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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wollte sie mehr.«
    »Und irgendwann wird die Verliebtheit weniger«, überlegte Brody, »genauso wie die stille Reserve.«
    »Die dunkle Seite des Mondes«, murmelte Reece. »An irgendwas erinnert mich das, aber an was? Habe ich die Kette gesehen, als er sie erwürgt hat? Ich glaube nicht. Trotzdem – irgendwas ist da.«
    »In einem Roman könnten wir mit diesen Informationen zur Polizei gehen, die würde sich einen Durchsuchungsbefehl beschaffen und den Namen des Kunden herausfinden. Doch in der Realität gibt es dummerweise das Problem mit dem hinreichenden Verdacht.«
    »Na und ob da ein hinreichender Verdacht besteht!«, wandte Reece ein. »Deena ist tot, und wer immer ihr die Kette geschenkt hat, ist der Mörder.«
    »Wir haben keine Beweise dafür, dass sie tot ist. Nicht einmal dafür, dass sie vermisst wird. Sie ist einfach verschwunden – und war vernünftig genug, vorher die Schlüssel ihrer Wohnung dazulassen. Selbst wenn wir nachweisen könnten, wer die Kette gekauft hat, ist das noch lange kein Beweis. Kein hieb- und stichfester Beweis dafür, dass er sie ihr geschenkt hat. Und erst recht nicht, dass er sie ermordet hat.«
    Rein vernunftmäßig hatte er völlig Recht, aber Reece hatte es satt, so zu denken. »Was zum Teufel machen wir dann eigentlich hier, Brody?«
    »Informationen sammeln. Und davon haben wir heute wesentlich mehr als gestern.«
    »Aber das reicht alles nicht. Nach den Morden in Boston erzählten mir die Ermittler noch Wochen und Monate danach, dass sie die Augen offen halten, Informationen sammeln würden. Aber es kam weder zu einer Verhaftung noch zu einem Prozess, geschweige denn zu einer Verurteilung. Ich musste da weg. Ich musste da einfach weg. Aber wie oft kann man noch davonlaufen?«
    »Niemand läuft hier davon, Reece. Wir werden uns etwas ausdenken, wie wir den Namen aus dem Juwelier herauskriegen können. Oder aber wir stoßen auf jemand anders, der wieder etwas weiß. Niemand läuft hier davon.«
    Für die nächsten ein, zwei Kilometer schwieg sie. »Dich und deine Sturheit hätte ich in Boston gut gebrauchen können.«
    »So was nennt man Beharrlichkeit.«
    »Was wir Rose nennen, duftet unter jedem anderen Namen genauso süß.« Sie legte ihre Hand auf seine.
    »Hör mal, wenn deine Verliebtheit nachlässt, bring es mir bitte behutsam bei, versprochen?«
    »Klar, kein Problem.«
    Sie musste lächeln, während sie durch die blühenden Wiesen in Richtung Angel’s Fist sausten.
     
     
    Seine Hand zitterte, als er auflegte. Wie hatten sie ihm nur so dicht auf die Fersen kommen können? Er war gerade noch mal um Haaresbreite davongekommen. Wie hatten sie es geschafft, der Spur bis zu Deena zu folgen, obwohl er sie doch so sorgfältig verwischt hatte?
    Sie kannten ihren Namen.
    Er hatte alles getan, alles , was er tun konnte, um sich zu schützen, um diesen Teil seiner Persönlichkeit geheim zu halten.
    Eine vorübergehende Besessenheit, mehr war Deena nicht gewesen. Und als er wieder zur Vernunft gekommen war, hatte er wirklich versucht, sich anständig zu verhalten. Erst als das nicht funktionierte, hatte er das Notwendige getan.
    Und genau das würde er jetzt wieder tun, zu seinem eigenen Besten und dem Wohl seiner Familie.
    Sie gehörten nicht wirklich zu Angel’s Fist. Im Grunde waren sie Fremde, die änderten, was konstant bleiben sollte. Er musste sie loswerden, genauso, wie er Deena losgeworden war.
    Er musste die ursprüngliche Ordnung wiederherstellen.
     
     
    Der geschäftige Samstagsbetrieb ließ Reece kaum Zeit zum Nachdenken, während das, was sie wusste oder besser nicht wusste, aber wissen wollte, in ihrem Hinterkopf herumspukte.
    Sie stellte sich vor, wie Brody gerade im Internet surfte und Informationen über Deena Black einholte. Aber das Wissen, wo und wann sie geboren war, welche Schule sie besucht hatte oder ob sie Vorstrafen besaß, würde ihnen auch nicht helfen, den Mörder zu finden.
    Sie hatte ihn also in der Bar kennen gelernt, dachte sie. Er hat sie aufgerissen oder sie ihn. Wie dem auch sei, sie gingen eine Affäre miteinander ein. Oder eine Geschäftsbeziehung.
    Kein Mann will vor Freunden und Nachbarn zugeben, dass er für Sex bezahlt. So was ist erniedrigend.
    Zunächst hat er sein gewohntes Umfeld verlassen, um Stripteasebars zu besuchen und sich mit Nutten einzulassen. Eine notwendige Vorsichtsmaßnahme, um seinen Ruf zu schützen.
    Aber irgendwann hat er sich richtig mit ihr eingelassen, hat eine Zeit lang ernsthaft geglaubt, sie zu

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