Du wolltest, dass ich aus deinem Haus verschwinde. Also bin ich gegangen. Du wolltest etwas klarstellen, auf Distanz gehen, also bin ich gegangen. Du bist äußerst launisch Brody, aber das ist nicht mein Problem.«
    »Meine Güte«, murmelte er. »Ich fühlte mich einfach in die Enge getrieben, heute Morgen. Und dann fängst du auch noch an, was von italienischer Hochzeitssuppe daherzufaseln, verdammt noch mal.«
    »Was hast du gegen italienische Hochzeitssuppe? Das war eine meiner Spezialitäten, als ich noch

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