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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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geht es auch.«
    »Und ob das geht«, wiederholte sie benommen. »Lo, das sieht so was von schön aus!«
    Davon konnte auch der ausgestopfte Kopf eines Mufflons nicht ablenken. Und die Stehlampe in Gestalt eines Bären, der gerade einen Baum hochklettert, ließ die gesamte Inszenierung nur noch entzückender wirken.
    Und obwohl es schon fast Juni und relativ warm war, kniete Lo vor dem Kamin, um das Kleinholz anzuzünden, das er schon bereitgelegt hatte.
    »Weiß deine Mutter davon?«
    »Klar. Sie vermietet das Haus kaum noch, seit … na du weißt schon, seit dieser Kerl sich hier erschossen hat.« Er brach ab und zuckte innerlich zusammen. »Das turnt dich doch jetzt hoffentlich nicht ab, oder?«
    »Was? Nein, nein.«
    »Gut. Trotzdem musste ich sie natürlich fragen, ob wir die Hütte benutzen dürfen. Bei der Gelegenheit habe ich sie außerdem gebeten, uns was zu Abend zu kochen, ich muss es nur noch schnell aufwärmen. Besonders glücklich war sie darüber nicht. Ehrlich gesagt, sie ist etwas sauer auf uns. Aber ich denke, das wird sich legen, wenn sie den Grund dafür erfährt.«
    »Den Grund für was?«
    Er erhob sich wieder, drehte sich zu ihr um und grinste sie an. »Dazu kommen wir gleich. Aber was hältst du davon, wenn ich erst mal den Champagner aufmache?«
    Meine Güte, sah er nicht fantastisch aus? Dieses volle, sonnengebleichte Haar, dieser schöne, schlanke Körper in dem schicken grauen Anzug. »Da sage ich natürlich nicht Nein.«
    Sie ging zum Tisch hinüber und fuhr mit dem Finger über das samtige Blütenblatt einer Rosenknospe. »Du hast mir schon mal rosa Rosen geschenkt.«
    »Zu deinem sechzehnten Geburtstag. Ich fürchte, seitdem ist viel Zeit vergangen.«
    »Das fürchte ich auch. Aber die Zeit haben wir anscheinend gebraucht. Hast du das alles selbst hergerichtet?«
    »So wild war es auch wieder nicht – das größte Problem war das Timing!« Er zwinkerte ihr zu und machte sich daran, den Champagner zu öffnen. »Ich wollte was Besonderes, und wenn man hier versucht, was Besonders zu organisieren, spricht es sich herum, und alle wissen Bescheid. Für die Rosen musste ich extra nach Jackson Hole. Denn hätte ich sie bei Mac bestellt, hätte er mich bestimmt gefragt wofür. Und dann hätte er mit jedem, der in seinen Laden kommt, darüber spekuliert. Die Einzige in Angel’s Fist, die ein Geheimnis bewahren kann, ist meine Ma. Sie ist auch die Einzige, die weiß, dass wir hier sind. Beinahe hätte ich ihr auch den Rest verraten, aber …«
    »Den Rest?«
    Als der Korken knallte, stieß er einen kleinen Freudenschrei aus. »Klingt gut, findest du nicht. Schick, was?«
    »Was für ein Rest?«
    »Sie, äh … Da hinten im Schlafzimmer sind ein paar Sachen von dir. Falls du hier übernachten willst.«
    »Du bist bei mir gewesen und hast in meinen Sachen gewühlt?«
    »Nein, aber Ma. Jetzt reg dich bitte nicht gleich auf. Hier.« Er reichte ihr ein Glas. »Das ist doch nur für alle Fälle. Wollen wir auf was Bestimmtes anstoßen oder so? Wie wär’s auf Überraschungen und zwar gleich auf mehrere?«
    Sie zog die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, stieß aber mit ihm an. Sie hatte nicht vor, sich ein Glas Champagner entgehen zu lassen. »Das ist alles sehr schön, Lo, wirklich und absolut süß. Aber wir beide haben heute Abend so einiges zu besprechen, und davon können mich weder Blumen noch Champagner ablenken.«
    »Das hab ich mir schon gedacht, aber vielleicht könnten wir uns zuerst etwas entspannen, zu Abend essen und dann …«
    »Lo, ich muss wissen, warum du mich angelogen hast. Ich habe dir bis heute Abend Zeit gegeben und würde mich nur zu gern an diesen hübschen Tisch setzen, Champagner trinken und mir von dir das Abendessen servieren lassen. Ich möchte mit dir zusammen sein und mich darüber freuen, welche Mühe du dir meinetwegen gemacht hast. Aber das kann ich nicht. Nicht, bevor ich Bescheid weiß.«
    »Ich habe mir das zwar anders vorgestellt, aber bitte.« Doch wenn er ehrlich war, hätte er wahrscheinlich sowieso nicht bis nach dem Abendessen durchgehalten.
    »Du musst mit mir ins Schlafzimmer kommen.«
    »Ich werde nicht mit dir in dieses Schlafzimmer gehen.«
    »Ich will dir doch nicht gleich die Kleider vom Leib reißen. Meine Güte, Linda-Gail, jetzt vertrau mir zur Abwechslung mal! Du brauchst es nur eine Minute lang zu betreten!«
    »Wehe, das stimmt nicht«, murmelte sie und stellte ihr Glas Champagner ab, bevor sie mit ihm ins Schlafzimmer ging.
    Dort auf der

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