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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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lieben. So sehr, dass er ihr teure Geschenke gemacht hat. Und Versprechungen?, fragte Reece sich.
    Ältere Männer verlieben sich häufig in jüngere, ungeeignete Frauen. Sie versuchte sich Doc Wallace oder Mac Drubber mit einer Frau wie Deena Black vorzustellen. Reece fragte sich, was das über ihre Sicht der Männer aussagte, dass ihr das so leicht fiel.
    Genauso gut hätte sich aber auch ein junger Mann, der noch leicht zu beeindrucken war, in sie verlieben können, wie Denny – oder jemand, der es gewohnt war, bei den Frauen leichtes Spiel zu haben, wie Lo.
    Vielleicht sollten sie Sheriff Mardson umgehen – der nach ihrem Informationsstand genauso gut der Mörder sein konnte – und mit all dem, was sie wussten oder zu wissen glaubten, zur Polizei in Jackson Hole gehen.
    Weniger als nichts konnte auch dabei nicht herauskommen. Außerdem schaffte sie es kaum noch, mit diesen Menschen zusammenzuleben, für sie zu kochen und sich gleichzeitig zu fragen, ob einer von ihnen ein Mörder war.
    »Du führst schon wieder Selbstgespräche.«
    Sie zuckte unmerklich zusammen und sah dann zu Linda-Gail hinüber.
    »Kann sein.«
    »Wenn du deine Unterhaltung beendet hast und Pause machst – würdest du dir dann etwas ansehen?«
    »Klar, was denn?«
    »Dieses Kleid, das ich übers Internet bestellt habe. Es ist gerade angekommen – ich bin während meiner Pause zur Post gerannt und habe es abgeholt. Meine Güte, ich hoffe, es passt. Ich will nur deine Meinung hören.«
    »Gern, sobald ich …«
    »Wenn ihr beide noch länger in meiner Küche rumsteht und über Mode redet, kannst du deine Pause ebenso gut jetzt nehmen.« Joanie kam herein und übernahm den Grill. »Aber beeilt euch!«
    »Danke, Joanie.« Linda-Gail nahm Reece am Arm und zog sie aus der Küche in Joanies Büro.
    »Ich habe viel zu viel Geld dafür ausgegeben«, sagte sie, als sie Reece hineinbugsierte. »Aber ich habe mich richtig darin verliebt.« Sie griff hinter Joanies Bürotür, wo sie das Kleid aufgehängt hatte, und hielt es sich an. »Was meinst du?«
    Es war ein kurzes Bustierkleid in einem pastellfarbenen Frühlingsgrün. Reece stellte sich vor, wie umwerfend es erst aussehen würde, wenn Linda-Gail es anzog.
    »Es ist fantastisch. Sexy und trotzdem frisch. Zu deinen Haaren sieht es bestimmt auch toll aus.«
    »Ehrlich? Na Gott sei Dank! Wenn es nicht passt, bring ich mich um.«
    »Oder du machst etwas so Radikales und tauschst es um.«
    »Keine Zeit. Ich brauche es noch heute Abend. Es geht um Samstagabend mit Lo. Wie hat er sich ausgedrückt? ›Ich soll was echt Wow-Mäßiges anziehen‹.« Sie drehte sich um und betrachtete sich noch einmal ausgiebig im Spiegel. »Das ist ziemlich wow!«
    Reeces Magen zog sich schmerzhaft zusammen. »Wo geht ihr hin?«
    »Das will er mir nicht verraten. Er tut wahnsinnig geheimnisvoll. Ich wünschte, ich hätte es vorher noch mal nach Jackson Hole geschafft, um mich aufzuhübschen, aber so musste ich mir die Haare selbst färben. Aber es ist gar nicht so schlecht geworden, oder?«
    »Nein, es sieht gut aus, wirklich. Linda-Gail …«
    »Dieser Abend ist ein Ultimatum.« Sie fasste sich in die Frisur, während sie im Zweidrittelprofil vor dem Spiegel posierte. »Er will mir alles erklären und es wiedergutmachen, dass er mich neulich Abend angelogen und mir nicht verraten hat, wo er war. Er weiß genau, was auf dem Spiel steht.«
    »Linda-Gail, bitte geh da nicht hin.«
    »Wie bitte? Was faselst du da?«
    »Warte ab. Fahr nirgendwo mit ihm hin, bevor du nicht weißt, was er vorhat.«
    »Genau deswegen fahr ich ja mit ihm mit: um herauszufinden, was er vorhat.«
    Sie hängte das Kleid wieder sorgfältig an die Tür und strich es glatt. »Er hat mir hoch und heilig geschworen, dass er bei keiner anderen war, und ich glaube ihm. Wenn das mit uns klappen soll, muss ich ihm die Möglichkeit geben, mir alles zu erklären.«
    »Was … wenn er mit einer anderen was hatte? Vor dir. Was Ernstes.«
    »Lo? Was Ernstes?« Sie lachte laut auf. »Vergiss es!«
    »Woher willst du das eigentlich so genau wissen?«
    »Weil ich Lo nicht aus den Augen gelassen habe, seit ich fünfzehn bin. Er hatte noch nie was Ernstes.« Ihr hübsches Gesicht zeigte Entschlossenheit. »Nie so etwas, wie es mit mir war und immer sein wird. Was ist nur in dich gefahren? Ich dachte, du magst ihn.«
    »Das tu ich auch. Aber er war dir gegenüber nicht ehrlich.«
    »Das stimmt, aber heute wird er ehrlich sein. Entweder mir gefällt, was er mir heute

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