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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Mann eingelassen, der offensichtlich nicht wollte, dass sie seinen Namen nannte, und der auch nicht mir ihr gesehen werden wollte. Andererseits war er so in sie verknallt, dass er Geld für sie lockergemacht hat. Schmuck kommt bei Frauen immer gut an, hab ich Recht?«
    »Oh ja.«
    »Also hat er richtig was springen lassen, woraus ich schließe, dass sie mehr war als nur ein guter Fick, zumindest am Anfang. Dann haben sie sich getrennt, aber sie wollte es nicht dabei belassen. Sie hat ihn gedrängt, er hat sich gewehrt – und irgendwann hat er sich zu heftig gewehrt.«
    »Sie mag es vielleicht sogar ernst mit ihm gemeint haben, aber geliebt hat sie ihn nicht.«
    »Ich dachte, davon wärst du ausgegangen.«
    »Keine Ahnung, was ich gedacht habe«, sagte Reece, »aber ich bin eines Besseren belehrt worden. Eine Frau redet einfach nicht so über einen Mann. Sie nennt ihn nicht Karpfen, wenn sie wirklich etwas für ihn empfindet. Sie war einfach nur hinter seinem Geld her.«
    Er schwieg eine Weile. »Heißt das, du willst den Fall nicht mehr weiterverfolgen?«
    »Nein. Ob Schlampe oder nicht, sie hat es nicht verdient, so zu sterben. Ich finde …« Sie griff abrupt nach seinem Arm. »Ist das Lo? Ist das Los Truck? Brody.«
    Er sah in die von ihr angegebene Richtung und konnte gerade noch sehen, wie das Heck eines schwarzen Pick-ups um die Ecke bog. »Keine Ahnung. Ich habe nicht genügend gesehen.«
    »Ich glaube, das war Lo.« Hatte er sie gesehen?, fragte sie sich. Und wenn ja, warum hatte er dann nicht gehupt, gewunken? Warum hatte er nicht angehalten? »Was hat der denn in Jackson Hole zu suchen?«
    »Viele Leute fahren nach Jackson Hole, aus allen möglichen Gründen. Das muss nicht heißen, dass er uns verfolgt hat, Bohnenstange. Es würde fast schon an ein Wunder grenzen, wenn er es geschafft hätte, uns auf der schnurgeraden Strecke von Angel’s Fist bis hierher unbemerkt zu folgen.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht.«
    »Bist du sicher, dass er es war?«
    »Nein. Nicht hundertprozentig.« Egal, sie konnte sowieso nichts daran ändern. »So, und was jetzt?«
    »Wenn wir wieder in Angel’s Fist sind, werde ich meine Reporterfähigkeiten nutzen, um mehr über Deena Black herauszufinden. Aber vorher sehen wir uns noch ein bisschen in den hiesigen Juweliergeschäften um. Vielleicht finden wir ja heraus, wo er die Kette gekauft hat.«
    »Oh, das ist eine gute Idee. Ein kleiner Perlmuttmond an einer goldenen Kette, die eventuell mit Diamanten besetzt war. Wie viele Juweliere gibt es in Jackson Hole?«
    »Ich fürchte, das müssen wir erst herausfinden.«
     
     
    Viel zu viele, fand Brody nach der ersten Stunde, vor allem, wenn man die Kunsthandwerk- und Souvenirshops dazunahm, die ebenfalls Schmuck verkauften. Er hatte noch nie verstanden, warum der Mensch so versessen darauf war, sich mit Metall und Steinen zu behängen. Aber da er es nun mal bereits seit Urzeiten tat, nahm er nicht an, dass dieser Brauch so bald aus der Mode kommen würde.
    Trotzdem war er erleichtert, dass sich seine heimliche Befürchtung, Reece könne dem Bedürfnis erliegen, sich ebenfalls umzuschauen, nicht bestätigte. Sie widerstand der Versuchung, die seines Wissens nach alle ihre Geschlechtsgenossinnen plagte, die nur mal anprobieren wollen. Eine Frau, die sich auf ein Ziel konzentrieren konnte, obwohl sie von funkelndem Schmuck geblendet wurde, war seiner Meinung nach eine umwerfende Frau.
    Ab und an sah er, wie sie Sonderangebote überflog, trotzdem ließ sie sich nicht ablenken. Und davor hatte er Respekt. Vor allem, als er sah, wie andere Männer still vor sich hin litten, während ihre Frauen ein Loblied auf diverse Klunker sangen.
    Er war derart beeindruckt und entzückt, dass er mittendrin stehen blieb, sie an sich zog und leidenschaftlich küsste.
    »Schön. Warum?«
    »Weil du eine vernünftige, zielstrebige Frau bist.«
    »Verstehe. Wie kommst du darauf?«
    »Das alles würde mindestens doppelt so lange dauern, wenn du der Typ wärst, der bei jedem Schaufenster stehen bliebe, um Entzückensschreie auszustoßen. Es dauert auch so viel zu lange, aber auf diese Weise kommen wir wenigstens voran.«
    »Stimmt.« Sie schob seine Hand in die seine, während sie sich zum nächsten Geschäft aufmachten. »Ich versuche auch, eine ehrliche Frau zu sein, weshalb ich dir jetzt verrate, warum ich nicht stehen bleibe und Entzückensschreie, wie du sie nennst, ausstoße – ganz einfach deshalb, weil ich mir nichts leisten kann. Außerdem bin

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