Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
umgebracht, hat die Leiche beseitigt und seine Spuren verwischt. Ist mitten in der Nacht hierher zurückgekehrt, auf ihrem Motorrad. Den Zettel hatte er bereits geschrieben.«
    »Er ist derjenige mit dem Computer oder mit Zugang zu einem Computer«, pflichtete ihr Brody bei. »Was uns allerdings auch nicht groß weiterbringt.«
    Trotzdem, so langsam passte ein Puzzlestein zum anderen. Sie hatten einen Namen, Lebensgewohnheiten und, falls sie das Puzzle nicht mit Gewalt zusammensetzten, sogar ein Motiv.
    »Er hat ihre Klamotten mitgenommen«, murmelte Reece. »Keine Frau lässt ihre Kleider oder ihre persönliche Habe irgendwo zurück. Also hat er die Sachen genommen. Die loszuwerden, ist nicht weiter schwer. Aber das Geschirr und so Zeug hat er dagelassen – zu umständlich. Und dann hat er noch die Nachricht hinterlassen, um sich abzusichern. Damit niemand nach ihr sucht, weil alle denken, sie sei abgehauen.«
    »Nur mit dir hat er nicht gerechnet. Du hast nicht bloß gesehen, was er getan hat, sondern hast auch nicht lockergelassen, bis du sie identifiziert hast.«
    »Deena Black.« Reece schloss für einen Moment die Augen. »Ich glaube, wir haben sie tatsächlich identifiziert. Und jetzt?«
    »Jetzt gehen wir in eine Stripteasebar.«
     
     
    Reece hatte keine Ahnung, was sie dort erwartete. Jede Menge Leder und Ketten, wilde Outfits, wilde Musik.
    In Wahrheit gab es hier genauso viel Jeans wie Leder, und die Blicke waren eher gelangweilt. Trotzdem, die Musik war wild. Heavy-Metal-Musik wummerte über die Bühne, auf der eine Frau mit lila zu Berge stehenden Haaren nichts weiter trug als einen roten G-String und Plateauschuhe.
    Blaue Rauchschwaden stiegen über einem Tisch neben der Bühne auf, wo ein paar muskulöse Typen mit großzügig tätowierten Armen der Show zusahen und an ihren Bierflaschen nuckelten.
    Es gab jede Menge Tische – kleine mit ein oder zwei Stühlen -, von denen die meisten zur Bühne zeigten. Nur wenige waren besetzt.
    Da das hier anscheinend so üblich war, setzte sich Reece mit an die Bar, während Brody ihnen ein frisch gezapftes Bier bestellte.
    Der Barkeeper hatte einen rotblonden Schnurrbart, dessen Enden bis zum Kinn herunterhingen. Sein Kopf war so kahl wie eine Billardkugel.
    Brody drehte sich zur Bar und nahm sein Bier. »Hast du Deena mal wieder gesehen?«, fragte Brody den Barkeeper.
    Der Mann wischte mit einem Lappen übergelaufenen Bierschaum auf. »Nö.«
    »Hat sie gekündigt?«
    »Scheint so. Sie ist nie mehr hier aufgetaucht.«
    »Seit wann?«
    »Das ist schon’ne ganze Weile her. Warum interessiert dich das?«
    »Sie ist meine Schwester.« Reece schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Na ja, meine Halbschwester. Dieselbe Mutter, verschiedene Väter. Wir sind gerade auf dem Weg nach Vegas, und da dachte ich, wir könnten ein, zwei Tage mit Deena verbringen.«
    Sie warf Brody einen flüchtigen Blick zu und merkte, dass er eine Augebraue hochgezogen hatte, sodass sein Gesicht so etwas wie belustigte Überraschung zeigte.
    »Wir haben schon bei ihr zu Hause vorbeigeschaut«, fuhr Reece fort, »und da hat man uns gesagt, dass sie letzten Monat ausgezogen ist – aber hier arbeitet. Ich hab schon eine ganze Weile nichts mehr von ihr gehört. Ich wollte einfach bloß Hallo sagen, verstehst du?«
    »Da kann ich dir auch nicht weiterhelfen.«
    »Na ja.« Reece griff nach ihrem Bier und musterte es stirnrunzelnd. »Wir stehen uns nicht gerade besonders nahe oder so was. Vielleicht weiß ja sonst jemand, wo sie hin ist.«
    »Mir hat sie jedenfalls nichts gesagt. Und plötzlich hatte ich eine Tänzerin weniger.«
    »Typisch.« Reece zuckte die Achseln und stellte ihr Bier wieder ab, ohne einen Schluck davon getrunken zu haben. Sie bezweifelte, ob diese Art Lokal jemals vom Gesundheitsamt kontrolliert wurde. »Da haben wir wohl unsere Zeit verschwendet«, sagte sie zu Brody. »Vielleicht ist sie ja mit diesem Typen auf und davon, mit dem sie angeblich zusammen war.«
    Die Kellnerin schnaubte kurz auf und ließ das Tablett mit den abgeräumten Gläsern, Flaschen und Aschenbechern auf den Tresen knallen. »Das halte ich für wenig wahrscheinlich.«
    »Wie bitte?«
    »Die beiden hatten Krach. Einen echt bösen Krach. Sie war stinksauer. Weiß du noch, Coon?«
    Der Barkeeper zuckte nur die Achseln und konzentrierte sich wieder auf das Autorennen. »Die war doch immer stinksauer.«
    »Ich fürchte, auch das ist typisch.« Reece verdrehte die Augen. »Aber mit dem soll es was Ernstes

Weitere Kostenlose Bücher