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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mit der Polizei und einem Durchsuchungsbefehl zurück. Und selbst dann würde es einige Zeit dauern, bis ich etwas herausgefunden habe, da diese Schmuckstücke alle im letzten Geschäftsjahr verkauft worden sind. Einige davon außerdem gegen bar, sodass es in diesen Fällen sowieso keinerlei Kundendaten gibt.«
    »Können Sie uns denn sagen, wann die Kette verkauft wurde und für wie viel?«
    Delvecchio zog bei Brodys Frage die Brauen hoch. »Wann, kann ich Ihnen nicht mit Sicherheit sagen.«
    »Aber so ungefähr? Für ungefähre Angaben über den Zeitpunkt des Verkaufs und die Höhe der Verkaufssumme braucht man schließlich keinen Durchsuchungsbefehl.«
    »Nein. Wir haben die Schmuckstücke dieser Kollektion von Oktober bis Januar verkauft. Ein Schmuckstück, wie Sie es beschreiben, hat ungefähr dreitausend gekostet.«
    »Wer auch immer es ihr geschenkt hat, weiß, was ihr zugestoßen ist«, drängte Reece.
    »Wenn das so ist, sollten Sie die Polizei benachrichtigen. Unter den gegebenen Umständen kann ich Ihnen keine weiteren Auskünfte mehr geben. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen.«
    Er ließ sie allein und verschwand in seinen Privaträumen, wobei er die Tür fest hinter sich schloss. Nach einer kleinen Pause ging er zu seinem Computer und rief Daten auf. Er nickte angesichts des Namens und der Überweisung.
    Er besaß ein ausgezeichnetes Gedächtnis, das genauso ausgeprägt war wie die Loyalität gegenüber seinen Kunden.
    Er griff zum Telefon und machte einen Anruf.

29
     
    »Dreitausend sind nicht gerade wenig«, bemerkte Brody auf der Rückfahrt.
    Reece sah stirnrunzelnd aus dem Fenster. Die Schatten waren länger geworden, während die Sonne weiter nach Westen wanderte, und die Berge die letzten Lichtstrahlen einfingen. »Der Mann sucht sogar ein derartiges Geschäft auf, er will ihr ein bedeutendes Geschenk machen. Wie du bereits sagtest: Kein Mann kauft so ein bedeutendes Geschenk, wenn es nur um Sex geht.«
    »Also war es was Ernstes.«
    Reece drehte sich zu ihm um. »Er wollte nicht mit ihr gesehen werden, hat sich davongeschlichen. Wie ernst ist das? Ich würde sagen, besessen von ihr trifft es eher. Sie hat ihn benutzt, und er hat sie benutzt.«
    »Wenn du meinst.«
    »Nach dem, was wir über Deena wissen, war sie eine Obenohne-Tänzerin in einer Spelunke, unzufrieden und zickig. Sie brachte jede Menge Männer mit nach Hause, fuhr Motorrad und war sich auch nicht zu fein, sexuelle Gefälligkeiten gegen einen Mieterlass anzubieten. Und wer weiß, vielleicht auch durchaus für Geld.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass sie von einigen dieser Männer Geld genommen hat.«
    »Das halte ich auch für wahrscheinlich. Aber dieser Kerl ist anders. Er will Exklusivrechte – und bekommt sie auch. Vielleicht wollte sie das ebenfalls, vielleicht sah sie es aber auch als eine Art Investition. Wenn Delvecchio die Wahrheit gesagt hat – soweit er überhaupt was gesagt hat -, war das wahrscheinlich ein Weihnachtsgeschenk. Kein Mann kauft einer Frau ein derart teures Weihnachtsgeschenk, die er einfach nur vögelt. Und schon gar nicht einer Frau, die er höchstwahrscheinlich auch mit Ohrringen für fünfzig Dollar hätte abspeisen können.«
    »Ihr Frauen geht aber wirklich nicht zimperlich miteinander um«, bemerkte Brody nach einer Minute.
    »Sie war nicht gerade ein Unschuldslamm und nach dem, was wir bisher wissen, auch nicht besonders sympathisch. Deshalb hat sie es noch lange nicht verdient, erwürgt zu werden. Aber ein völlig passives Opfer war sie auch nicht gerade. Ich meine damit nur, dass sich dieser Mann wirklich auf sie eingelassen hat – er war von ihr besessen. Er traf sie heimlich, aber sie hat ihm etwas bedeutet. Wenigstens eine Zeit lang.«
    Sie drehte sich um. »Wer auf unserer Liste könnte es sich leisten, dreitausend Dollar für eine heimliche Geliebte auszugeben, ohne dass es auffällt?«
    »Ich würde sagen, so gut wie jeder. Einige leben allein, und ihr Kontostand ist ihre Privatangelegenheit. Und Typen, die nicht allein leben, haben oft noch irgendwo eine stille Reserve – genau wie ihre Frauen.«
    »Aber selbst so eine Reserve schmilzt irgendwann dahin. Vielleicht war das auch ein Problem.«
    »Sie wollte mehr.«
    »Ist das nicht mehr als wahrscheinlich? Warum führst du mich nicht mal nett aus? Ich habe es satt, in diesem Loch zu leben. Wann verreisen wir mal zusammen – alles Variationen ein und desselben Themas. Sie haben sich monatelang regelmäßig getroffen. Und dann

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